Lego Indiana Jones im Test

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Indiana Jones – Nach „Han Solo“ in Star Wars“ hat Harrison Ford mit dieser Rolle sicherlich den letzten Schritt zum „Big Player“ vollzogen. Das Duo „Lukas & Spielberg“ wurde hier perfekt ergänzt und aktuell dürfen wir uns ja nach 19 Jahren Pause den vierten Teil der „Indiana Jones Saga“ im Kino ansehen. In der Zeit von 1981 bis 1989 überzeugte uns Dr. Jones auf sehr atemberaubende Art und Weise, dass ein Job als Lehrer sicherlich nicht als „stinklangweilig“ zu bezeichnen ist. Nachdem Traveler´s Tale bereits mit LEGO Star Wars viel Erfolg einheimsen konnte, war es nun an der Zeit auch die Abenteuer von Indiana Jones in die Welt des Plastiks umzusetzen, wobei wir auch bei dieser „Übertragung“ mit ein paar recht eigenwilligen Interpretationen bestimmter Schlüsselszenen rechnen müssen. Wie gut die Lachmuskeln dabei strapaziert werden und ob sich ein Kauf der Vollpreis Xbox 360-Version lohnt, erfahrt Ihr nun in unserem Review von LEGO Indiana Jones.
Die ersten drei Geschichten um Dr. Henry „Indiana“ Jones Jr. (von seinen Freunden kurz Indi genannt), spielen allesamt in den 30er Jahren. Als promovierter Archäologe lehrt Dr. Jones an der Universität von Chicago. Was viele seiner Schüler nicht wissen ist, dass der gute Mann allzu oft lieber selber nach geheimnisvollen Dingen der Vergangenheit sucht und hierbei den Anzug gegen bequemere Kleidung tauscht wobei sein (Fedora) Hut und seine Peitsche zum Erkennungszeichen sowie durchschlagenden Argument mutieren.



In LEGO Indiana Jones schlüpft Ihr nun in die Rolle von „Indi“ und dürft mit diesem genau jene drei Abenteuer also „Jäger des verlorenen Schatzes“, „Der Tempel des Todes“ & „Der letzte Kreutzzug“ nachspielen. Um hier schon einmal die Stimmung bestmöglich zu unterstreichen erwartet Euch schon im Hauptmenü die originale Filmmusik, wobei hier innerhalb des Spiels natürlich viele weitere „bekannte Stücke“ aus den Filmen auf die Lauscher geworfen werden. Zu Beginn Eures Abenteuers könnt Ihr lediglich in das Abenteuer von „Jäger des verlorenen Schatzes“ eintauchen. Sobald Ihr hier aber den ersten Level gemeistert habt, schalten sich sofort die Zugänge zu den beiden anderen Abenteuern frei. Ab sofort könnt Ihr Euch in der Universität, welche als Heimatbasis des Spiels dient, jederzeit in allen drei Abenteuern los legen.

Schon zu Beginn des ersten Abenteuers gibt es für die Lachmuskeln dann schon gut was zu tun, denn die ganzen Anfangs- und Zwischensequenzen des Spiels wecken bei Kennern der Filme viele Erinnerungen wobei man hier neben einer tollen Portierung in die LEGO Welt fast alle Schlüsselszenen wieder erkennt, diese aber dann halt doch „etwas anders“ interpretiert wurden. So fängt Indiana Jones im Film seine Partnerin beim Wurf in einen Tempel eigentlich ganz wie ein Gentleman auf. Im Spiel rummst die holde Schönheit dann aber doch aus versehen an ihm vorbei was sich auf dem anschließenden Gesichtsausdruck beider sehr genial auf die Lachmuskeln ausübt. Getreu dem Motto, was bei LEGO Star Wars gut funktioniert hat, kann hier nicht falsch sein, bleiben die Macher ihrer bisherigen Linie treu, was man ihnen zu keinem Zeitpunkt übel nehmen kann.



