Mäuse und Ratten gehören in unserer sauberen Gesellschaft eher weniger zu den absoluten Lieblingen, wenn es um Haustiere geht. Zu oft werden den Nagern Krankheiten nachgesagt und es gibt ja sogar Persönlichkeiten, die einen regelrechten Ekel verspüren, sobald sie eine Ratte erspähen. Das diese kleinen Gesellen nicht gerade die produktivsten ihrer Art sind, zeigt auch Remys (Der Held der Geschichte) Familie, die eigentlich nicht anderes zu tun hat, als die Mülltonnen nach etwas Essbaren zu durchwühlen. Die graue Ratte Remy hingegen ist ein zeitgenössischer Geselle mit Stil, wenn es ums Essen geht. Sein großer Traum ist es mal in einem schicken Restaurant Koch zu werden. Dieses Vorhaben wird durch die französische kochlegende Auguste Gusteau auch noch verstärkt, denn dessen Meinung ist, dass ’’eder kochen kann!’’. Doch anfänglich ist das nur ein Traum, der nicht viel Anklang bei Remys Familie findet. Die Sache ändert sich jedoch recht schnell, als die große Familie gezwungen ist ihr Heim auf dem Land zu verlassen und nach Paris ziehen. Durch gewisse Komplikationen verliert Remy den Kontakt mit seiner Familie und versucht sich fortan allein im Großstadtjungle durchzuschlagen.
Dienen die kurzen Levelabschnitte auf dem Lande noch als Tutorial für Steuerung sowie Fähigkeit des Protagonisten, so beginnt das turbulente Abenteuer erst richtig, sobald ihr mit eurem Kochbuch bewaffnet den Weg nach Paris einschlagt. Dort angekommen erscheint der Geist des Toten Meisterskoch Gusteau vor Remys Augen, der ihn bittet, sich um sein Restaurant zu kümmern, das durch gewisse Umstände schon einen Stern verloren hat. Doch die Kanalisation unter den Straßen von Paris ist leider kein Vergnügungspark, wenn man eine kleine Ratte ist. Doch Remy ist eine hartgesottener Zeitgenosse, der sich mit flotten Sprüchen und Schwanzattacken zu wehren weiß. Die Aufgaben, die ihr als Spieler erfüllt, sind äußerst vielseitig. Oft müsst ihr erst eine Kontaktperson ausfindig machen, die euch dann eine neue zu bewältigende Mission gibt. Zum Beispiel müsst ihr eurer Rattenfamilie beim stehlen von Nahrungsmitteln behilflich sein, indem ihr Mausefallen beseitigt, das Wandern des Essens koordiniert und nebenbei die Hauskatze des Restaurants in Schach haltet. In den großen Levelpassagen wie Gusteaus Küche könnt ihr euch dabei auch schon mal schnell selbst verlieren.
Doch glücklicherweise besitzt Remy einen starken Geruchsinn, wenn es darum geht Nahrung oder seine Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Um wieder auf die Missionsvielfalt zurück zu kommen – oft werdet ihr mit Minispielen beschäftigt sein, bei denen ihr zusammen mit dem Sohn Gusteaus (Linguini) Teller dekoriert oder ein Menü selbst erstellt. Hierbei hängt euch immer ein kurzes Zeitlimit im Hintern, dass euch dazu auffordert im Schnelltempo die richtigen Tasten des Gamepads zu drücken. Abseits davon wird euch bekannte 3D Jump’n Run-Kost geboten, die oft Anleihen bei Super Mario macht. Während Mario Goldmünzen sammelt, schluckt Remy eben konstant Goldsterne, die bei einer Anzahl von 100 Extrapunkte verleiht. Verlorene Lebensenergie wird natürlich stilecht durch Käse wieder ersetzt. Genau wie die Minigames sind die Sprungpassagen, ob groß oder klein, mehr für die kleineren Spieler ausgelegt, die nach Ableben sofort an die selbe Stelle teleportiert werden, um es erneut zu versuchen. Somit ist Ratatouille in Sachen Schwierigkeitsgrad recht einfach!
Im starken Kontrast dazu steht die oft verhunzte Kamera, die durch wilde Schwenks ganz besonders den jüngeren Spielern zu schaffen machen wird. Dies passiert aber nur in kleinen abgesteckten Stages oder wenn ihr großen Gegenständen zu nahe kommt. Ab und zu werdet ihr auf Gegner treffen, die eindeutig zu eurem Kaliber zählen und die ihr mit Waffengewalt (Löffel) oder Schwanzattacken in die Schranken verweißt. Gelegentlich habt ihr auch Fahrmissionen zu bewältigen, indem ihr auf Remys Hintern Wasserleitungen hinunter rast oder gemeinsam mit einem Spielzeugball ihr durch abgesteckte Levelpassagen jongliert. Super Mario Galaxy Besitzer wird das alles recht bekannt vorkommen! Bei all der turbulenten Springerei, welche die Designer Heavy Iron Studios für den PC programmiert haben, wurde der Grafik leider zu wenig Beachtung gegeben. Besitzer schwacher PCs wird das zwar entgegen kommen aber die total texturarmen Umgebungen, die schwachen Details der verschiedenen Grafiksets oder die oft zu vermissenden Effekte sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Wer darüber hinweg sehen kann, wird sich über die schönen flüssigen Animationen des Helden und anderer Polygoncharakter freuen.
Somit ist Ratatouille schon auf einem PC mit 1,3Ghz, 256MB Ram und einer Grafikkarte a la Geforce 3 oder ATI Radeion 7500 spielbar. Um das Jump’n Run in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu genießen, solltet ihr mindestens einen 1,6Ghz-PC mit 256MB Ram und einer Geforce FX 5600 oder ATI Radeon 9500 unter Tisch stehen haben. Das nimmt Spiel nimmt 2GB Festplattenspeicher ein.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 1.3 GHz oder vergleichbarer Athlon
256 MB RAM
Geforce 3 oder ATI Radeion 7500
2 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
8x CD- Rom Laufwerk
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Zwar bietet Ratatouille spielerisch absolut nichts neues, dennoch muss ich aber zugeben, dass ich viel Spaß mit dem Titel hatte. Das lag zu einem an dem schönen Soundtrack, als auch der guten Abwechslung. Durch seinen leichten Schwierigkeitsgrad ist der Titel außerdem für Kinder geeignet, doch auch Zocker älterem Semesters werden sich gern als Küchenchef versuchen.