Bakugan - Beschützer des Kerns im Test

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Das Sammelfieber will einfach nicht enden. Immer wieder kommen neue Spiele berühmter Franchises wie Pokemon, Yu-Gi-Oh und eben auch Bakugan. Die Monster-Murmeln sind ja noch nicht ganz so lang auf dem Markt, haben aber vor circa einem Jahr ihre eigene Videospielumsetzung bekommen, die uns hier nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Doch Activision möchte alles besser machen und bringt nun mit Bakugan - Beschützer des Kerns den Nachfolger.

Wie im Vorgänger bastelt ihr euch erst einmal einen Charakter, bevor es im Story Modus richtig los geht. Euer Alter Ego gerät durch einen Fehler im Interspace in eine Parallelwelt, die von fiesen Vexos terrorisiert wird. Natürlich lasst ihr es euch nicht nehmen und eilt den Bewohnern zu Hilfe. Die Vexos verfolgen nämlich einen Plan der ganz dreisten Sorte: sie wollen alle Wahrzeichen der Erde zerstören und so Kontrolle über die ganze Erde erlangen. Sofort zu Beginn trefft ihr auf eure alten Bekannten Dan und Marucho. Doch leider kennen die euch nicht, da ihr ja in einer Parallelwelt gelandet seid. Zudem wurden sie ihrer Bakugans beraubt und so liegt es nun an euch, die Vexos zur Strecke zu bringen und die Welt zu retten.

Ja, die Story verstreut typischen Animeflair und wird in nett gemachten, aber nicht überragenden, Ingame Sequenzen erzählt. Was sofort negativ auffällt, ist die misslungene deutsche Synchronisation. Vor allem die Vexos hören sich an, als wenn sie die Hose zu hoch gezogen haben. Daher liebe Entwickler: Wenn ihr einem Spiel eine deutsche Sprachausgabe spendiert, dann bitte auch eine ordenliche! Leider fehlen auch jegliche gezeichneten Videosequenzen des original Animes, die es im Vorgänger ins Spiel geschafft hatten. Schade.
 

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Doch hat sich nun etwas geändert seit Bakugan Battle Brawlers letztes Jahr erschienen ist oder handelt es sich beim neuen Titel nur um einen lauen Aufguss? Tatsächlich haben die Entwickler das Gameplay komplett umgekrempelt. Konntet ihr im letzten Spiel nur auf einer statischen Karte eure nächste Location anklicken, erlangt ihr nun die volle Kontrolle über euren Helden und schleicht in den Levels umher, die immer vor einem großen Kampf gespielt werden müssen. Dabei handelt es sich um simple - und leider auch total langweilige - Schleichpassagen, in denen ihr feindlichen Wachen ausweichen und Energiekerne einsammeln müsst. Wieso langweilig? Ganz einfach: die KI der Wachen ist so schlecht, nein, eigenlich ist sie gar nicht vorhanden. Sie haben zwar ein Sichtfeld, das durch ein rotes Dreieck dargestellt wird, und ertappen euch, wenn ihr dort reinlauft, aber mit eurem Bakugan könnt ihr sie ablenken. Tut ihr das, sind die Wachen so perplex, dass ihr Zentimeter an ihnen vorbei laufen könnt, ohne gesehen zu werden. Anspruch und Spielspaß, wo seid ihr?

Die eingesammelten Energiekerne liegen zwar verstreut und manchmal versteckt im Level herum, aber auch hier macht's euch das Spiel sehr leicht. Alle Kerne sind auf einer Minimap verzeichnet, damit ja nicht der Entdecker in euch erwacht. Diese Energiekerne braucht ihr aber auch, um eure Bakugans aufzuleveln. Wo wir auch schon beim Thema wären. Waren die Kämpfe im Vorgänger noch rundenbasierend und mit leichten Minispielchen garniert, geht's hier in Echtzeit auf das Schlachtfeld. Fans von Gozilla werden sicherlich feuchte Augen bekommen. 
Sobald es an's Eingemachte geht, versprüht Bakugan plötzlich einen ganz eigenen Charme und der wohl größte - und auch einzige - positive Aspekt kommt zum Vorschein. Am Ende eines Levels wartet jeweils ein Endboss der Vexos auf euch, der euch sein Bakugan an die Latz knallt. Wenn das passiert, müsst ihr euch ebenfalls für ein Bakugan entscheiden, dieses mit Fähigkeitskarten ausstatten und in den Kampf ziehen. Anfangs steht euch nur der Feuerdrache Drago zur Vefügung, aber im Spielverlauf sammelt ihr viele andere bekannte Bakugans, die ihr dann natürlich auch steuern könnt. Jedes eurer Monster besitzt vier Fähigkeitskarten, die ihr ebenfalls erst im späteren Spielverlauf freischaltet, bzw. findet. Zwei davon könnt ihr aber nur ausrüsten und im Kampf benutzen. Im Endeffekt sind das normale Special Moves, die per Druck auf das Digi-Kreuz entfacht werden.

