FlatOut: Ultimate Carnage (uk) im Test

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Wenn ein Genre zu den Videospielen passt, dann sind es sicherlich die Autorennen. Aktuell gibt es hier ja zwei mit Colin McRae: DiRT & Forza 2 recht gute Simulationen am Start. Aber manches Mal wünscht man sich ja auch einfach eine schnelle Runde Spaß. Für diese „Lücke“ bringen uns die finnischen Entwickler von „Bugbear“ in Zusammenarbeit mit Epic Interactive nun „Flatout: Ultimate Canarge auf die Xbox 360. Wir haben für Euch die UK-Version des Titels angetestet. Die „leicht überarbeitete“ deutsche Version wird hier im August über Koch Media folgen.
Bereits mit „Flatout“ & Flatout 2“ haben sich die Finnen in viele „Destruction“ Herzen programmiert. Flatout: Ultimate Carange soll hier nun auf der aktuellen Hardwaregeneration in die gleiche Kerbe schlagen, wobei man durch die nun zur Verfügung stehende Hardwarepower noch imposantere Ergebnisse bringen möchte. Die Grundzutaten des Spiels lesen sich hierbei ja auch wirklich nicht schlecht. Satte 48 Autos in drei verschiedenen Rennklassen (Derby, Rennen, Strasse), 40 Strecken in sechs Gebieten vom dreckigen Kanal über Felder, Wälder, Wüstenpisten und Innenstädten bis hin zu klassischen Rennstrecken, stattliche 8.000 zerstörbare Objekte pro Kurs!! und dazu ein tolles Schadensmodell.

Jenes Schadensmodell verdient seinen Namen dann auch wirklich einmal zurecht, denn neben tollen Verformungen und abreißenden Teilen der detaillierten Texturen, sorgen feine Partikeleffekte und Echtzeit Environment Mapping für sichtbare Kratzer und Verschmutzungen an den einzelnen Teilen. Während des Spiels tönen dann auch zum Geschehen passende, krasse Beats von 19 Interpreten auf Euch ein, angefangen bei „No Connection“ über „Dead Poetic“ bis hin zu „32 Leaves“. Zur allgemeinen Auflockerung implantierte man dann noch 12 interessante Minispiele ins Spiel, auf die wir aber später noch etwas genauer eingehen werden.

Aber gucken wir erst einmal auf die „Standard-Punkte“ Menüs. Im Grunde habt Ihr hier gleich die Wahl zwischen zwei verschiedenen Single-Player-Modi. Neben dem Hauptpunkt, dem „Flatout-Mode“, wartet hier auch noch der „Carnage-Modus“ auf Euch, in dem Ihr Euch 36 fordernden Aufgaben stellen müsst. Diesen Modus solltet Ihr Euch aber erst nach dem "Flatout Modus" antun, da Ihr hierfür schon wissen solltet, was genau zu tun ist um die Punkte einzuheimsen. Die Aufgaben verteilen sich hierbei auf die 12 Mini Spiele (im Online Modus als „Stunts“ bezeichnet“) und verschiedenste Renn- und Arenakämpfe. Je nach Aufgabe müsst Ihr hier bestimmte Punktzahlen erreichen um einen der drei Pokale (Bronze, Silber, Gold) zu bekommen, Einige gehen hierbei auf Zeit (z.B. „entkomme der Bombe“) andere benötigen besonders viel Schrott bzw. Überlebensgeschick. Je mehr Aufgaben Ihr hier mit Punkten beschreitet, desto mehr neue Aufgaben schalten sich frei. Die Fahrzeuge sind in diesem Modus stets vorgegeben. Auf die Mini Spiele gehe ich im zentralen Punkt weiter ein.

Dieser benannte „Flatout-Modus“ setzt Euch nun an den Anfang Eurer Karriere, in dem Ihr neben Euch auf 11 interessante Personen aus dem Straßenverkehr treffen werdet. Zu Beginn ist Euer Konto natürlich leer und Ihr könnt Euch gerade mal einen kleinen Wagen aus einem noch kleineren Pool an Boliden auswählen. Nun heißt es die ersten Rennen zu fahren und Euch zu bewähren, was die ersten Credits aufs Konto flattern lässt. Hierbei ist es dann aber nicht nur wichtig auf die ersten Plätze zu kommen, sondern gleichzeitig auch möglichst viel zu schrotten. Und davon gibt es neben den Gegnern massig und genug wie oben bereits beschrieben. Eure Ausbrüche dürfen sich nun auf so ziemlich alles richten, was in der Umgebung zu finden ist. Von Reifenstapeln, über Zäune, Schilder, Tankstellen bis hin zu Geschäften ist im Grunde alles zerstörbar. Hierfür gibt es dann eine kräftige Dosis auf das Nitro Konto, welches Euch recht zügig wieder aufholen lässt. Am meisten Nitro gibt es dann noch für Eure tollen Sprungeinlagen, also achtet immer darauf, ob Ihr nicht irgendwo eine Rampe oder ähnliches ausnutzen könnt. Nach jedem Rennen dürft Ihr Euch dann ein Replay Eurer zerstörerischen Fahrt angucken und werdet dann in verschiedenen Punkten abgerechnet. So zählt hier neben der Platzierung und der schnellsten Runde auch wie oft Ihr mit Nitro aufgeholt habt und wie viel Schrott Ihr an den anderen Fahrzeugen verursacht habt. Der gekonnte Mix ist hier also der Schlüssel zu den meisten Credits, wobei die vorderen Plätze immer einen höheren Multiplikator beinhalten!