In den Abenteuern lauft Ihr nun also durch die Geschichten wobei ihr dies immer mit einem automatischen Begleiter macht. Dieser hilft Euch bei verschiedenen Passagen, die Ihr alleine nicht meistern könntet weiter. Über die "Y-Taste" könnt Ihr im Solo Spiel zwischen diesen beiden Charakteren hin- und her wechseln und so selbst bestimmen, welche Aufgaben Ihr erledigen wollt. Der Clou am Spiel ist hier dann noch, dass zu jeder Zeit ein zweiter Spieler in das Spiel einsteigen und den anderen Charakter übernehmen kann. Ist der Single Player alleine schon sehr amüsant, offenbart auch LEGO Indiana Jones sein komplettes Potential erst bei dieser Art und Weise.

Stehen Euch zu Beginn eines Abenteuers lediglich Eure Fäuste und die Peitsche zur Verfügung, kommen hier im Laufe des Spiels einiges an Waffen hinzu. Ihr könnt hier neben auffindbaren Objekten auch die fallen gelassenen Waffen Eurer Gegner aufnehmen. Neben Pistolen darf „Indi“ dann auch mit Armbrust oder sogar einem Raketenwerfen los legen. Mit der immer zur Verfügung stehenden Peitsche lassen sich dann auch Hindernisse überwinden und weiter entfernte Gegenstände betätigen oder heran holen. Dies klappt dann auch mit Gegnern oder lieblichen Frauen ,,,) Eure Mitstreiter verfügen dann über weitere nützliche Dinge wie Schaufeln, Schraubenschlüssel uvm. die an vielen Stellen des Spiels sinnvoll zum Einsatz gebracht wollen. Oblgeich das Spiel im Grunde ein recht einfaches Grundgameplay von Springen und Schlagen verfolgt, müssen hier an vielen stellen zusätzlich auch kleine Rätsel gelöst werden. Für diese braucht man dann meist die Hilfe des zweiten Charakters, da dieser über andere Fähigkeiten verfügt als man selbst. In den Leveln werdet Ihr dann auch an bestimmte Dinge kommen, die von keinem der beiden Charaktere aktiviert werden können.



Für diese Aufgaben könnt Ihr dann später noch einmal in die Stages einsteigen. Für alles, was Ihr in den Leveln zerstört gibt es immer Geld bzw. Lego Steine die Ihr aufsammeln müsst. Kehrt Ihr nach einem Level an die Uni zurück, könnt Ihr mit diesen verdienten Steinen weitere Charaktere freischalten die sich dann an der Uni tummeln. Hier stehen Euch insgesamt satte 60 Charaktere zur Verfügung, die sich auch allesamt übernehmen lassen. Einmal unter Kontrolle gebracht könnt Ihr nun jeden bisher gespielten Level des Spiels noch einmal betreten und nun mit den Fähigkeiten der neuen Charaktere zusätzliche Bereiche betreten in denen wiederum Schätze und Legosteine auf Euch warten. Auf dem Campus lassen sich dann die gefundnen Gegenstände in einer großen Halle bewundern. Zusätzlich könnt Ihr Euch hier in verschiedenen Klassenräumen weiteren Rätseln stellen oder z.B. auf einem Projektor noch einmal alle bisherigen Sequenzen des Spiels angucken. Leider lassen sich diese hierbei nicht abbrechen.

Wie in den Filmen werden die Übergänge der Level schön durch eine rote Linie dargestellt, die über eine Landkarte wandert. Habt Ihr den Dschungel gemeistert geht es weiter zu Eurer alten Freundin „Marion Ravenwood“ und dann in den Orient. Schafft Ihr es bis zur „Bundeslade“ könnt Ihr Euch anschließend weiter in Indien austoben und den „Tempel des Todes“ betreten. Hier gilt es die verschleppten Kinder aus einem Dorf zu befreien und einem okulten Ring den Gar aus zu machen. Im Abenteuer des „Letzten Kreuzzuges“ geht es dann auf die Suche nach dem „heiligen Gral“, wobei es hier dann passend zum Film eine Begegnung mit "Indi´s Vater" gibt, welcher auf der Leinwand von keinem geringeren als „Sean Connery“ gespielt wurde. Es ist immer wieder toll anzuschauen, wie man es trotz LEGO Optik geschafft hat alle Charaktere sehr nah an die realen Vorbilder zu bringen.



