Armored Unit im Test

Es gibt zwei Dinge, die Japaner ungemein faszinieren: Getragene Mädchenschlüpfer und Mecha-Kampfroboter. Auf Schlüpfer verzichtet dieses Game Made in Nippon, aber dafür existieren ja andere Spiele. Stattdessen sind die üppig bewaffneten Kampfroboter (Mecha) in Armored Unit das Thema. Keine Frage, dass der Gamer in eben einem solchen Kandidaten Platz nimmt - voll ausgestattet mit Kühlschrank und Gäste-WC!

Weil niemand waffenstarrende Mecha bräuchte, wenn im All Friede-Freude-Eierkuchen herrschen würde, ist das Szenario recht durchschaubar. Irgendein durchgeknallter Kerl will mal wieder die Galaxie erobern und bastelt dazu an einer ultimativen Waffe. Ziel des Spielers ist es, die hochtrabenden Pläne des Bösewichts zu durchkreuzen. Was, wie erwähnt, in einer Art intergalaktisches »Schiffe Versenken« mündet.

Zunächst wird der Spieler-Mech erstmal ausgerüstet. Überwiegend englische Bezeichnungen erleichtern hierbei die Arbeit massiv. Danach geht es ins Gefecht. Zu dumm nur, daß die Gegner eine Art Tarnvorrichtung besitzen und auf den in kleine quadratische Kästchen eingeteilten Feldern nicht mit bloßem Auge zu entdecken sind. Doch nicht verzweifeln - dem Spieler steht nicht nur die gleiche Technologie zur Verfügung, er darf darüber hinaus auch mithilfe seines Radars orakeln, wohin die nächste Salve seiner Vulcan Cannon gehen soll.

Anders als bei Schiffe Versenken / Flottenmanöver ist bei Armored Unit allerdings Geschwindigkeit gefragt. Trotz einer Anzeige für Spielrunden muss gegnerisches Feuer schnell erwiedert werden, um nicht als Weltraumschrott zu enden. Sobald ein Gegner geortet ist, sollte man mit allen Waffensystemen draufhalten. Ist der Kerl schließlich in kleinere Teile als der Apfel in meinem Mixer zerlegt, wird der Sieg kurz beim Gebrabbel mit einem bärtigen Admiral gefeiert (leider in unverständlichem Japanisch). Danach geht es dem nächsten Feind an den Kragen. Da mehrere Mech-Typen und Waffen freispielbar sind, entwickelt Armored Unit für die Jäger & Sammler Fraktion einen gewissen Reiz, der mich allerdings kalt ließ. (Was an mir lag, nicht an dem Spiel!)

Wichtig ist noch anzumerken, dass der Titel eines der frühen WonderSwan Games mit schwarz-weißer Grafik ist. Und die ist wirklich simpel gehalten, mein Ur-GameBoy hätte das ebenfalls geschafft. Kein Wunder, dass viele Japaner am Anfang zweifelten, warum sich jemand einen WonderSwan kaufen sollte. Auch der Sound düdelt in vergleichbarer Qualität aus dem Lautsprecher.

Übrigens: Wer möchte, kann über das Hauptmenü neben dem Story-Modus ebenso noch einen Trial Modus (Training) sowie einen Duellmodus für zwei Spieler anwählen. Per Communication Kabel kann damit gegen einen Freund angetreten werden. Wobei sich die im Storymodus freigespielten Mecha (und das sind etliche!) in den Kampf schicken und verbessern lassen.