Schafft Ihr es die Serie mit einem Pokal zu beenden, gibt es dann noch einmal entsprechende Zusatzpunkte. Zu Beginn werdet Ihr hier aber mächtig zu kämpfen haben um auf die vorderen Plätze zu kommen und so empfiehlt es sich, die neuen Credits in das Tunen Eures Boliden zu stecken um diesen konkurrenzfähiger zu machen. Fahrt dann die bereits bestandenen Events einfach noch mal und holt Euch so einen dickeren Batzen an Credits ab. Nach jedem absolvierten Rennevent schaltet Ihr dann weitere Fahrzeuge, „Arenen-Events“ oder die ersten Minispiele frei um hier im "Deathmatch" als letzter übrig zu bleiben oder eine neue Rekordmarke zu setzen. Da Eure Gegner nicht gerade als vorbildliche Autofahrer gelten und sie ihren Aggressionen recht freien Lauf lassen, ist die Aufgabe in den Arenen aber nicht gerade einfach. Haltet hier immer die eingeblendete Karte im Auge um Euer Ziel zu fixieren und eventuelle Ausweichmanöver zu fahren, zumindest sobald sich die Anzahl der Gegner verringert hat. Theoretisch könnt Ihr Euch aus dem Gerangel auch raus halten, nur leider zwingt Euch eine rückwärts laufende Uhr in festgelegten Intervallen dann doch eine Karambolage zu verursachen, sonst seid Ihr nämlich auch draußen (sowas kann man den „Zuschauern“ ja auch nicht antun *g*). Ab und an tauchen hier auch verschiedene „Power-Ups“ auf, die den Schaden an Eurem Auto beheben, ihn temporär im Angriff Stärken oder eine Rüstung verleihen.

Habt Ihr genügend Events gemeistert, schalten sich nun die Fahrzeuge der neuen Klassen (Race & Street) frei wobei diese natürlich schon mit ganz anderen Preisen zu Buche schlagen. Reichen die Credits nicht ganz aus, könnt Ihr Euren derzeitigen Boliden natürlich auch wieder verhökern. Dies solltet Ihr aber nicht zu früh machen, denn der neue ist ja auch wieder nur das „Grundmodell“ und wird sich hier erst einmal schwer tun.

Die angesprochenen Minispiele sind hier sicherlich einen eigenen Absatz wert. Diese erinnerten mich ein bisschen an die Aufgaben in „Crazy Taxi“, wobei sie hier eine Ecke weiter gehen. Alle Aufgaben finden innerhalb eines prall gefüllten Stadions statt, in dem etliche Parcours aufgebaut sind. Im Grunde nehmt Ihr hier auf jeder Station mit Eurem Boliden Anlauf, jagt eine Rampe herunter und kommt nach ein paar Hindernissen in eine gelb markierte Zone. In diesem müsst Ihr nun den „A-Knopf“ drücken um ähnlich wie bei „Decathlon" oder "Track & Field“ den Abwurfwinkel Eures „Dummie-Piloten“ einzustellen. Lasst Ihr den Knopf los, fliegt der Dummie (welcher in der UK-Version halt noch aussieht wie ein richtiger Mensch) aus der Frontscheibe des Autos los. Die 12 Stationen reichen hier vom, „Hochsprung“ (bei dem Ihr bis zu 160m Hoch fliegen und anschließend in einem Netz aufgefangen werdet) über, „Sprünge durch Feuerringe“ (wer das Schwimmbecken am Ende trifft bekommt Extra Punkte), „Bowling“ (lasst den Dummie in die Kegel krachen), „Curling“ (landet so weit es geht in der Mitte der Zielscheibe), „Royal Flash“ (trefft die entsprechende Karte) bis hin zum „Baseball“, „Basketball“, „Football“,„Steinwerfen“ und weiteren . Während des „Fluges“ könnt Ihr den Dummie über den analogen Stick leicht steuern, aber egal welches Spiel Ihr auch wählt, der arme Kerl bekommt hier (gerade beim auftreffen auf ein Hindernis) schon derbe was ab.

