Skate 2 im Test

PlayStation3
Nachdem bereits der erste Teil der Serie überzeugen konnte und den Spielern zeigte, dass es auch abseits von Tony Hawk's Skateboarding gute Skateboard-Games gibt, legt EA mit Skate 2 den Nachfolger in die Regale der Händler. Erfahrt in unserem Review selbst, ob der zweite Teil an den erfolgreichen Erstling anknüpfen kann.
Auf dem PC hatte ich meine erste (richtige) virtuelle Skatererfahrung mit Tony Hawk Pro Skater 2, das damals ein ganzes Genre revolutionierte. Vergessen war das Skate or Die von Electronic Arts, was mehr Jump’n Run als Skatesimulation war. Wenigstens Tony Hawk's Pro Skater brachte das Skateboarding auf Konsole und PC auf ein ganz neues Level, obwohl es eher arcadelastig ausfiel. Dann versuchte sich Entwickler EA Black Box 2007 an einer Skatesimulation, die wahrlich wie eine Bombe eingeschlagen ist. Die Entwickler nannten ihr Baby einfach Skate, welches unglaublich realitätsnah an das Skatergeschehen herankam. Jetzt möchte der Nachfolger auf dieses Fundament aufbauen. Ihr als altgedienter Skater aus dem Knast kommt zurück nach San Vanelona. Die Stadt hat sich nach fünf Jahren eurer Abwesenheit sehr verändert. Erdbeben und andere Katastrophen haben der Metropole sehr zugesetzt. Sobald ihr den Charaktereditor passiert habt, kommt ein Einsteiger-Freundliches Tutorial, das euch die Grundtechnik von Skate 2 beibringt.


Kenner des Vorgängers werden sofort klarkommen, da vieles beim Alten geblieben ist. Die Steuerung ist im Vergleich zu Tony Hawk's Pro Skater Fluch und Segen zugleich. Für Arcadetrickser ist diese nämlich zu kompliziert und teils schwer. Für geduldige Naturen und echte Skater der Himmel auf Erden. Das Spiel wird im Großen und Ganzen mit den beiden Analogsticks gespielt. Der linke Stick eures Controllers steuert den Skater selbst. Der rechte hingegen ist komplett dem Skateboard gewidmet. Durch Drehungen des rechten Sticks nach oben oder unten macht ihr Ollies oder Kickflips. Dreht ihr ihn um 180 Grad von Links nach Rechts, zeigt euer Alterego einen 360-Flip. Ist diese Steuerung erst mal verinnerlicht, wird der Skater in euch kein Halten mehr kennen. Um wieder ganz groß in San Vanelona rauszukommen, braucht ihr Werbung für euch selbst. Dazu wird man die ganze Zeit von einem Fotografen begleitet, welcher euch durch coole Fotos bei Sponsoren bekannt macht.

Diese lassen nämlich eine dicke Stange Geld sprießen, wenn ihr verschiedene Herausforderungen besteht. Die Spielwelt ist wie für EA Black Box typisch sehr offen. Mit eurem Board könnt ihr viele Locations unsicher machen und erforschen. Mittels einer aufrufbaren Karte könnt ihr von einem Event zum nächsten Springen ohne euch durch den Verkehr zu schlängeln. Auf der Challengekarte warten Downhill-Wettbewerbe, Street-Contest und andere Veranstaltungen, die euch Ruhm und Kohle bringen. Um einen Event zu starten müsst ihr erst mal selbst ins Portmonee greifen, denn der Zutritt ist nicht gratis. Geht ihr aber als Gewinner vom Platz, freut sich euer virtuelles Bankkonto. Mit der Kohle lassen sich neue Decks, coole Klamotten und Accessoires kaufen. Entdeckernaturen werden in der Welt von Skate 2 immer neue Locations finden, die zum Teil von Sicherheitsbeamten, sowie der lokalen Polizei bewacht werden. Möchtet ihr die lästigen Gesetzeshüter von dem Ort eurer Begierde weg haben, schnappt einfach euer Handy und ruft einen eurer Kontakte an, um dieses Problem zu lösen.


