Full Auto 2: Battlelines im Test

PlayStation3
Full Auto versuchte vor einiger Zeit auf der Xbox 360 schon, ein actionreiches Rennspielerlebnis zu bieten. Leider verpasste man das Ziel aufgrund von schlechtem Handling, übler Physik und wenig spaßigen Waffen. Das soll beim Nachfolger alles besser werden und zudem erscheint Full Auto 2: Battlelines nicht mehr für die Microsoft-Konsole, sondern für Sonys kürzlich in Europa gelaunchte PlayStation 3. Ob die guten Vorsätze eingehalten wurden, erfahrt ihr in unserem Review.

Zunächst hat man bei Full Auto 2: Battlelines versucht, eine Storyline zu integrieren, um der ganzen Raserei und Schießerei einen tieferen Sinn zu geben. Eine böse Gang macht die Straßen der Stadt unsicher und die Polizei hat schon alles versucht, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Ihr kriegt zwar nicht wirklich gesagt, wer euer Charakter ist, aber eines steht fest: Ihr seid der Retter! Von einem Supercomputer mit dem Namen S.A.G.E. und netter Frauenstimme werdet ihr dazu aufgefordert, die kriminelle Organisation zu infiltrieren und sie von innen progressiv zu zerstören. Soviel zum ‚Versuch’, eine Story aufzubauen... Diese schwache Hintergrundgeschichte dient von nun an aber eh nur als Gerüst, denn im Endeffekt geht es in Full Auto 2: Battlelines nur um Rennevents und viel Zerstörung. Im Herzstück des Spiels, dem Karriere-Modus, werdet ihr vor eine Serie von Rennevents gestellt und müsst jene der Reihe nach abarbeiten. Jede Serie verfügt über eine bestimmte Anzahl von Events, die wiederum alle mit diversen Primär- und Sekundärzielen versehen sind.


Auch im zweiten Teil sind die Automodelle sehr detalliert...
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Um einen Event zu bestehen und im Spielverlauf weiter zu gelangen, müsst ihr euch um das bzw. die Primärziel(e) kümmern. Die Sekundärziele sind optional, bei Bestehen habt ihr die Möglichkeit weitere Extras im Spiel freizuschalten. Schön ist, dass bei den Aufgaben ein wenig Abwechslung herrscht: Während ihr in manchen Rennen einfach nur gewinnen müsst, sollen in anderen Rennen neben dem Sieg auch noch eine bestimmte Anzahl Gegner durch eure Waffen aus dem Weg geräumt werden. Hinzu kommen die Arena-Events, wo ihr euren Gegnern in einem offenen Stadion gegenüber steht und es nur um das Eleminieren der bösen Jungs geht.


Effekte und Explosionen ohne Ende sind das Markenzeichen der Full Auto Serie...
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Einfach nur fahren und rumballern... hört sich spaßiger an, als es in Full Auto 2 der Fall ist, was an erster Stelle an einer schwachen Umsetzung der jeweiligen Komponenten liegt. Die Fahrzeuge steuern sich ausnahmslos extrem schwammig und lassen euch nur selten ein wirkliches Gefühl der Kontrolle erleben. Beim Handling wurde erneut alles viel zu einfach gehalten, so dass es quasi keinen Unterschied macht, ob ihr saubere Rennen fahrt oder ständig gegen irgendwelche Wände oder Hindernisse knallt. Wobei letzteres fast schon schwer zu erreichen ist, denn durch die Handbremse lässt es sich sehr simpel um scharfe Kurven sliden, was sich aber ebenfalls alles andere als ‚echt’ bzw. richtig anfühlt. Neben der Fahrzeugkontrolle kümmert ihr euch auch noch um die zwei Waffen, die ihr vor jedem Rennen an euer Fahrzeug anbringen könnt. Zu Beginn des Spiels stehen euch ein schwaches MG und eine Nebelmaschine zur Verfügung, die den Gegnern hinter euch die Sicht versperren soll. Glücklicherweise schaltet ihr jedoch im Verlauf der Karriere schnell weitere Waffen frei, so dass das Beginner-Setup bald gegen Shotguns, Raketenwerfer usw. ausgetauscht wird.


