Mercury Meltdown Remix im Test

PlayStation2

„Leite ein chemisches Element durch eine verrückte Zeichentrickwelt voller Fallen und gefährlichen Geräten und erlebe dabei die wildesten Abenteuer!“ Kann so etwas auch Spaß machen? Ja, es kann!

Mercury_Meltdown_Remix_8Jeder Puzzleliebhaber und Retrofan wird mir Recht geben, dass Spiele wie Marble Madness ein unverbrauchtes Szenario in sich birgt, das selbst nach seinem Release 1984 noch immer viele Anhänger findet. Das liegt wohl an dem leichten Spielprinzip und den kniffligen Puzzeln, die jeden Gamer schon mal zum Schwitzen gebracht haben. Der neueste Vertreter seiner Art ist die Portierung von der PlayStation Portable: Mercury Meltdown Remix.  Mercury ist nicht wie in Marble Madness eine einfache Kugel, sondern ein chemisches Element, welches es unter schweren Bedingungen durch ein wirres 3D-Labyrinth zu bewegen gilt.

Auf dem Papier hört sich so manche Spielidee äußerst simpel an. Hat man aber selbst mal den Kontroller in der Hand und bekommt gerade einen Wutanfall, weil man das benötigte Quecksilber auf dem Weg zum Ziel verloren hat, sollte man den Worten dieses Spieltesters glauben schenken.Mercury Meltdown Remix ist trotz leichterem Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur tragbaren Version kein Spaziergang!

Deswegen rate ich jedem vorweg, dem gut strukturierten Tutorial zu folgen, das euch eine kinderleichte Einführung in die Spielmechanik und das Verhalten der Quecksilberkugel gibt. Hier lernt ihr auch gleich alle Spaßbremsen wie Propeller, Zahnrad oder Schaukelbrücken kennen, die ihre Hauptaufgabe darin sehen, den Spieler aufzuhalten, damit dieser das vorgebende Zeitlimit nach Möglichkeit überschreitet. Die über 200 Stages sind unterteilt in verschiedene Labors, die wiederum in Themen wie Hochspannung, Unterwasser oder Atom gegliedert wurden. Jeder Bereich birgt 16 Level, die ihr bewältigen solltet, um ein neues Laboratorium freizuschalten. Hierbei ist eine Vielzahl der Stages der PlayStation Portable-Version grafisch überarbeitet worden und es gibt extra für die Heimkonsolenliebhaber exklusive Abschnitte, die es erst zu entdecken gilt. Die Spielmechanik ist eigentlich äußerst einfach. Eine silberne Quecksilberkugel bewegt sich in einer anspruchsvollen Parkuhr, die mit vielen Fallen und Hindernissen gespickt ist. Mit dem linken Analogstick bewegt ihr den Untergrund, auf der sich die zähe Flüssigkeit befindet, und vor dem Verstreichen des Zeitlimits solltet ihr das Levelende erreicht haben.

Mercury_Meltdown_Remix_5Hierbei werden Leute mit zittriger Hand schnell den Kontroller in die Ecke werfen. Denn die chemische Substanz ist weit davon entfernt einigermaßen stabil zu laufen und so passiert es oft, dass sich kleine Tropfen des teuren Quecksilbers selbstständig machen. Am linken Bildschirmrand gibt ein Reagenzglas Aufschluss darüber, wie viel Quecksilber noch in eurem Besitz ist und zeigt an, welcher Minimuminhalt benötigt wird, um ein Level abzuschließen. Wem das noch nicht genug ist, für den enthält das Game verschiedene Farbkombinationen, die ihr miteinander mixen müsst, um gewisse Schalter oder Türen zu passieren.

Und wenn ihr glaubt, dass das schon schwer ist, werdet ihr ins Schwitzen kommen, sobald ihr mehr als zwei Quecksilberkugeln steuern müsst. Natürlich stehen dem Spieler viele Hilfsmittel wie Transportbänder, Teleporter und andere Dinge zur Verfügung, die euch aus lauter Gastfreundschaft Türen öffnen. Um dann den Spieler ganz zur Verzweiflung zu bringen, gibt es die gefräßige Mercoid, Jerkoid und Spectroid, auf dessen Speisekarte das Quecksilberkügelchen ganz oben steht.

