NHL 12 im Test

Seit nunmehr 15 Jahren erscheint jedes Jahr ein neues NHL Spiel aus dem Hause EA. Viel hat sich seitdem getan. Anfangs noch recht pixelig und spielerisch sehr einfach ausgefallen, hat sich die Eishockey Sportart auf PC und Konsolen bis zum fotorealistischen Gemenge weiterentwickelt. So groß die Sprünge von 2D auf 3D auch waren, so klein sind die Fortschritte in den letzten Jahren geworden. War NHL 10 bereits eine super Simulation, konnte der Nachfolger aus dem Jahr 2011 mit neuer Physik, neuen Animationen und mehr Modi auftrumpfen. Dieses Mal möchte EA sogar noch mehr auf die Waage legen. Die Unterschiede zum letzten Ableger werden Profis zu würdigen wissen. Neulinge und Eishockey-Gelegenheitsspieler müssen aber die Lupe heraus holen.

Größte Neuerung ist wohl der "Be-A-Legend" Modus. Hier möchte EA ganz im Stile eines NBA 2K12 von Konkurrent 2K Sports auf den Siegeszug früherer Eishockey-Legenden aufspringen. So dürft ihr im besagten Modus die besten Partien eines Wayne Gretzky oder Mario Lemieux nachspielen. Komplett überzeugt der neue Modus aber nicht. Dieser fühlt sich zu sehr nach dem ebenfalls enthaltenen "Be-A-Pro" Modus an. Etwas mehr Glamour und Style, wie es die Konkurrenz macht, hätte hier Wunder vollbracht.
 

Ansonsten bekommt ihr mit NHL 12 ein weiteres Mal die volle Ladung spendiert. Das geht bei den Modi los, die es seit letztes Jahr wieder auf die Disc geschafft haben und euch mit Play-Offs, Seasons, Management, Multiplayer, u. a. feinen Möglichenkeiten locken wollen. Zudem bekommt ihr die volle Bandbreite an Lizenzen. NHL, DEL, AHL, tschechische Extraliga und sogar die schweizer Nationalliga versprechen Atmosphäre pur. Als Bonbon gibt's noch die Winter Classics oben drauf, ein Open-Air Event aus Pittsburgh, das immer zu Neujahr stattfindet und euch Matches bei Freiluftkulisse erlaubt.

Spielerisch hat sich ebenfalls etwas getan. Und hier kommt die oben erwähnte Lupe ins Spiel. Geübte Spieler werden flüssigere Animationen, geschmeidigere Bodychecks und verbesserte Puk-Physik bemerken. Für alle anderen sieht die Action auf dem Eis genauso aus wie aus dem Vorjahr. Wobei Feeling und Atmosphäre durch lebensechte Spieler, tolle Kulisse und viele umherfliegende Schläger, Handschuhe und zerberstende Scheiben wieder einmal unerreicht sind und jedes Hockeyspieler-Herz höher schlagen lässt. Die ungemein gelungene Grafik mitsamt der vielen netten Spielereien am Rande überzeugt auf's neue. Wer dann noch die Lautstärke aufdreht, in Fangesänge einstimmt und den tollen Soundtrack spielen lässt, wird wunschlos glücklich.