Ein Crash könnte kaum spektakulärer in Szene gesetzt werden...
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Beim Gebrauch der Schusswaffen haben die Entwickler ganz gute Arbeit geleistet, so dass es sich doch besser zielen lässt als im Vorgänger. So lassen sich manche der Frontwaffen jetzt auch mit dem rechten Analogstick des PlayStation 3-Pads direkt steuern – doch da in Full Auto 2 alles sehr schnell geht und ihr die Trigger vor lauter Ballerei kaum loslassen könnt, bleibt nur selten Zeit für genaues Zielen. Zwei weitere Features sind elementar für den Rennablauf in Full Auto 2: der Boost und die ‚Unwreck’-Funktion. Durch Gebrauch letzterer könnt ihr die Zeit zurückdrehen und so, wenn man etwas gnadenlos schief gelaufen ist, euren Fehler korrigieren. Im Gegensatz zum Vorgänger sind diese beiden Features nun an die gleiche ‚Power Leiste’ gebunden, so dass ihr bei häufigem Gebrauch des Turbos nicht mehr so oft die Zeit zurückdrehen könnt bzw. umgekehrt.


Hier wird geschupst und gedrängelt was das Zeug hält...
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Neben der Karriere könnt ihr auch direkt vom Menü aus in ein Rennen bzw. eine Arena-Session starten und so den Arcade-Modus unsicher machen. Hier seid ihr jedoch auch auf die Fortschritte im Karriere-Modus angewiesen, denn insofern ihr jenen noch nicht ausgiebig gespielt habt, ist die Auswahl an Waffen sehr eingeschränkt. In Sachen Multiplayer lässt sich Full Auto 2 offline zu zweit an einer Konsole und online mit bis zu acht Spielern spielen. Im Online-Modus lässt sich einstellen, ob die Ergebnisse für die Rangliste gespeichert werden sollen. Zudem könnt ihr bestimmen, welche Wagen am Rennen teilnehmen dürfen und welche nicht, damit die ganze Geschichte auch schön fair bleibt. Die Waffenauswahl hingegen ist immer auf dem Stand eurer Karriere im Singleplayer. Beim Online-Part gibt es allerdings ein Problem: Keine Sau spielt Full Auto 2 online. Während man direkt zum PAL-Start der PS3 in Resistance, MotorStorm usw. viele Gegner findet, hatten wir in unseren Testsessions nur selten Erfolg bei der Suche nach Mitspielern...


Der Vorher --> Nachher Vergleich zeigt was in Full Auto alles möglich ist...
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Grafisch kommt Full Auto 2 mit einer stabileren Framerate als der Vorgänger daher. Jeder der den ersten Teil gespielt hat weiss, dass das auch bitter nötig war. Full Auto 2 läuft weitesgehend flüssig, erreicht aber nicht die Ruhe eines Ridge Racer 7. Wie schon im Vorgänger sind die Explosionen das optische Highlight. Die Euphorie hält aber nicht sonderlich lange an, denn die Umgebungen sind wieder recht steril ausgefallen. Alles in allem sieht Full Auto 2 besser aus als der Vorgänger, der Unterschied ist aber nicht riesig. Das gleiche gilt mehr oder weniger für den Sound, der genau das bietet, was man erwartet. Die Motoren, Waffen und Explosionen hören sich alle gut an, stechen aber nicht sonderlich heraus. Weitaus besser hat mir der Soundtrack gefallen, der mit stylisher Elektromusik gefüllt ist und prima zum Spielgeschehen passt. Einige heftigere Wagen, die im späteren Verlauf des Spiels auftauchen, haben sogar lizenzierte Songs als ‚Thema’. Umso näher ihr im Rennen an diese Wagen herankommt, desto lauter wird der jeweilige Track.

Gregory meint:

Gregory

Nachdem mich Full Auto schon nicht sonderlich vom Hocker gerissen hat, lässt mich Full Auto 2: Battlelines auch die meiste Zeit über gähnen. Auf dem Papier hört sich alles wunderbar an: Schnelle Autos, dicke Wummen, jede Menge Action. Doch schnell merkt man, dass sich am verhunzten Handling und Gameplay nur Kleinigkeiten verbessert haben und somit ist Full Auto 2 nur für absolute Die Hard-Fans des Vorgängers zu empfehlen – falls es solche denn wirklich geben sollte.

Positiv

  • Kompromisslose Action

Negativ

  • Schwaches Handling
  • Sticht in keinster Weise heraus
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Full Auto 2: Battlelines Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 23.03.2007
Vermarkter SEGA
Wertung 6.1
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