Mortal Kombat: Shaolin Monks im Test

PlayStation2

Welcher Mortal Kombat-Fan träumte nicht davon, endlich abseits der Kämpfe für das Gute einzustehen? Außerdem noch einen Ausflug in das viel besuchte Outworld zu machen, um den schlecht gelaunten Shang Tsung seine Welteroberung zu vermiesen?

Mortal_Kombat_Shaolin_Monks_6Shaolin Monks spielt storytechnisch zwischen den ersten beiden Teilen. Nachdem Lui Kang das erste Mortal Kombat-Turnier gewann, floh der Oberscherge Shang Tsung mit seinen Gefolgsleuten zurück in die Outworld. Zum Feiern blieb jedoch leider nicht viel Zeit, da die Insel, auf der das Turnier stattfand, im Meer zu versinken drohte. Hier tritt zum ersten Mal der bzw. treten die Spieler in Aktion, weil der Hauptkern von Shaolin Monks reinstes Multiplayer ist. Der Gamer hat die Wahl zwischen Lui Kang oder Kung Lao, die sich in ihrem Kampfstil doch sehr voneinander unterscheiden.

Schaltet sich noch ein Kumpel in das Spiel ein, übernimmt er die Rolle des anderen Charakters. Gemeinsam oder allein schlagt ihr durch detaillierte 3D-Landschaften. Im Style von Final Fight bzw. Double Dragon vverprügelt ihr alles, was euch vor die Fäuste kommt. Dabei sind die Manöver der jeweiligen Protagonisten aus der Prügelserie bekannt. Lui Kang verschießt seine Feuerbälle auf die Gegner, wobei sich Kung Lao auf seinen rasiermesserscharfen Hut verlässt. Das erste Level findet in Goros Höhle statt. Dort machen sich sofort Onis (Orks) daran, euch das Leben schwer zu machen. Aber mittels Kicks und Schlägen verschafft ihr euch bei den Monstern schnell Respekt. Nachdem Lui Kang und Kung Lao die sinkende Insel verlassen haben, kehrt langsam wieder Ruhe ein.  n der Wu-Shi-Akademie werden Sonya Blade, Jonny Cage, Kung Lao und Lui Kang von dem Donnergott Rayden dafür mit einer Medaille ausgezeichnet.

Hierbei wird die für Mortal Kombat-Verhältnisse gute Story in Videosequenzen mit einer eher unfreiwillig komischen Synchronisation erzählt. Aber der Frieden ist schnell vorbei, als die Mutanten von Shang Tsung die Akademie angreifen. Sofort machen sich die Helden auf, um den Angriff abzuwehren. So hilft euch z. B. Jonny Cage, den Ansturm der Meute zurückzuhalten. Dabei ist die KI eurer Mitstreiter nicht von schlechten Eltern und stehen mittels Spezialmanöver und dummen Sprüchen immer an eurer Seite. Nachdem die Gefahr gebannt war, schickte Rayden Kung Lao und Lui Kang in die Outworld, um dem Treiben endlich ein Ende zu setzen. Hier trefft ihr wieder auf alte Bekannte: Die Kämpfe gegen Charaktere wie Scorpion, Jade, Mileena und Kitana stellen sich als harte Brocken heraus, die es euch nicht leicht machen, zu gewinnen. Dabei ist schön anzusehen, wie sich die Designer bemühten, alle Manöver und Gesten der einzelnen Protagonisten ins Spiel zu portieren.

Das Hauptaugenmerk liegt bei Shaolin Monks eindeutig auf den Kämpfen und die sind wirklich sehr dynamisch. Die Steuerung des jeweiligen Charakters geht unglaublich leicht von der Hand und die Tastenkombinationen der Spezialmanöver wurden (zum Glück) weggelassen. Um diese auszuführen, müsst ihr nur die R1-Taste gedrückt halten und mittels Drei- oder Viereck variieren. Da es euch möglich ist, mehrere Gegner gleichzeitig zu bearbeiten, sind Combos mit 35 Treffern (und mehr) keine Seltenheit. Dabei sind die Kämpfe sehr stylisch gelungen und schon nach kurzer Eingewöhnungszeit macht das Game richtig Laune. Das kommt auch dadurch, dass man die Umgebung miteinbeziehen kann.

Mortal_Kombat_Shaolin_Monks_8So kann man z. B. den Gegner mittels Wurf in ein Feld voller Stacheln befördern, in dem er einen qualvollen Tod erleidet. Im Level „Der lebende Wald“ warten die Bäume nur darauf, eine fremde Seele ihr Eigen zu nennen. So sind alle Stages mit Katapulten und weiteren netten Vorrichtungen gespickt, die zum Ausprobieren einladen. Auf den Schauplätzen sind zudem Waffen wie Schwerter, Escrima-Stöcke oder Doppel-Dolche vorhanden, die man selbst auf seine Gegner werfen kann. Dadurch animieren die einzelnen Abschnitte zum Testen der Möglichkeiten und Mortal Kombat-Fans werden ein Deja Vu-Erlebnis nach dem anderen haben, weil viele der Levels aus Mortal Kombat II bekannt sind. Außergewöhnlich für die Mortal Kombat-Reihe ist zudem, dass die Kämpfe mehr taktische Tiefe gewonnen haben, was teilweise an den interaktiven Austragungsorten und dem neuen Kontersystem liegt.