Wie Eingangs bereits beschrieben könnt Ihr nach dem Meistern des ersten Level aber auch schon vorher in die anderen beiden Geschichten einsteigen. Es ist Euch also komplett selbst überlassen, wie Ihr das Ganze angehen wollt. Je weiter Ihr im Spiel kommt, desto mehr zusätzliche Dinge lassen sich auch in den Optionen zuschalten, die Euch das Abenteuerleben erleichtern. Ab sofort könnt Ihr mit den Charakteren auch in der gesamten Umgebung los legen inklusive Hangelpartien oder Schwimmeinlagen (Vorsicht vor den Lego Krokodilen). Wem die 60 spielbaren Charaktere nicht ausreichen, darf am Kampus in einem Lehrraum dann auch seinem künstlerischen Schaffungsdrang freien Lauf lassen, da man hier sämtliche Einzelteile der verschiedenen Figuren neu miteinander kombinieren und somit ganz neue Gestallten erschaffen kann.

Grafisch reizt das Spiel die Xbox 360 natürlich nicht aus, wobei man hier aber sicherlich keine Abwertung im großen Stil durchführen muss, da man sehr gut in die Welt von Indiana Jones eintaucht und hier vor allem perfekt den bereits bekannten LEGO Look mitliefert. Passend untermalt wird das Spielgeschehen dann von den originalen Musikstücken der Filme sowie dazu passenden Lego tönen wenn hier z.B. Dinge gebaut oder Figuren zerstört werden. Wer über eine Sourround-Anlage verfügt sollte vor dem ersten Spielen in die Optionen wechseln, da die Standardeinstellung für Sourround hier deaktiviert ist. Von der Steuerung her bietet man ebenfalls wieder die gewohnt gute Kost aus den LEGO Star Wars Teilen. Innerhalb weniger Minuten hat man alle wichtigen Dinge gelernt, wobei man trotz recht genauer Umsetzung hier im Laufe des Spiels sicherlich etliche Mal an Abgründen abstürzen wird. Stört aber im Grunde nicht, da man eh unendlich Leben hat und hier dann lediglich einige seiner verdienten Legosteine verliert.

Stefan meint:

Stefan

Mit LEGO Indiana Jones bringen die Macher von Traveler´s Tales das nächste tolle Abenteuer aus der Schmiede von George Lucas auf die heimischen Bildschirme. Der bunte Mix aus enger Nähe zum Film gepaart mit der LEGO Optik und der etwas eigenwilligen Interpretation verschiedener Szenen machen auch aus diesem Titel wieder eine tolle Spaßgranate. Hier zählt nicht die pure Grafikleistung, wobei diese dann auch nicht als schlecht, sondern eher als „speziell anders“ zu bezeichnen ist. Alles beruht hier aber auf der bereits in den LEGO Star Wars Teilen genutzten Engine und ist daher kein Quantensprung zu Weltraumabenteuer. Durch die verborgenen Bereiche, welche nur von bestimmten Charakteren betreten werden können erreicht man einen hohen Widerspielwert, was im Grunde den Vollpreis rechtfertigen würde. Wessen Geldbeutel dann doch nicht so gut gefüllt ist, sollte einmal einen Blick auf die PlayStation 2-Version werfen, welche gute 20 Euro günstiger zu haben ist.

Leider gibt es dieses Mal dann auch keine Xbox Live Anbindung für epische Abenteuer zu Zweit über die Datenleitung. Trotz allem werden meine beiden Controller die nächsten Tage hier sicherlich viel zu tun bekommen, da sich schon etliche meiner Freunde zu einer Runde Indiana Jones angekündigt haben. Ob es später wie im Falle von LEGO Star Wars noch einmal eine "komplette Saga" aller vier Teile geben wird, steht bis heute leider noch nicht fest.

Positiv

  • Original Musik
  • Über 60 spielbare Charaktere
  • Multiplayer Funrakete

Negativ

  • keine Xbox Live Unterstützung
  • Nur die ersten drei Abenteuer
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Forum
  • von fab:

    Wie banane Wer`s braucht. Danke für die Antwort Tronpheus....

  • von knacht:

    Geil, danke

  • von Tronpheus:

    Ohne mich weiter schlau zu machen, behaupte ich mal, dass mit dem Spiel die Wii gehackt werden kann und so der Homebrewchannel auch auf den neuesten Konsolen aktiviert werden kann. So wie anfangs mit "Zelda - Twilight Princess". Das war bzw. ist immer noch preisstabil. Aber die Preise...

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Lego Indiana Jones Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 03.06.2008
Vermarkter Activision
Wertung 8.2
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