Mystic Heroes im Test

In der chinesisch / japanisch inspirierten Welt von Mystic Heroes gibt es wiedermal Probleme mit dem korrupten Adel. Besser gesagt sogar gleich mit dem bösen Kaiser Kang, der sein Volk grausam unterdrückt. Also zogen Tai, Shiga, Lani und Naja samt Armeen aus, um den Kaiser eines Besseren zu belehren und ihn auf den Berg Hoshin zu verbannen. Kaum ist das erledigt, macht der mit dem Bösen verbündete kaiserliche Nachwuchs Probleme. Wenn auch bereits angeschlagen, so rüsten sich die vier Helden zusammen mit ihrer Armee noch einmal zum Kampf.

Und genau an diesem Punkt kommt der Spieler hinzu, indem er einen der vier Hauptcharaktere auswählt. Jeder verfügt über unterschiedliche Talente und Fähigkeiten, der eine ist mehr Krieger, der andere mehr auf Magie ausgelegt. Nachdem ihr euch für einen Helden bzw. eine Heldin entschieden habt, folgt eine kleine Zwischensequenz, die in die erste Schlacht mündet - und schon geht es los!
 

Man merkt wieder eindeutig die Vorliebe von Koei für alles, was mit Schlachten zu tun hat. Große Areale, voll mit unterschiedlichen Soldaten die sich gegenseitig bekämpfen, aus dem Hintergrund schießen Bogenschützen des Feindes und genau zwischendrin findet man sich selbst wieder. Das macht atmosphärisch wirklich was her. Dazu kommt noch eine lupenreine deutsche Sprachausgabe der Mitstreiter. Da hört man Rufe wie „Hilfe, ich bin umzingelt“ oder „Wir machen sie fertig!“

Allerdings fangen diese Rufe in späteren Missionen bald an zu nerven, da sie sich zu oft wiederholen und teilweise auch nicht richtig sind. Aber löblich das Mystic Heroes nicht nur schriftlich komplett eingedeutscht wurde, nein, sogar mit deutscher Sprachausgabe daherkommt! Leider kränkelt die Synchronisation, so merkt man eindeutig, dass die Sprecher keine Ahnung von dem hatten, was sie da ablasen. Das alte, leidige Problem - mittlerweile sind die Erwartungen in dieser Beziehung halt höher als lieblos abgelesene Wortfolgen zu hören.

Die Schlachten laufen zumeist auf ein großes Gemetzel (klar, was sonst?) hinaus und am Ende will gewöhnlich auch noch ein Obermotz eine Abreibung verpasst kriegen. Hier steht man natürlich immer besser mit Freunden da. Euer Geschick beeinflusst den Ausgang der Schlachten - mitunter fallen eure ganzen Soldaten/Offiziere oder müssen sich geschlagen zurückziehen. Und alleine siehts dann ziemlich düster aus ...

Doch glücklicherweise müsst ihr euch nicht nur auf Waffen verlassen, sondern könnt auch auf Magie zurückgreifen. So genannte Runen beinhalten teilweise äußerst nützliche Zaubersprüche, die ihr euch in einem extra Menü zwischen den Schlachten auswählen dürft. Wobei natürlich ein Krieger nur stark begrenzte magische Fähigkeiten nutzen kann - ganz im Gegensatz zu einem Zauberer.
 

Ganz geschickt baute man bei KOEI weitere RPG-Elemente in das Spiel ein, wie etwa die Möglichkeit Charaktere weiterzuentwickeln. Mystic Heroes bietet acht Kapitel Umfang, die jeweils in drei bis fünf Abschnitte aufgeteilt werden. Da gibt es einiges zu tun, so richtig schwer wird es allerdings ab Kapitel 4. Denn dann kommen mitunter auch Jump & Run Einlagen vor, die einiges abverlangen. Da schaut selbst ein Mario neidisch :-)

Aber der Story-Modus ist nicht die einzige Spieloption bei Mystic Heroes. Da wäre beispielsweise noch „Überleben“ - die Härte überhaupt. Denn hier bekämpft man alleine einen zahlenmäßig total überlegenen Gegner (Verhältnis dürfte so bei 1 : 60 liegen). ... wer eine Herausforderung sucht, der wird sie hier finden.

Als dritten im Bunde gibt es auch einen Mehrspielermodus, auf der Playstation 2 leider nur für 2 Spieler. GameCube User haben die Nase vorn und dürfen zu viert an das Pad. Die Implementierung eines 4 Spieler Modus über Multitap für die PS2 wäre wünschenswert gewesen. Aber wie läuft der Multiplayer? Nun, eine Hintergrundgeschichte sucht man vergeblich - es heißt einfach Gemetzel just for fun und wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, bekommt die Gewinnerkrone aufgesetzt. Hier ist viel Potenzial verschenkt worden, denn gerade mit Freunden zusammen hätte der Storymodus noch viel mehr Spaß gemacht!