Nach einem erfolgreichen Levelabschluss erhaltet ihr eine kurze Zusammenfassung der Punktezahl sowie andere hilfreiche Infos. Danach habt ihr die Möglichkeit, das Level erneut zu bestreiten, wo ihr im Hintergrund immer euren Geist seht. Außerdem könnt ihr euch euren galanten Lauf in der Wiederholung noch mal betrachten. Hierbei muss ich die tollen Funktionen der Menüs lobend erwähnen, weil vom Speichern der Replays bis über das Verändern der Kamerasteuerung wirklich alles dabei ist. Habt ihr die in den Levels verstreuten Bonussymbole eingesammelt, warten schon nach kurzer Spieldauer Partyspiele auf euch, die für eine gewisse Kurzweile sorgen. Die Grafik ist meines Erachtens einer der Pluspunkte von Mercury Meltdown, da die kunterbunte Comicgrafik mit ihren witzigen Charakteren und Maschinen in jeder Lage zu gefallen weiß. Schaut man sich andere Portierungen von der PlayStation Portable auf die PlayStation 2 an, ist die Qualität der Texturen äußerst gut und das Playstation 2-typische Kantenflimmern ist überhaupt kein Thema. Die Blasenphysik der Quecksilberkugel ist realistisch gestaltet und dem steht der abwechslungsreiche Soundtrack in nichts nach.




Dominic meint:

Dominic

Wer jetzt glaubt, dass ich nur Lobeshymnen über Mercury Meltdown Remix ablasse, hat sich geschnitten. Klar ist das Game für Puzzlefreunde ein Knüller, der dank zahlloser Levels, Maschinen und Aufgabenstellungen für spaßige Abende sorgen wird. Leider verhindern ein paar kleine Macken eine höhere Wertung, die das Spiel eigentlich verdient hätte. Zum Ersten sollte man erwähnen, dass der Schwierigkeitsgrad immer noch unausgegoren und oft ziemlich hoch ausgefallen ist. Das bringt leider viel Frust mit sich und so werden Puzzleeinsteiger schnell das Interesse an dem Spiel verlieren. Dann kommt die Kamerasteuerung hinzu, die eigentlich gut gelöst ist, aber beim Schwenken sofort für Desorientierung sorgen wird. So passiert es oft, dass ihr mitten im Geschehen die Sicht wechseln müsst und eure Quecksilberkugel einen Abflug macht, weil ihr euch gerade mit der Kamera beschäftigt. Als Letztes ist es für mich unbegreiflich, wieso die Designer keinen Mehrspieler- bzw. Onlinemodus hinzugefügt haben, da das Spielprinzip danach schreit. Nichtsdestotrotz ist dank der guten Steuerung, der vorbildlichen Menüs/Einstellungen und der lustigen Präsentation das Spiel wirklich zu empfehlen. Selbst PSP-Besitzer sollten einen Blick auf das Remix werfen, weil das Spielgefühl mit dem PlayStation 2-Kontroller um Klassen besser ausfällt als auf der PlayStation Portable.

Positiv

  • Gutes Spielprinzip
  • Über 200 Levels und Secrets
  • Perfekte Steuerung

Negativ

  • Übersichtsprobleme
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Kein Mehrspielermodus
Userwertung
8.2 3 Stimmen
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Forum
  • von Kirbyfan:

    Gibts btw auch für Wii.

  • von acrid:

    Hat die PAL Version einen 60Hz Modus? Im Review steht zwar Hertz 50 / 60hz, aber stimmt das wirklich?

  • von [WCL]OCV:

    Habe auch jeden Mercury Teil gezockt den es gibt (angefangen natürlich mit dem allerersten Teil für PSP) und am meisten zockte ich auf PS3 Mercury hg wo ich bis heute noch der schnellste Achiever bin lol (psnprofiles.com/100-club/1070-Mercury-Hg)...

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Mercury Meltdown Remix Daten
Genre Puzzle
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2006-09-29
Vermarkter Atari
Wertung 7.8
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