Oft werdet ihr euch erwischen, wie ihr mit eurem rollenden Brett die Stadt unsicher macht. Seid ihr zu faul selbst zu fahren, klemmt euch einfach hinter ein Auto und lasst euch mitziehen. Abseits der Events werdet ihr neue Spots finden, die im 'Own the Spot'-Contest bewältigt werden können. Hierbei gibt das Spiel eine gewisse Punktezahl vor, die ihr mittels eines markanten Stunts schlagen müsst. Der größte Kritikpunkt des Vorgängers war wohl der, dass ihr selbst von eurem Board nie absteigen konntet. Dies wurde jetzt ausgemerzt. Jederzeit ist es euch möglich zu Fuß die Umgebung zu erkunden. Aber schnell werdet ihr merken, dass euer Alterego auf einem Skateboard geboren zu seinen scheint, denn die Steuerung ohne Board ist ein echter Krampf. Ein echt feines Feature ist das Verschieben von Rampen und anderen Gegenständen mittels der Schultertasten. So könnt ihr euren ganz eigenen privaten Skatepark erschaffen.

Dies werdet ihr sogar öfter machen als ihr glaubt, denn manche Sprünge in den Challenges können ohne Neukonfiguration des Terrains nicht bestanden werden. Ein weiteres nettes Feature ist das Hochladen und Bearbeiten von Videos im Replay-Editor ins PSN. Online dürft ihr mit drei anderen Kumpels Freeskate-Aktivitäten frönen, einen eigenen Spot erstellen, um andere Spieler damit herauszufordern, sowie mittels Ranglistenmatches den Besten untereinander auszumachen. Hierbei ist der fließende Übergang zwischen Singleplayer und Multiplayer wirklich herausragend. Skate 2 ist eine spielerische Offenbarung, wo ihr noch Wochen an der Konsole sitzen werdet. Aber leider hat dieses Stück Software auch so seine Macken. Die Kamera und somit die Übersicht ist leider nicht immer optimal gelöst, wodurch euer eigener Charakter euch sprichwörtlich im Weg steht. Auch die Physik-Engine hat ihre kuriosen Momente, sobald ihr von Board steigt. Hier bleibt man dann ganz gern mal an Ecken und Kanten hängen.


San Vanelona ist zwar eine riesige Stadt, aber viel davon werdet ihr nicht merken. Zwar huschen einige Passanten auf den Bordsteinen umher, Autos oder Skater fahren an euch vorbei, doch wirklich lebendig wirkt das alles nicht. Zudem fällt auf das viele Skins von Passanten öfter benutzt werden. Ein Tag- und Nachtwechsel sucht ihr vergebens. Die Grafik hat leider wenig Zuneigung bekommen. Diese ist fast unverändert vom Vorgänger übernommen worden. 2007 sah das noch echt gut aus, aber andere Games zeigen heute, dass es auch besser geht. Die Animationen eures Alteregos sind bemerkenswert, solang er auf dem Brett steht. Sollte er sich zu Fuß bewegen, sieht das oft minderwertig aus. Der Detailgrad der Stadt ist recht gut geworden. Jeder Stadtteil hat seinen eigenen markanten Style. Aber hier macht die Texturqualität dem verwöhnten Auge der HD-Generation einen Strich durch die Rechnung. Der Soundtrack hat eine super Mischung aus lizenzierter Songs, die immer passend wirken.

Dominic meint:

Dominic

Heute hat ein Videospiel es äußerst schwer mich für Tage oder gar Wochen zu beschäftigen. Entweder habe ich das Game dann schon durchgespielt oder auf halber Strecke vergeht mir die Lust, weil das Spieldesign sich selbst immer kopiert. Aber mit Skate 2 werde ich auch nach dem Schreiben dieses Artikels mit Sicherheit noch vor dem Fernseher sitzen, denn die Steuerung ist einfach grandios und das Skaterfeeling bis jetzt unerreicht. Dazu kommt noch die perfekte Zusammenstellung von Einzel- und Mehrspielermodus. Bei so viel Videospielvergnügen schaue ich auch gerne über vereinzelte Macken hinweg.

Alexis meint:

Alexis

Skate 2 hat nicht sehr viele technische Neuerungen, das aber macht überhaupt nichts. Fans des ersten Teils freuen sich über den leichten Einstieg und können praktisch sofort loslegen. Neueinsteiger benötigen etwas Übung, die sich jedoch auszahlt. Beherrscht man das Brett erst einmal, macht es Spaß sich in San Vanelona rum zu treiben. Grafisch nicht der Bringer, spieltechnisch aber sehr ausgereift und gut. Nur vom Board absteigen sollte man nicht..

Positiv

  • Geniale Steuerung
  • Viel zu entdecken
  • Perfekter Offline-Onlinespaß

Negativ

  • Kamera teilweise zu ungenau
  • Zufuß-Steuerung ist eine echter Krampf
  • Grafisch für 2009 nur befriedigend
Userwertung
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Skate 2 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 5. Februar 2009
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.6
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