Enemy Territory: Quake Wars im Test

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Der Kampf um die Gunst der Spielergemeinden ist noch lange nicht entschieden, denn es stehen noch einige Anwärter in den Startlöchern, die neben den bekannten Shootergrößen, ebenfalls ein Stück vom Kuchen abhaben möchten. Neuausgefochten wird das Duell unter Unreal Tournament 2007, Battlefield: Bad Company und Enemy Territory: Quake Wars. Letzteres haben wir für euch einem Härtetest unterzogen. Wie sich Quake Wars auf der Xbox 360 schlägt, erfahrt ihr im folgenden Review...
ET:QW ist ein online Ego-Shooter, der auf dem PC seinen Ursprung hatte und im Besitz einer festen Community ist. In QW kämpfen die Strogg gegen die Global Defence Force (Menschen). Die Handlung spielt zwischen Quake 2 und Quake 4. Die Strogg befinden sich in der Invasionsphase und wollen die Auslöschung der menschlichen Rasse. Statt in einer Einzelspielerkampagne die Schlacht auszutragen, könnt ihr den Krieg wahlweise auf der Seite der Strogg oder der GDF untereinander ausmachen. Zum Schlachtgeschehen wurden zusätzlich Fahrzeuge hinzugefügt. Das Spiel basiert dabei auf objektivartigen Missionsdesign, das man bereits aus Wolfenstein: Enemy Territory kannte. Sofern ihr euch für eine der beiden Teams entschieden habt, müsst ihr euch zudem für eine der fünf unterschiedlichen Klassen entscheiden. Ähnlich, wie bei Team Fortress, sind diese auf einen bestimmten Schwerpunkt gelegt, wie unter anderem reparieren, heilen etc..



So kann der GDF Medic andere Spieler heilen und sogar tote Mitspieler wieder ins „Spiel“ zurückholen. Gerade bei einem Spiel mit Objectives ist das Medic unverzichtbar. Der GDF Engineer kann unter anderem kaputte Fahrzeuge bzw. Geschütze reparieren und selber Geschütze anfordern. Auch bestimmte Punkte, wie eine Brücke, kann der Engineer bauen. Außerdem kann er Ziele für den Feind mit Minen bestücken. Für den Angriff ist der GDF Soldier die erste Wahl. Ausgerüstet mit schweren Waffen und Sprengstoff, kann er Teamkameraden am besten unterstützen. Der GDF Covert Ops wird ebenfalls häufig für das Abschließen eines Missionsziel benötigt. Der CO ist für das Hacken von Systemen zuständig. Des weiteren kann er das Aussehen des Gegners annehmen, um unbekannt ins Innere der Basis einzudringen. Last but not least gesellt sich der GDF Field Ops zur Klassenauswahl hinzu. Dieser ist in der Lage Munition an die anderen Mitstreitern zu verteilen und Luftunterstützung anzufordern, um feindliche Stellungen aus der Ferne auszuschalten.

Die Stroggseite ist im Großen und Ganzen von der Klassenverteilung her identisch, weicht aber im Detail von den Eigenschaften der GDF-Einheiten ab. So hat zum Beispiel eine Klasse zusätzliche Fähigkeiten, die die andere Seite nicht hat und umgekehrt. Nun aber zurück zum eigentlichen Spiel. Bevor ihr eine Klasse auswählt, könnt ihr auf dem Bildschirm sehen, ob diese in der Lage ist das Missionsziel zu erreichen. Deshalb solltet ihr immer dafür sorgen, dass ihr eine der Schlüsselklassen im Team habt, um die Mission auch beenden zu können. Insgesamt gibt es mehrere Ziele pro Karte. Ihr müsst so zum Beispiel zu Beginn erst eine Brücke erbauen, um auf die andere Seite der Karte zu gelangen. Danach müsst ihr dafür sorgen, dass euer MKP-Fahrzeug sicher den nächsten Wegpunkt erreicht. Sobald der MKP sich ausgefahren hat, wird eine SSR-Rakete abgefeuert, die auf die feindliche Basis gerichtet ist. Meistens muss dann noch ein Schildgenerator deaktiviert werden, um die Mission endgültig zu gewinnen. Die Gegenseite muss natürlich so gut sie kann dagegen halten bis das Zeitlimit abgelaufen ist. Die Ziele variieren von Karte zu Karte. Mal müssen Strogg verteidigen und mal die GDF.



