Ace Combat 6: Fires of Liberation im Test

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Ihr liebt Filme wie Top Gun und Independence Day und das vor allem wegen den actionreichen Flugsequenzen? Dann seid ihr bei Ace Combat 6, dem neusten Teil der beliebten Serie von Namco-Bandai genau richtig, denn hier steht nicht das Beherrschen eines Flugzeuges im Vordergrund, sondern das der Waffen. Aber handelt es sich bei dem Titel wirklich um einen Senkrechtstarter oder eher um einen flügellahmen Tiefflieger?
Ein sonniger Morgen, die Vögel zwitschern, eine wunderschöne blonde Frau verabschiedet die Tochter in ihrem idyllischen Vorgarten, alles scheint perfekt zu sein. Doch kurze Zeit später erschüttert eine Explosion die Stadt und das Wahrzeichen, eine goldene Brücke, ist getroffen. Böse Schergen greifen das Idealbild einer Gesellschaft an und wir sind mittendrin - in der Story zu Ace Combat 6. Selbige ist zwar sehr klischeehaft und schwarz-weiß malerisch erzählt, aber mit so wunderschönen Bildern unterlegt, dass man das gerne auf sich nimmt. Vor allem haben wir hier einen Arcade-Titel vor uns, wer erwartet da eine glaubhafte und tiefgründige Story? Schon eher erwartet und hofft man, dass der Titel technisch etwas zu bieten hat und das hat er absolut. Was hier an grafischen Finessen geboten wird ist großartig und definitiv der Current Gen würdig. Vor allem die hoch aufgelösten und abwechslungsreichen Bodentexturen wissen zu begeistern - man muss schon wirklich sehr nah heran fliegen, um sie verwaschen zu lassen. Genauso mit den Modellen der verschiedenen Einheiten: Aus der Entfernung sind sie schön anzuschauen und abwechslungsreich, im Nahbereich dafür ein wenig grob modelliert, aber so nah, das es einem wirklich auffällt, sollte man ihnen sowieso nie kommen. Zumindest nicht, wenn man noch ein wenig länger leben möchte. Dafür ist der Sound eine wirklich runde Sache, auch bei näherem Hinhören. Nicht nur die gelungenen Waffen- und Motorengeräusche lassen dabei die Boxen vibrieren, sondern auch die ausgezeichnete Sprachausgabe.



Aber bei dem Thema muss ich auch schon zu meinem ausschlaggebenden Kritikpunkt kommen, nämlich der Entscheidung des Publishers, auf deutsche Synchronisation zu verzichten und stattdessen nur auf Untertitel zu setzen. Das ist bei einem solch kommunikationslastigem Spiel fast schon ein Genickbruch, da viele wichtige Informationen darüber vermittelt werden, z.b. wenn ein Verband aufgerieben wird und dringend Hilfe braucht, oder Feindverbände bedrohlich nah an ihr Ziel kommen usw. Das Problem ist einfach, dass man im Eifer des Gefechts so gut wie nie Zeit hat, sich die Untertitel durchzulesen und so viele Informationen wieder ungelesen vom Bildschirm verschwinden. Dabei geht es mir nicht nur um die wichtigen Informationen, sondern auch um Atmosphäre die so verloren geht - und das nicht zu knapp.

Im spielerischen Bereich haben wir es dagegen mit altbewährtem zu tun. Wer erwartet auch schon Innovationen bei einem solchen Titel? Es geht nun einmal darum, sich in ein Flugzeug zu setzen und Ziele auszuschalten, viele Gameplayelemente sind so einfach vorgegeben. Hier ist dann vor allem das Drumherum wichtig, das für die Action den Rahmen bietet und motivieren soll und in dieser Hinsicht macht der Titel fast alles richtig. Vor allem das Missionsdesign brilliert, dem Spieler wird sehr schön das Gefühl vermittelt, an einer wirklich breit angelegten Schlacht teilzunehmen. Die Alliierten und die Feinde gehen selbstständig ihren Aufgaben nach und nicht selten fühlt man sich wie in 'Independence Day', wenn um einen herum Dutzende von Flugzeugen kreisen, Raketen durch die Luft schwirren und Panzer auf dem Boden durch den staubigen Sand fahren. Das ganze begleitet durch den ständigem Funkverkehr - großartig.



