Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters im Test

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Holla die Waldfee. EA hat es wieder einmal sehr eilig. Nur acht Monate nach dem letzten „Tiger Woods“ steht nun schon sein Nachfolger Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters in den Händlerregalen. Abzocke! Skandal! Pfui! Nicht ganz unbegründet schallen solche Ausdrücke durch die Fangemeinde des traditionsreichen Sports. Wir haben uns auf das virtuelle Grün gestellt und heraus gefunden, was es mit diesen Sprüchen auf sich hat!

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Die größte Neuerung des Referenz-Golfspiels ist das namensgebende, seit 1934 bestehende Masters-Turnier, dessen Gewinner mit dem berühmten Green Jacket Nachhause geht. Als kleines Tutorial spielt man hier den letzten Sieg von Tiger Woods nach, um schließlich im Charaktereditor seine eigene Golf-Legende zu kreieren. Auf dem Weg zur Spitze müssen natürlich erst viele kleine Turniere bezwungen werden. Neben diesem sogenannten Road to the Masters Modus steht noch ein Herausforderungsmodus, sowie das schnelle Spiel zur Verfügung, natürlich alles rund um das alljährliche, auf dem Augusta National Golfplatz stattfindende Turnier, aber auch auf 14 anderen Kursen. Zudem stehen mehr als 20 Golfprofis wie Zack Johnson, Bubba Watson und selbstverständlich Tiger Woods zur Verfügung. Eine weitere Neuerung ist der Caddy, der dem Spieler bei jedem Abschlag mit Rat und Tat zur Seite steht. Dieser empfiehlt nicht nur welcher Schläger mit wie viel Kraft verwendet werden sollte, sondern auch in welchem Raum sich der Ball für ein sicheres oder gewagtes Spiel bewegen sollte. Natürlich lässt sich der Caddy auch deaktivieren, ist dieser doch hauptsächlich für Neueinsteiger gedacht, die sich übrigens auch über den nur halb so langen Fast-Golf Modus freuen werden. Doch traut der virtuellen Hilfestellung des Caddys nicht zu sehr! Putten kann dieser vermutlich noch schlechter als der Anfänger selbst. Beweisstück A ist die stets falsche Angabe der Richtung und Stärke, Beweisstück B das nicht Unterscheiden von links und rechts!



tigw12_ng_scrn_tiger_woods_presidentscup_bmp_jpgcopy.jpgDen richtigen Schlag nimmt euch der Caddy natürlich nicht ab. Mit von der Partie ist wieder die berühmt berüchtigte Stick-Steuerung, bei der mit dem Stick des Controllers der Schlag imitiert wird, sowie das altbekannte 3-Klick-System. PlayStation 3 Besitzer dürfen sich zudem über den Move-Support freuen, der zwar besser als noch beim Vorgänger funktioniert, trotzdem noch meilenweit von der Perfektion der Wii-Version entfernt ist. Schade, dennoch eine sinnvolle Neuerungen für die HD-Konsolen. Auf ein Xbox Kinect Support wurde übrigens verzichtet. Der Karrieremodus zeigt sich in diesem Jahr sehr linear. Man absolviert nach und nach ein Turnier nach dem anderen, kassiert Preisgelder, deckt sich dank diverser Sponsorenverträge mit neuer Kleidung und Ausrüstung ein und verdient, wie auch beim Vorgänger, Erfahrungspunkte. Übrigens lassen sich diese auch vom letzten Tiger Woods Spiel in den neuen Ableger importieren. Bei der Turnierauswahl kann man sich natürlich Zeit lassen und diese öfters spielen, um für das nächst größere Turnier fit zu sein. Als kleine Abwechslung gibt es den bereits erwähnten Herausforderungsmodus, bei dem man die sogenannten Master-Moments nachspielt, sprich: Durch festgelegte Aufgaben große Momente der Masters ebenso triumphal oder noch besser nachstellt. In Sachen Multiplayer ist Tiger Woods 12 genauso gut ausgestattet wie sein Vorgänger. Der Team-Modus ist mit einer kleinen Namensänderung wieder vertreten, auch können die Master-Moments online gegeneinander ausgetragen werden. Zudem gibt es wieder Online-Turniere und Ranglisten, um sich mit den besten virtuellen Golfern rund um den Globus zu messen.