Im „Party-Modus“ könnt Ihr wie im „Carnage“ Modus dann noch etliche Events, Aufgaben und Minispiele direkt anwählen, wobei Ihr hier offline mit bis zu acht Teilnehmern loslegen könnt.

Obgleich die beiden Single-Player-Modi schon großen Spaß machen, entwickelt „Flatout: Ultimate Carnage“ seine besondere Stärke meiner Meinung nach aber so richtig erst im Online Multiplayer-Part via Xbox Live. Hier können alle Events, Aufgaben und Minispiele mit bis zu acht Spielern bestritten werden. Schön ist hierbei, dass man online auf einer Hardware auch bis zu drei Freunde als „Gast“ mit ins Spiel nehmen kann, wobei hier dann alle Fahrzeuge gleichzeitig auf dem Bildschirm (also ohne Splittscreen) zu sehen sind. Bei den Rennen kommt es besonders gut, wenn man in den Pingpong-Modus schaltet, da man hier nach dem überqueren der Ziellinie umdrehen und die Strecke Rückwärts fahren muss. Dies bedeutet natürlich, dass es ab Runde zwei immer zu Gegenverkehr kommt, welcher dann richtig aus dem Weg gerammt werden kann, was je nach Ausgang (z.B. der gegnerische „Dummie“-Fahrer wird aus dem Auto geschleudert und Ihr nicht) dann auch verschiedene Achivments frei schaltet. Im Grunde liegt es wohl an den noch sehr menschlich dargestellten Dummies, dass das Spiel in Deutschland noch einmal überarbeitet werden muss und mit einem satten Monat Verzögerung auf den Markt kommen wird.

Grafisch bietet das Spiel sicherlich die bis dato beste Atmosphäre seiner klasse auf der Xbox 360. Vor allem die unzähligen Dinge, welche im Event durch die Luft fliegen oder am Ende halt den Weg pflastern sind schon eine Wucht. Auch das extrem detaillierte Schadensmodell oder die vielen Explosionen wissen voll zu überzeugen. Dennoch kann man hier in der Summe dieser Kategorie nicht ganz auf einem Spitzenwert landen, da auf der Xbox 360 mittlerweile halt schon sehr viel mehr geboten worden ist.



Die Steuerung wurde im Grunde recht passabel gelöst, wobei hier manche Boliden wirklich extrem schwammig rüber kommen. Durch Upgrades der Fahrzeuge stabilisiert sich dieses Verhalten aber eine ganz Ecke. Durch die vielen verschiedenen Fahrzeugtypen muss man sich aber im Grunde immer erst auf das jeweilige, teils gravierend andere Verhalten einstellen.

Soundmaßig bekommen wir wie Eingangs bereits beschrieben eine fette Ladung an harten Beats von 19 verschiedenen Interpreten auf die Lauscher. Zwar passt das zum Geschehen auf dem Bildschirm, aber dennoch ist es nicht gerade jedermanns Sache. Eine Zuspielung eigener Songs ist aber auf der Xbox 360 zum Glück ja kein Thema. Die Soundkulisse der Boliden, der Crash´s oder des Nitro sind aber absolut passend generiert und geben keinen Grund zur Klage.


Stefan meint:

Stefan

FlatOut: Ultimate Carnage ist so ein Titel der einmal nicht auf den mittlerweile wohl meist beguckten Punkt „Grafik“ setzt. Das soll sicherlich nicht heißen, dass diese mittelmäßig ist, aber im Vergleich zu derzeitigen Produkten ist es halt etwas weniger. Dafür punktet der Titel ohne Ende in Sachen „Spielspaß“. Und das ist es im Grunde doch das, was wir alle für unser Geld haben wollen, oder! Offline schon ein Genuss entwickelt sich der Titel im Multiplayer als Partygarant, wobei hier dann via Xbox Live so richtig die Post abgeht. Daß in der UK-Version noch klar erkennbare Menschen-Dummies abfliegen, muss meiner Meinung nach zwar nicht sein, aber hier wird die deutsche Version ja bald modifiziert an den Start gehen. Wer so lange nicht warten möchte, macht mit der Bereits erhältlichen UK-Version aber absolut nichts falsch sondern erhält die Verschrottungs-Orgie des Jahres auf der Xbox 360!

Auf der offiziellen Webseite zum Spiel könnt Ihr Euch viele weitere Eindrücke, Infos und Trailer abholen. Eine spielbare Demo ist ebenfalls auf dem Xbox-Live Marktplatz abrufbereit!
 

Positiv

  • Tolles Schadensmodell
  • Crash a la Cart
  • Ich will Spaß, ich geb Gas

Negativ

  • Fliegende Menschen
Userwertung
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FlatOut: Ultimate Carnage (uk) Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22.06.2007
Vermarkter EmpireInteractive
Wertung 8.2
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