Genji: Days of the Blade im Test

Drei Jahre sind vergangen, seit der feindliche Heishi-Clan besiegt wurde. Jetzt geht jedoch das Gerücht um, dass die Heishi ihre Kräfte sammeln und ihre Reihen mit Kreaturen aus dem Jenseits verstärken. Während ihre Stärke wächst, muss sich Yoshitsune erneut dem Kampf stellen, um mit den Mächten des »Amahagane« Japan zu retten. Soviel zur Story. Wie im letzten Teil spielt es erneut eine bedeutende Rolle. Es stellt mystische Juwelen dar, die ihren Trägern eine übermenschliche Kraft namens Kamui verleihen. Auch gibt es die Mashogane, welche aus der Seele der Unterwelt geschaffen wurden, um gegen die Kräfte des Amahagane vorzugehen. Die Anführerin des Heishi-Clans verwendet Mashogane, um ihre Macht zu stärken.

Kommen wir zu den vier Hauptcharakteren des Spiels. Da wäre zum einen Genkuro Yoshitsune, ein tapferer junger Mann. Er ist der Sohn des ehemaligen Anführers des Minamoto-Clans, welcher während der Heishi-Rebellion fiel. Als Waffe besitzt Yoshitsune zwei Katana, mit denen er sich durch die Gegnermassen schnetzelt. Der zweite Protagonist ist Benkei Musashibo, ein mächtiger Kriegermönch, der an Yoshitsunes Seite kämpft. Seine Waffe ist ein riesiger Zweihand-Kampfknüppel und ein Nagitana.

Die einzige weibliche Person in der Kämpferriege ist Shizuka Gozen, die Priesterin der Tamayoria, die Yoshitsune und Benkei schon bei ihrem ersten Abenteuer half. Ihre Waffen sind Kettenklingen, mit denen sie Feinde aus der Ferne aufschlitzen oder sie näher heranholen kann. Last but not least ist da Fürst Buson, der Gott des Krieges. Er verließ die Himmel der Oberwelt, um die Genji bei ihrem Kampf gegen die Heishi zu unterstützen. Buson nimmt auf der Erde die Gestalt von Kagekiyo Taira an, dem Anführer des Heishi-Klans, der einst von Yoshitsune und Benkei besiegt wurde.

Wie ihr dem Text entnehmen könnt, haben die Charaktere ein unterschiedliches Kampfsystem. Yoshitsune z.B. ist sehr wendig und schnell, während Benkei mit seiner großen Zweihandwaffe eher langsam, dafür aber kraftvoller ist. Im Spielverlauf gilt es also, die riesigen Gegnermassen niederzumetzeln, um ab und an kleinere Rätsel zu lösen, sowie Bossfights zu bestreiten. Dabei ist die Steuerung einfach gehalten. Per Druck auf bestimmte Buttons führt ihr Attacken aus und durch gezieltes Pressen der richtigen Knöpfe können auch machtvolle Angriffskombos entstehen. Nach und nach erhaltet ihr neue, bessere Waffen, die ihr durch Mashogane, welches ihr den Gegnern abnehmt, weiter verbessern könnt. Sobald der Amahagane-Balken gefüllt wurde, ist Kamui einsetzbar.

Jetzt verändert sich die gesamte Umgebung und euer Charakter hat für kurze Zeit übermenschliche Kräfte. Nun müsst ihr nur noch bestimmte Tastenkombinationen eingeben und alle Gegner im näheren Umfeld, die euch vorher noch bedrohten, werden ins Jenseits befördert. Per Bewegungssensor könnt ihr übrigens ausweichen. Die Alternative zu diesem etwas gewöhnungsbedürftigen Verfahren ist der rechte Analogstick. Schade ist, dass die Kämpfe leider immer nach dem gleichen Schema ablaufen und daher schnell öde und eintönig werden. Hier hätte man Abwechslung schaffen können.

Damit jedoch nicht genug. Die Kameraführung ist eine wahre Katastrophe und beschert euch nur in wenigen Situationen wirklichen Überblick. Da die Kamera fixiert und nicht drehbar ist, kann man an dieser schlechten Übersichtssituation tragischerweise nichts ändern. Dadurch werden viele Objekte, wie Schatzkisten, übersehen und Gegner sind während des Kampfes teilweise nicht sichtbar. Ihr müsst also quasi blind kämpfen. Schade, eine frei justierbare Perspektive hätte den Spielspaß merklich gepusht.

Die Grafik des Spiels kann sich jedoch durchaus sehen lassen. Zwar wird das Potenzial der PS3 auch hier nicht ausgeschöpft, doch wirken Animationen, Charaktere und Umgebungen detailliert, laufen flüssig und können durch fulminante Kampf- oder Feuereffekte auftrumpfen. Leider bricht die Framerate teilweise ein, was bei der insgesamt netten Optik einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Im Sound können japanische Klänge, wunderbare Effekte und eine gute englische Sprachausgabe (mit jeweiligem Untertitel) überzeugen. Die japanophile Hintergrundmusik ist allerdings Geschmackssache.