Alle Angriffe der Feinde könnt ihr blocken und kontern. So könnt ihr durch einen Wurf einen Gegner auf einen anderen schleudern oder, wenn ihr geschickt den Aktionen der Gegnerhorden ausweicht, treffen sie sich selbst, was dann zur Folge hat, dass ihnen Energie abgezogen wird. Ist man im Multiplayer-Modus unterwegs, kann man coole Teamattacken vom Stapel lassen, die noch mehr spielerische Tiefe ins Geschehen bringen. Habt ihr einen Feind besiegt, hinterlassen sie meistens kleine Orbs, die eure Lebensenergie wieder auffüllen. Gewonnene Kämpfe liefern Erfahrungspunkte, die ihr im Pausenmenü auf neue Aktionen oder Spezialmanöver verteilt.

Gelegentlich finden sich in den Levels Münzen, mit denen ihr neue Fähigkeiten erwerben könnt, wie weite Sprünge oder einen stärkeren Schlag. Natürlich haben sich die Mortal Kombat-typischen Fatalities, Mutalities und Brutalities wieder eingefunden, die in der deutschen Version mit einem schwarzen Bildschirm beschnitten wurden. Deutsche Spieler, die selbst dieses blutige Ritual nicht verpassen wollen, sollten sich die englische Version zulegen, die auch mit deutscher Synchronisation spielbar ist.

Mortal_Kombat_Shaolin_Monks_3Um immer die Übersicht zu behalten, sind drei Kamerapositionen einstellbar. Mit „Panorama“ habt ihr das ganze Level im Blick. Mit der Einstellung „nah“ oder „normal“ folgt die Kamera eurem Helden, wohin er auch geht. Mit dem linken Analogstick lässt sich die Sicht leicht schwenken. Was sich als eine nervenaufreibende Angelegenheit herausstellt, sind die Sprungpassagen, die mit schöner Regelmäßigkeit auf einen warten. Da die Kamera in den Passagen kaum Überblick schafft, kann es oft passieren, dass ihr an einer Plattform vorbei springt und euch damit selbst ins Unheil katapultiert. Gelegentlich müsst ihr auch Schalterrätsel erledigen, die sehr unterschiedlich ausfallen. An einigen Schaltern sind Minispiele zu absolvieren, wo man mittels Button-Mashing ein Brett durchschlagen muss. Wie für Mortal Kombat typisch, sind viele Secrets in den einzelnen Schauplätzen versteckt, die es erst zu entdecken gilt. Manche Geheimnisse können nur ergattert werden, wenn man gemeinsam mit einem Kumpel in den Levels unterwegs ist.

Als netten Bonus hat Midway noch einen Duell-Modus eingefügt, bei dem man sich mit Lui Kang, Kung Lao und anderen versteckten Charakteren in großen 3D-Arealen beharken kann. Nebenbei lassen sich 64 Stages für diesen Modus freischalten, indem man den Singleplayer-Modus bestreitet. Dazu gesellen sich zudem 176 Konzeptzeichnungen sowie Videos des Spiels und Fotos der Entwickler. Grafisch ist Mortal Kombat: Shaolin Monks mehr als gelungen. Die Hintergründe sind je nach Level anders ausgefallen und bestechen mit vielen liebevollen Details. Die Lichteffekte und Animationen sind herausragend und Ruckler sucht man auf der PlayStation 2 vergebens. Soundtechnisch sind die Musik und die deutsche Synchronisation nur Mittelmaß. Dabei sind die Unterhaltungen leider nicht lippensynchron und die deutsche Übersetzung ist mit ihren emotionslosen Gesprächen immer für einen Lacher gut.




Dominic meint:

Dominic

Shaolin Monks hat mir als Nicht-Mortal-Kombat-Fan sehr gut gefallen. Die Kämpfe sind dynamisch gelungen und es hat mich doch verwundert, dass ein Spiel der MK-Serie durch so viel taktische Tiefe glänzt. Negativ wäre zu erwähnen, dass man keine Erfahrungspunkte bekommt, wenn man die Gegner in die interaktiven Fallen wirft, und dass die Speicherpunkte zu weit auseinanderliegen. Gelegentlich ist die Kamera bei Sprungpassagen nicht sehr hilfreich, was beim Ableben für Frust sorgt, weil es keine Checkpoints gibt. Prügelfans werden ungefähr für 15 Stunden mit blutiger Action verwöhnt, wobei das Game seine Qualitäten vor allem im Team ausspielt.

Positiv

  • Guter Koop-Modus
  • Interaktive Umgebung
  • Viele Extras zum Freispielen

Negativ

  • Deutsche Synchronisation
  • Speicherpunkte zu weit auseinander
Userwertung
8.6 11 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Necrobump um überarbeitete Rezi von Dominic zu bewerben. Mortal Kombat: Shaolin Monks Welcher Mortal Kombat-Fan träumte nicht davon, endlich abseits der Kämpfe für das Gute einzustehen? Außerdem noch einen Ausflug in das viel besuchte Outworld zu machen, um den schlecht...

  • von willy2oo6:

    bitte schliessen ...

  • von willy2oo6:

    ~edit~

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Mortal Kombat: Shaolin Monks Daten
Genre 3D Beat’ em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2005-09-30
Vermarkter Midway
Wertung 8.5
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