Ein weiterer Höhepunkt ist die breite Flugzeugpalette die uns das Spiel zur Verfügung stellt, aber natürlich ist die Auswahl nicht nur kosmetischer Natur, haben sie doch alle ganz verschiedene Eigenschaften und Stärken. So sollte man das Material auch so gut wie möglich an die aktuelle Mission anpassen - wobei das Anfangsmaterial noch stark eingeschränkt ist, aber nach und nach werden weitere Flugzeuge freigeschaten, die dann zum Kauf zur Verfügung stehen. Das nötige Kleingeld für die Einkäufe bekommt man dabei durch das erfolgreiche Absolvieren von Missionen, derer es 16 gibt an der Zahl.

Haben wir uns also so für das geeignete Arbeitsmaterial entschieden, kann es auch schon in die Schlacht gehen. Das Wichtigste dabei sind, neben der Ausrüstung, vor allem alle Arten von Informationen, die wir hauptsächlich durch drei Quellen beziehen: Zum Ersten der Karte, die die Umgebung in drei verschiedenen Zoomstufen anzeigt. Zum Zweiten durch das Hud, das neben den Standardinformationen wie Höhe und Geschwindigkeit noch Gegner und Verbündete für uns markiert und die Orientierung so ungemein erleichtert. Last but not least gibt es als dritte Quelle dann noch den Funkverkehr, über den wir auf dem Laufenden gehalten werden. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei von Anfang an ziemlich hoch, wir müssen nicht nur unser Überleben und das unserer Allierten sichern, sondern auch schnell genug sein um die Gegner davon abzuhalten, ihre Missionen zu erfüllen – was ja durchaus sinnvoll erscheint. Aber Namco-Bandai hat das noch nicht gereicht und so haben sie noch ein übergeordnetes Zeitlimit eingebaut, eigentlich ein Relikt aus den Anfangstagen der Videospiele und meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß, da das Echtzeitsystem im Spiel sowieso schon oft genug für einen engen Zeitrahmen sorgt. Aber wie auch immer, es ist im Spiel enthalten und so kann das ganze schon einmal schnell in Frust ausarten. Vor allem da die Missionen teilweise sehr lang sind und so nicht selten bis zu einer Stunde dauern. Wenigstens gibt es in den besonders langen und umfangreichen Missionen Checkpoints, so dass man wenigstens hier von einem kompletten Neustart verschont bleibt.

Eine Neuerung hat der Titel übrigens auch noch zu bieten, der bekannte Split-Screen-Modus musste nämlich dem neuen Online-Modus weichen, der neben einem Coop-Modus für vier Mitspieler, noch verschieden Deathmatch-Modi mit bis zu 16 Spielen zu bieten hat. Als weiteren Schmankerl gibt es noch den 'Siege Batte'-Modus, bei dem die Spieler in zwei Teams eingeteilt werden, Angreifer und Verteidiger, und sie um verschiedene Bodenziele kämpfen.

Carsten meint:

Carsten

Für jeden Liebhaber des Genres ist Ace Combat 6 eine Offenbarung, selten gab es bisher ein so schönes dynamisches Schlachtfeld in solcher Grafikpracht zu bestaunen und selten ein solches Mittendrin-Gefühl. Nur an Zeitlimits sollte man sich nicht stören und an das damit verbundene etwas stressige Gamplay. Außerdem ist es von Vorteil der englischen Sprache soweit mächtig zu sein, dass man die Funksprüche versteht ohne die Untertitel lesen zu müssen, denn ansonsten gehen viele Infos und einiges an Atmosphäre verloren.

Positiv

  • Lebhafte Schlachtfelder
  • Wuchtige Grafik und Sound
  • Viele verschiedene Flugzeuge und Waffen

Negativ

  • Zeitlimit
  • Kann schnell frustig werden
  • Keine deutsche Synchronisation
Userwertung
9.7 1 Stimmen
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Ace Combat 6: Fires of Liberation Daten
Genre Flugsimulation
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20.11.2007
Vermarkter Atari
Wertung 8.3
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