Resistance: Burning Skies im Test

August 1951. Noch weiß Tom nicht was ihn bei seinem nächsten Job erwartet, während er und seine Crew zu einem brennenden Gebäude gerufen werden. Routinemäßig wird Löschmaterial und die Feuerwehraxt eingepackt und ohne lange nachzudenken das Bauwerk betreten. Dort staunen die Feuerwehrleute nicht schlecht, als sie sehen, dass Aliens für den Brand verantwortlich sind. Um Haaresbreite (und mit einem verwundeten Kollegen) schafft es Tom aus dieser Situation zu entkommen und darf live miterleben, wie die Chimera die Ostküste der Vereinigten Staaten angreifen.

Seine größte Sorge gilt aber seiner Familie und so macht er sich auf die Suche. Es dauert nicht lange und er kann seine geliebte Frau sowie seine Tochter in die Arme schließen. Doch die Stadt muss aufgegeben werden. Hierzu bringt er seine Familie zu einem Flüchtlingstransporter und tritt der Bürgerwehr bei, um den Abzug der Zivilisten zu unterstützen. Nach der Flucht mit anderen Waffengefährten muss Tom feststellen, dass der Flüchtlingstransporter zu einem Chimera-Turm gebracht wurde. Er macht sich umgehend auf den Weg um seine Familie zu befreien.

Gut und gerne braucht ein geübter Spieler sechs Stunden um das Finale von Resistance: Burning Skies zu erleben und in dieser Zeit erlebt er einige Höhen und Tiefen auf der PS Vita. Nihilistic hat sich einiges vorgenommen: Eine Ego-Shooter-Erfahrung von der großen Konsole auf einen Handheld bringen. Im Großen und Ganzen ist ihnen das auch gelungen. Die sechs großen Abschnitte bieten umgebungstechnisch viel Abwechslung. Anfangs bewegt ihr euch durch zerbombte Gebäude während ihr später in einer Militärbasis auf Alienjagd geht.

Auch die Action stimmt: Das Waffenarsenal ist reichhaltig, beinhaltet einige Klassiker wie die Bullseye, den Bohrer oder Karabiner und bietet auch Neuheiten. Allen voran die Mule, dass eine Kombination von Armbrust und Schrottflinte darstellt. Natürlich verfügt jede Bleispritze über einen alternativen Feuermodus, der zum Ausprobieren einlädt.

Doch die Feuergefechte erhalten noch mehr Anspruch, wenn ihr Grautechnologie einsetzt. Diese dient sozusagen als Upgrade des Arsenals, die ihr ‚‚On the Fly‘‘ beliebig wechselt. Von Waffenzusätzen wie Zielfernrohr, kürzere Ladezeit oder Addierung von Projektilen gibt es pro Schusswaffe sechs Konfigurationen zum Ausprobieren.

Während der Ego Shooter wie auf der PS3 mittels Analogsticks gesteuert wird, wird auch eine Touchscreenfunktion verwendet, die öfters dazu zwingt, den Daumen vom Stick zu nehmen. So werft ihr Granaten, indem ihr vorher das nötige Symbol auf dem Bildschirm berührt und eine Ziehbewegung ausführt. Der Granatwerfer des Karabiners oder die Pfeilkugeln der Bullseye aktiviert ihr mit einem Klick auf die gewünschte Stelle.

In der Theorie könnte man damit zielgenauer schießen - in der Praxis fühlt sich das recht erzwungen an. Nur die Aktivierung des Flammenwerfers sowie das Scharfmachen der Armbrust empfand ich authentisch. Trotz kleiner Analogsticks vermittelt Resistance: Burning Skies eine gute Kontrolle über das, was ihr gerade tut. Leider können das die Gegner nicht von sich behaupten. Denn diese haben teils echte Probleme sich in der Umgebung zurechtzufinden und bleiben auch mal an einer Ecke kleben. Doch dann gibt es wieder Momente, bei denen die künstliche Intelligenz leuchtet. Meist dann, wenn ihr strategisch umzingelt werdet oder gekonnt eurem Granatenbeschuss ausgewichen wird.

Spieltechnisch darf der Actionpurist keine Innovation erwarten. Resistance: Burning Skies ist vielmehr eine Ansammlung von bekannten Ideen des Genres. So gehört die Schaltersuche genauso zu eurem Programm wie das halten einer wichtigen Stellung. Doch dank der ideenreichen Waffen und dessen Sekundärfunktionen bleibt viel Spielraum für Experimente. Hier ein kleines Beispiel: Seid ihr eher vorsichtiger Natur, schnappt euch den Bohrer, aktiviert seine Röntgenoptik und erledigt Feinde durch die Wände. Ist eher der direkte Angriff euer Ding, ist der Flammenwerferaufsatz bei hohem Feindaufkommen herausragend. Dieser gibt einen kurzen Flammenstoß von sich, der es wirklich in sich hat.

Beklagte ich mich in meinem Wipeout 2048 PS Vita Review noch über ewige Ladezeiten, so hat Nihilistic dies durch Videosequenzen zwischen den Levelabschnitten erträglich gestaltet. Das kein großer Titel mehr ohne potenten Mehrspielermodus daherkommen darf, bestätigt auch Resistance: Burning Skies wieder. Auf sechs Mehrspielerkarten bekriegen sich maximal acht Mitspieler in Modi wie Deathmatch, Team-Deathmatch und Überleben. Als Motivationsfaktor dient ein Levelsystem, das neue Ränge, Waffen und Spezialfunktionen freischaltet.

Allgemein funktioniert der Onlinemodus recht gut. Die Spielvermittlung ist flott, potentielle Gegner dank hoher Mitspielerzahlen ausreichend und die Maps gut designt. Hier trübt lnur die dürftige Anzahl Spielmodi das gute Allgemeinbild. Als Vergleich: Resistance: Retribution für die PSP bot hier mehr Auswahl. Und die Entwickler sollten schnell einen Patch nachwerfen, der dem Nahkampfangriff seinen Schrecken nimmt. Den meist reicht schon ein kurzer Schlag mit der Hand (egal von welcher Seite) und euer Gegenüber liegt am Boden. Da verblasst jede Schusswaffe vor Neid.

Grafisch ist Resistance: Burning Skies eine gute Arbeit - mit Luft nach oben. Im Vergleich zu Uncharted: Golden Abyss oder Wipeout 2048 muss der Ego-Shooter Federn lassen. Ein echter Atmosphärenkiller ist das Fehlen eines kompletten Soundtracks. Dieser kommt nur an bestimmten Schlüsselszenen zum Einsatz. Ob dies gewollt ist oder eher nicht, können uns wohl nur die Programmierer verraten - ich fand die Stille jedenfalls wenig atmosphärisch.