Super Aleste im Test

SNES

Immer wenn die Weihnachtszeit auf uns zukommt, werden viele Zocker ihre Mütter/Frauen in der Küche sehen, wie sie liebevoll die schmackhaften Plätzchen aus dem Ofen herauszaubern. Hat man die noch heißen Kalorienbomben probiert, stellt man sich oft schon beim Kauen die Frage, wie es nur eine einzige Person fertigbringt, so etwas Gelungenes herbeizuzaubern. Jede selbstbewusste Köchin wird mir recht geben, wenn ich ausführe, dass es auf die Zutaten ankommt. Natürlich steckt noch viel mehr dahinter als nur pures Zusammenwerfen von irgendwelchen Gewürzen und Flüssigkeiten. Setzt man z. B. eine Person hinter den Backofen, die nicht 100 % hinter ihrer Arbeit steht, können diese Plätzchen schnell zu Wurfsternen mutieren. Diesen Vergleich kann man auch in der Videospielwelt benutzen, denn ein gutes Programmiererteam macht allein noch lange kein hervorragendes Spiel. Hier aber mal ein Beispiel von wirklich exzellenter Programmierkunst.

super_aleste_3Die Grundbasis für ein gelungenes Spiel setzt immer eine solide Plattform voraus. Nimmt man den Super Nintendo als Backform, stellt sich schnell heraus, dass diese nicht allzu groß ist. Taktet die 16-Bit-Springform von SEGA noch mit 7,61 MHz, ist der Super Nintendo auf 3,57 MHz limitiert, was grafisch eigentlich nicht viel Hoffnung aufkommen lässt.

Also was tun, wenn schon die Voraussetzungen eher schlecht sind? In diesem Fall sind die Zutaten umso wichtiger: Man nehme ein kleines Raumschiff, packt das in zwölf große und abwechslungsreiche Level, gibt eine Prise Taktik hinzu und würzt es mit ausreichend Gegnern. Um die Sache noch spannender zu machen, sollten genug Teelöffel voller Spezialwaffen beigemengt werden, damit euch dieses Werk auf der Zunge zergeht. Zu guter Letzt darf der Zuckerguss in Form eines dicken Endgegners nicht vergessen werden.

Doch was macht Tohos Actionknaller so außergewöhnlich, dass es selbst Super R-Type oder Gradius III in den Schatten stellt? Zunächst möchte die lupenreine Grafik erwähnt sein, die selbst bei hohem Gegneraufkommen keinerlei Schwächen zeigt. Fliegen hunderte Projektile und Flugobjekte durch die Luft, gefolgt von kräftigen Explosionen, ist trotzdem kein Ruckeln und kein Flackern auszumachen. Slowdowns, die wir bei Spielen wie z. B. Gradius III gewohnt waren, finden sich nicht mal mit Hilfe einer Lupe.

Ist Level 1 mit seinen Dschungellandschaften grafisch noch eher zurückhaltend, fährt Toho im Weltraumlevel die vollen Geschütze auf – Mode-7 Effekte, wo man nur hinschaut! Konstant befindet sich im Hintergrund beispielsweise eine riesige Raumbasis, die vom Prozessor des Super Nintendos gedreht und gezoomt den nötigen Adrenalinkick erzeugt. Das war anno 1992 natürlich mehr als beeindruckend. Und so sorgt jedes der zwölf thematisch unterschiedlichen Levels für grafische Überraschungen, die den Mega Drive Anhängern damals den Angstschweiß auf die Stirn schrieben.

super_aleste_10Die größte Aufmerksamkeit sollte man aber dem Waffensystem widmen, das mit Beam, Mehrfachschuss, zielsuchenden Raketen, reflektierenden Lasern oder unzerstörbaren Drohnen viel Taktik zulässt. Jede dieser acht Spezialwaffen kann mittels orangefarbenen Kapseln verbessert werden. Die Auswirkungen sind je nach Waffe völlig unterschiedlich. So kann während der Feuergefechte beim Mehrfachschuss z. B. die Schussrichtungen gewechselt werden, was viele Vorteile mit sich birgt, wenn Gegner beispielsweise von hinten oder von der Seite kommen.

Wollt ihr denn Reflectlaser mit zielsuchenden Projektilen ausstatten, sammelt genug Kapseln auf und stellt mit dem X-Knopf die Konfiguration um. Angesichts des Chaos auf dem Bildschirm liegt hier aber auch der Hund begraben. Anfänger werden bei den hektischen Feuergefechten so ihre Probleme haben, die beste Konfiguration für ihr Waffensystem zu finden, was unweigerlich zu einem schnellen Ableben führt. Doch eine unendliche Anzahl an Continues macht dies wieder wett.




Dominic meint:

Dominic

Reife Leistung Toho, denn Super Aleste ist in (nahezu) allen Belangen der beste Shooter im Feld und lässt seine Konkurrenten weit hinter sich. Sind Spiele wie Gradius oder R-Type mit ihrem Schwierigkeitsgrad nur was für Actionjunkies, werden Neueinsteiger hier mit dem leicht anziehenden Herausforderungen schnell ihre Erfolge feiern. Gepaart mit einer damals richtungsweisenden Grafik, tollem Soundtrack und langen und abwechslungsreichen Leveln ist Super Aleste für mich das Nonplusultra auf dem Super Nintendo. Einziger Wermutstropfen: kein 2-Spieler-Modus.

Positiv

  • Tolle Präsentation ohne technische Macken
  • Ausgeklügeltes Waffensystem
  • Abwechslungsreiche Action

Negativ

  • Kein 2-Spieler-Modus
  • Ein bisschen chaotisch
Userwertung
9.07143 7 Stimmen
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Forum
  • von Psmoke:

    Dominic hat sich des Aleste Ablegers für das SNES angenommen Super Aleste Immer wenn die Weihnachtszeit auf uns zukommt, werden viele Zocker ihre Mütter/Frauen in der Küche sehen, wie sie liebevoll die schmackhaften Plätzchen aus dem Ofen herauszaubern. Hat man die noch...

  • von Marco:

    Bei Bedarf, habe ich noch Super Aleste / Space Megaforce abzugeben.. ...

  • von Taku:

    Ich bin nie über Level 1 hinausgekommen weil ich immer vor Langeweile ausgemacht habe bevor das Ende erreicht war, ich hätte auch auf über 15 min. geschätzt. Nicht mein Titel.

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Super Aleste Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1992-01-01
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.5
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