Zusätzlich wird euch ein kleines Repertoire an Fahrzeugen und Flugeinheiten geboten. So könnt ihr wahlweise mit einem Panzer, Bot, einem Cyclopsmech, APC, Jetpack oder anderen Fortbewegungsmitteln über die Landschaften brettern bzw. fliegen. Das Handling der Fahrzeuge ist aber grundsätzlich alles andere als leicht. Während man bei manchen Fahrzeugen recht schnell ein gewisses Gefühl für das Handling bekommt, braucht man bei den anderen mehrere Stunden Übung, um keine Bruchlandungen hinzulegen. Generell ist der schwere Einstieg bei ET:QW das größte „Problem“ des Spiels, denn QW ist vom Grundsatz her kein Spiel für Gelegenheitsspieler. Um allein die Klassen zu beherrschen und zu wissen, was man genau, wann machen muss, vergeht so einiges an Zeit und gerade hier vergeht es den meisten schon. Außer an einer menge von Zeit, solltet ihr auch ein paar Freunde oder Clanmitglieder haben, mit denen ihr euch ins Spiel einarbeiten könnt. Außerdem könnt ihr euch mit euren Freunden besser absprechen, als mit kurzen online Bekanntschaften. Wer den Wille hat sich mit dem Spiel auseinander zusetzen, wird mit einem äußerst tiefgehenden Taktik-Shooter belohnt, dem Durchschnittspieler wird hier nur mäßig Freude aufkommen und eher Frustration geboten.

Grafisch zeigt sich Quake Wars nur äußerst bieder. Triste Landschaftsgrafiken, matschige Texturen und nur wenige grafische Finessen, wie das ganz ansehnliche Wasser, werden mit Sicherheit viele potenzielle Spieler im Voraus abschrecken. Ich erwarte zwar keine grafische Referenz eines Gears of War, aber ganz so minimalistisch muss dann die Optik nicht unbedingt ausfallen. Immerhin läuft das Spiel in der Regel flüssig. Die Maps sind zwar aus spielerischer Sicht gut designt, optisch aber allerhöchstens Zweckmäßig ausgefallen. Musikuntermalung gibt es logischerweise kaum und die SFX-Geräusche gehen größtenteils in Ordnung. Die Sprachsamples sorgen für Stimmung. Die Steuerung funktioniert für die hohe Spielgeschwindigkeit recht gut, auch wenn das Ganze ein wenig überladen wirken mag. Zwar ist für meinen Geschmack zu viel Auto-Aim im Spiel, aber der Ego-Shooter-Part steht bei QW nicht in gleicher Relation wie bei Halo & COD 4.

Die online Spielgeschwindigkeit hängt stark von eurer Leitung ab. Bei schmäleren Leitungen, wie meiner einer, müsst ihr öfter mal mit heftigeren Verbindungseinbrüchen rechnen. Zwar läuft ein Spiel nie über die volle Distanz schlecht, dafür treten die Einbrüche willkürlich ein. Das Erfahrungspunkte- und Medaillensystem sorgt für zusätzliche Langzeitmotivation. Für das Reparieren von Fahrzeugen, heilen von Teamkollegen oder das Erledigen von Aufgaben bekommt ihr Erfahrungspunkte. Sobald der Balken voll ist, wird der Spieler mit Verbesserungen, wie in etwa größere Medi Packs, schnellere Airstrikes, bessere Feuerrate etc., belohnt. Für besondere Leistungen erhält der Spieler eine Medaille, die ihr in der Spielerstatistik einsehen könnt.

Christopher meint:

Christopher

Enemy Territory: Quake Wars ist ein solider Multiplayer-Titel, der speziell für die Langzeitarbeitslosen oder Keinandereshobby-Haber unter uns Zockern gemacht wurde. Gelegenheitsspieler werden größtenteils von Frustration und dem schweren Einstieg abgeschreckt. Wer sich drauf einlassen kann, wird eine gute online Erfahrung mit dem Titel machen können. Für einen simplen Mod ist das Spiel aber definitiv zu überteuert. Des weiteren richtet sich der Titel an eine zu kleine Spielergemeinde, um anderen Größen gefährlich werden zu können.

Positiv

  • Tiefgehender Mehrspieler-Shooter

Negativ

  • Schwerer Einstieg für Neulinge
  • Biedere Optik
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Enemy Territory: Quake Wars Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30.05.2008
Vermarkter Activision
Wertung 7
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