Übernehmt ihr also die Kontrolle über euer Bakugan, geht's in bekannter Gozilla Manier als riesiges Monster in einer Stadt in den Kampf. Ihr könnt einen leichten und einen harten Schlag ausführen, auf euren Gegner schießen und die Fähigkeitskarten einsetzen. Solltet ihr angegriffen werden, könnt ihr euch per Druck auf den L-Knopf schützen oder per R-Knopf selbst auf das feindliche Bakugan zuhechten und zum Angriff übergehen. Generell gestalten sich die Kämpfe äußerst spaßig, da das Geschehen sehr schnell ist und sich der Bildschirm mit schönen Effekten füllt. Leider spielt hier aber die Kamera nicht immer mit, so dass ihr euren Gegner leicht aus den Augen verliert, was im Eifer des Gefecht sehr ärgerlich sein kann. Ärgerlich wird auch der Schwierigkeitsgrad für manch einen sein. Nach anfänglichen Button Smach-Kämpfen zieht dieser an und stellt euch vor knackige Herausforderungen. Plötzlich müssen mehrere Bakugan und Fallen besiegt werden. Gleichzeitig müsst ihr den Kern der Vexos zerstören und das Wahrzeichen beschützen. Da sind hitzige Gefechte vorprogrammiert.
 

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Beißt ihr aber die Zähne zusammen und spielt den Story Modus durch, seid ihr stolzer Besitzer von 45 Bakugans. Diese könnt ihr dann in ebenso spannenden Multiplayergefechten einsetzen. Doch leider haben es die Entwickler wieder einmal verpennt, dem Spiel einen online Multiplayer zu spendieren. Soll heißen, dass ihr nur lokal gegen einen anderen Mitspieler via Splitscreen antreten könnt. Habt ihr also den Story Modus beendet und mal keinen Kumpel zur Hand, verschwindet Bakugan schnell wieder im Regal.

Das aktuelle Naruto Shippuden zeigt momentan deutlich, wie eine Animeumsetzung auf einer HD-Konsole aussehen kann. Bakugan - Beschützer des Kerns kommt hier in keinster Weise heran. Zwar sind die Charaktere ganz nett modelliert und bieten alle den nötigen Wiedererkennungswert, aber es sind andere Dinge, die das Spiel nur im Mittelfeld plazieren. So sind die Schleichlevel und Kampfarenen dermaßen uninspiriert und karg gestaltet worden, dass man sich an die letzte Konsolengeneration zurück erinnert. Einzig die Bakugans sind toll in Szene gesetzt, alles andere kann man schnell vergessen. Gleiches gilt übrigens für den Sound. Über die Qualität der Sprachausgabe habe ich mich ja schon anfangs ausgelassen. Aber auch der Rest des Soundtracks dümpelt irgendwo im Durchschnitt. Die Melodien reichen aus, um das Geschehen zu unterstreichen, bleiben aber keineswegs im Ohr, sobald man die Konsole ausschaltet und sich wichtigeren Dingen widmet.

Andrej meint:

Andrej

Ist Bakugan - Beschützer des Kerns nun besser als sein Vorgänger? Bedingt, ja. Im Prinzip handelt es sich um ein recht kurzweiliges Kampfspiel, das sich vor allem an Fans der Serie richtet und im Story Modus halbwegs unterhalten kann. Halbwegs deshalb, weil die Schleichpassagen unglaublich langweilen und man sich wirklich wieder die Übersichtskarte des Vorgängers zurück wünscht, um einfach zum nächsten Kampf zu springen und den Vexos als riesiges Bakugan in den Allerwertesten treten zu können. So werden wohl nur Fans des Anime genug Ausdauer haben, um die Geschichte zu beenden. Bei allen anderen wird recht schnell die Luft raus sein.

Positiv

  • Kämpfe nun auch in Echtzeit
  • Schöne Charaktermodelle ...

Negativ

  • langweilige Schleichpassagen
  • ... ansonsten aber unterdurchschnittliche Grafik
  • Kein Online Multiplayer
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Bakugan - Beschützer des Kerns Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 5. November 2010
Vermarkter Activision
Wertung 6.7
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