tigw12_ng_scrn_jim_furyk_presidentscup_bmp_jpgcopy.jpgTechnisch hat sich ebenso wenig getan, allerdings ist das hier nicht positiv gemeint. Was letztes Jahr schon altbacken und unschön aussah, sieht im darauf folgenden Jahr genauso altbacken und unschön aus. Die Golfer sind schön und butterweich animiert, auch die Golfkurse, vor allem natürlich der Augusta National Kurs, sind dem Original 1:1 nach empfunden und begeistern unter anderem durch den wehenden Wind im Gras und den Blättern, doch die Grafik an sich wird von Jahr zu Jahr altbackener. Das fängt bei den schwach aussehenden Wetterverhältnissen an und endet bei den doch sehr peinlich wirkenden Publikum. Das Kommentator-Duo wurde dieses Jahr übrigens wieder gewechselt. So lauscht der Spieler nun den Stimmen von Jim Nantz und David Feherty, was vermutlich nur für ausgesprochen große Golf-Fans interessant sein wird. Lokalisiert wurde Tiger Woods PGA Tour 12 abermals nicht, so dass gewisse Englisch-Grundkenntnisse nicht verkehrt sind. Auch liegt dem Titel kein Handbuch bei, so dass man sich auf die englische „ingame“-Hilfe verlassen oder auf der offiziellen Homepage die Anleitung herunterladen muss. 

Tobias meint:

Tobias

Nach solch einer kurzen Entwicklungszeit fragt sich der ehrliche Käufer natürlich, ob der hohe Vollpreis gerechtfertig ist. Auf der Pro-Seite steht natürlich die Thematik: Das Masters Turnier inklusive dem Green Jacket. Auch bekannt unter dem heiligen Gral des Golfsports. Es macht unheimlich schnell süchtig sich als blutiger Anfänger des Golfsports an die Spitze zu arbeiten und währenddessen an seiner Technik zu feilen und Sponsorenverträge abzuschließen. Der Caddy ist eine sinnvolle Erweiterung, doch sollte man sich nicht zu sehr auf ihn verlassen. Auch in Sachen Multiplayer ist Tiger Woods 12 abermals top ausgestattet und bietet neben den typischen lokalen Modi weiterhin Online-Turniere, sowie Ranglisten und natürlich die sogenannten Master-Moments, die Offline auch als Herausforderungsmodus bestritten werden können. Die Technik ist leider immernoch sehr veraltet, was dem Spiel ansich nichts schlimmes tut, trotzdem allmählich nach einer neuen Engine schreit. Doch um auf die anfängliche Frage zurück zu kommen: Unter Umständen ist Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters einen Neukauf wert. Vollblut-Golfer freuen sich über die vielen kleinen und sinnvollen Neuerungen, während Gelegenheitsspieler mit einer der älteren Versionen immernoch zufrieden sein werden. Fakt ist aber, dass das neue Tiger Woods die aktuell beste Golf-Simulation darstellt.

Stefan meint:

Stefan

Als passionierter, virtueller Golfer bin ich seit dem SEGA Saturn dem Genre verfallen und habe die Tiger Woods PGA Tour Reihe seit ihrem Erscheinen auf der Xbox verfolgt. Auch wenn nur eine kurze Zeit seit dem letzten Release vergangen ist, bringt Tiger Woods PGA Tour 12 mit seinem Fokus auf das Masters das bisher beste Golferlebnis auf den Schirm. Das Spiel ist nun (wie so mancher vor dem Bildschirm) erwachsen geworden, wirkt gerade zu Beginn fordernder und braucht seine Zeit um sein volles Flair zu entwickeln. Besonders gefallen haben mir die „Masters Moments“, bei denen Ihr legendäre Ereignisse nachspielen könnt, was Euch eine Chance zur direkten Teilnahme am Masters sichert. Zudem ist es schön, dass man endlich die Möglichkeit hat seinen alten Golfcharakter aus der Vorgängerversion importieren zu könne, um die doch recht aufwändige Gestaltung seines "virtuellen ich" nicht jedes Jahr neu machen zu müssen.

Negativ ist „wie immer“, dass man nicht ein Byte für den deutschen Markt angepasst hat. Zumindest das virtuelle Handbuch wäre in Deutsch wünschenswert gewesen. Auch vermisse ich die Speicherfunktion für besonders gelungene Schläge. Gleiches gilt für den EA Online Pass, den aber wohl kein Redakteur dieser Welt wieder in „einem Loch“ verwinden lassen kann. Abgerundet wird die "dunkle Seite" durch den Aspekt, dass nicht alle Kurse der aufgeführten PGA Saison 2012 auf der Disk sind. 6 von 25 Kursen müsst ihr für je 320 Punkte nachkaufen, sofern ihr die volle Saison genießen wollt. Spieler mit dickem Geldbeute kaufen sich dann am besten gleich eins der Kurs Pakete (1200MS-Points bzw. 2800 MS-Points) und wo man dann schon Geld ausgibt, kann man auf Wunsch auch gleich einen höheren Level seines Golfers einkaufen um so das "lästige" hocharbeiten zu umgehen :flop:

Positiv

  • Klasse Spielbarkeit
  • Motivierender Karriere-Modus
  • Perfekt ausgestatteter Multiplayer

Negativ

  • Veraltete Technik
  • Nicht alle PGA Saison Kurse auf Disk
  • Kaufbare Golfer Schummellevel
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Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 31. März 2011
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.4
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