Vagrant Story im Test

PlayStation1
Während Reihen wie Final Fantasy sich bei uns großer Beliebtheit erfreuen, geraten andere Square Titel in Vergessenheit. So auch bei Vagrant Story, was anstatt traditionelle Werte einzubinden, neue Ideen einbringt. Und es ist wahrlich eine Schande, dass dieses Werk keine größere Beachtung bekommen hat.
Ihr schlüpft in die Rolle von Ashley Lionet, einem Riskbreaker der Sondereinheit VRF (Valentina Ritter des Friedens). Er wird Zeuge eines Verbrechens der Mellenkamp Sekte, als sie das Herrenhaus des Fürsten Badorba unter ihre Gewalt bringen. Kurze Zeit nach dieser Tat wird der Fürst selbst ermordet und Ashley wird bei der Parlamentssitzung als Verdächtiger genannt. Er macht sich auf den Weg in die verlassene Stadt Le Monde, um Hinweise zu diesem Vorfall zu finden. Nach seiner Ankunft erfährt unser Held, dass seine alte Gefährtin Callo Melrose in den Fängen von Sydney Losstarot, dem Führer der Mellenkamp-Sekte und seinem Partner John Hardin ist. Ashley macht sich auf die Suche nach ihnen und kommt nach und nach hinter das Geheimnis der Stadt. Was hat der andere Riskbreaker namens Rosenkrantz mit Ashleys Vergangenheit zu tun? Warum hat Sydney Melrose entführt? Welche Rolle nimmt der mysteriöse Junge ein, der kein Wort sagt? Und was planen eigentlich Gildenstern und seine Geliebte Samantha? Trotz der Vielzahl an Schlüsselfiguren, lassen sich alle Handlungsstränge problemlos verfolgen. Es kommen die richtigen Wendungen zur richtigen Zeit, man wartet förmlich darauf, was wohl als nächstes passieren wird. Mit Sydney Losstarot und Romeo Gildenstern bekommt man zwei der besten Bösewichte, die je in einem Spiel aufgetaucht sind. Ein großes Lob an die Charakter-Designer.

In Vagrant Story gibt es keine Level für den Helden, oder für die Ausrüstungsgegenstände. Nach den Kämpfen mit Boss oder Zwischengegnern kommt eine Stoppmaschine, die je nach Glück einen Wert verbessert. Dazu kommen spezielle Items, die eure Statistiken ebenfalls dauerhaft anheben. Eure Waffen und Rüstungen werden in verschiedene Werte unterteilt, die sich nach dem richten was ihr angreift, oder von was ihr getroffen werdet. Ein Beispiel: Greift man einen Menschen an, steigt der Menschliche Wert der Waffe, der Untote Wert sinkt dagegen.





Das Gameplay legt den Schwerpunkt auf die Action, die zahlreichen Dungeons beherbergen neben den Monstern viele Rätsel und Sprungpassagen. Wenn ihr einen Gegner angreift öffnet sich ein Menü, wo man die Stelle des Körpers auswählt die attackiert werden soll. Man kann durch ein Chain-System mehrere Angriffe verbinden, so sind theoretisch Schlagketten mit über 100 Treffern möglich. Für jeden erfolgreichen Treffer in einer Angriffsfolge wird euch ein Punkt gut geschrieben, sobald ihr die erforderliche Anzahl erreicht habt, könnt ihr eine neue Angriffs oder Verteidungsabilitys erlernen. Mit fortwährendem Angriff steigt auch euer Riskmeter, je höher es ist, desto mehr Schaden fügt euch der Gegner zu. Um es wieder zu senken kann man entweder den Angriff einstellen, oder man nutzt diverse Items, damit es schlagartig um eine bestimmte Punktzahl nach unten schnellt.

Ashley nutzt die verschiedensten Waffenarten um sich zu behaupten. Lang und Kurzschwerter, Speere, Armbrüste, Stäbe, oder der simple Faustkampf, ihr habt die Wahl zwischen 10 verschiedenen Typen. Eure Waffen werden in den Schmieden aufgewertet, die über ganz Le Monde verteilt sind. Die Schmieden unterscheiden sich nach den Verarbeitungsmöglichkeiten. In der einen könnt ihr nur Eisen und Bronze schmieden, während die andere auch Materialien wie Gold und Damaskus zulässt. Auch mit Magie kann man seinen Gegnern Angst einjagen, Schriftrollen um Zaubersprüche zu lernen findet man verteilt in der ganzen Stadt.



Mit einer pompösen Präsentation werden alle Zocker zufrieden gestellt. Die Grafik gehört mit zum besten auf der Playstation, sie setzt die Umgebungen in die richtige Atmosphäre und verleiht den Personen Ausdruck. Jeder Charakter ist auf seine Art einzigartig, die Figuren überzeugen mit Mimik und Gestik, sogar die Lippen bewegen sich beim sprechen, was dem ganzen das I-Tüpfelchen aufsetzt. Es versteht sich von selbst, dass auch der Soundtrack mit den richtigen Kompositionen aufwartet. Einige Gebiete kommen auch gänzlich ohne Musikstücke aus, dort setzt man auf ausgewählte Soundeffekte.



Zu erwähnen ist noch der Wiederspielwert, ihr könnt nach einem erfolgreichen Durchlauf euren Charakter übernehmen, mit allen Waffen, Items und euren aktuellen Statistiken. In wiederholten Durchläufen werden neue Dungeons geboten, die mit noch mehr Rätseln, neuen Gegnern und seltenen Items aufwarten. Bis auf die Tatsache dass es anfangs etwas komplex wirkt, fallen mir keine großen Kritikpunkte ein, es bleibt nur die Frage warum dieses Spiel keine größere Fanbase besitzt. Wer es noch nicht hat und auch nur ansatzweise etwas mit Actionorientierten RPGs anfangen kann, sollte diese Lücke ganz schnell schließen.

written by Felix Fritzsche © neXGam.de


Team neXGam meint:

Team neXGam

Eine Schande dass Vagrant Story nie die Aufmerksamkeit bekam, die es verdient. Das actionreiche Gameplay, kombiniert mit einer hervorragenden Präsentation überzeugt komplett. Die Geschichte wirkt zu keiner Zeit aufgeblasen, oder wird durch unnütze Hänger gestreckt, von Anfang bis zum Schluss wurde alles richtig gemacht. Vagrant Story gibt sich keine Blöße. Ein Must have Titel für jeden PSOne Zocker, unbedingt klarmachen!

Positiv

  • Famose Story
  • Actionorientiertes Kampfsystem
  • Grafik und Sound überzeugen vollends

Negativ

  • Anfangs etwas komplex
Userwertung
9.33333 3 Stimmen
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Vagrant Story Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 21. Juni 2000
Vermarkter Crave
Wertung 9.2
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