Eva Cash - D.I.R.T. Project im Test

PC Windows

Was passiert, wenn ein Großteil der Produktionskosten eines Spiels in die Verpackung fließt? Dann bleibt wohl nicht mehr viel übrig für den Rest!

Eva_Cash_4Falls mir eine junge Frau mit einem Teddybären auf dem Rücken und dicken Wummen über den Weg laufen würde, könnte ich dem allgemeinen Erscheinungsbild noch etwas Positives abgewinnen. Aber wenn besagte Person sich selbst Dirt nennt, stellt man sich die Frage, was bei der Erziehung dieses Mädchens eigentlich in die Hose gegangen ist. Das fragt sich übrigens auch Eva Cash – und geht der Sache auf dem Grund, indem sie mit völlig belanglosen Leuten „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten-Dialoge“ führt. Hier wird versucht eine tiefgründige Story zu erzählen, die faktisch keine ist. Und so ist der Spieler rasch genauso verwirrt wie die junge Protagonistin selbst.

Um ihrem noch frühen Leben einen Sinn zu geben, wackelt Dirt von einer mittelschweren Katastrophe in die nächste, welche selbstverständlich nur mit Waffengewalt und supernatürlichen Fähigkeiten zu bewältigen sind. Die Herkunft des Waffenarsenals ist hierbei leicht zu erklären – nach jedem Levelende dürft ihr in einem virtuellen Shop eure gewonnenen Dollars in Munition und Wummen umwandeln. Bei dem Ursprung der Spezialkräfte tappt ihr hingegen genauso im Dunkeln wie die Heldin selbst. Sie sind jedenfalls da und wollen dem belanglosen Patronenaustausch eine gewisse Tiefe spendieren. Unter diesen so fantastischen Möglichkeiten verbergen sich zum Beispiel ein Schild, die Eigenschaft Gegenstände durch die Luft zu werfen oder ein Flammenbad mittels Pyrokinese herbeizurufen. Dies sind teilweise nette Spielzeuge, aber oft zu kompliziert anzuwenden, um Feinden wie Monsterkäfer und böse Polizisten den Garaus zu machen.

Die bessere Lösung ist es, mit gestreckter Waffe die verblödeten Gegner sofort über den Haufen zu schießen, um so nicht kostbare Zeit in den ideenlosen und polygonarmen Umgebungen zu vergeuden. Doch schon nach fünf Minuten Spielzeit kommt unweigerlich die Frage auf, was man als Spieler in Eva Cash – D.I.R.T. Project eigentlich tut. Zu keinem Zeitpunkt erfährt man, wieso Riesenkäfer New York angreifen und warum blutrünstige Söldner der Großstadt an den Hintern wollen. Auch die dunkle Stimme (die euch in Level zwei über den Lautsprecher etwas flüstert) faselt wirre Sachen von einer Rettung vor einer Gefahr, die bis jetzt noch keine ist.

Eva_Cash_2Um doch dahinter zu kommen, was wirklich hinter dem Ganzen steckt, klappert ihr also einen Raum nach dem anderen ab. Diese sehen übrigens sehr dunkel aus, weil im Optionsmenü eine Helligkeitsanzeige nicht vorhanden ist. So sind Türen und Durchgänge oft kaum zu erkennen. Für ein Actionspiel à la Max Payne seid ihr zu häufig allein und wandert nur durch lange, nicht enden wollende Gänge. Dabei verfolgt euch immer ein äußerst billiger Soundtrack, der manchen Sprachbug perfekt zu kaschieren weiß. Hin und wieder müssen an gewissen Punkten zudem Schalter betätigt oder eben eine Spezialkraft angewendet werden.

Ist das Leveldesign in der ersten Minute ein Zeugnis längst vergangener Zeit, setzt die grauenhafte Grafikengine mit ihren laienhaften Charaktermodellen der ganzen Sache die Krone auf. Animationen sind bis auf drei, vier Bewegungen kaum vorhanden und solltet ihr Eva mal in der Hocke bewegen, dürft ihr euch darüber wundern, wie die Trulla auf Rollschuhen durch den Raum schwebt. Ebenfalls sind äußerst bedauernswert fehlende Optionen wie z. B. die Maus- und Bildeinstellungen, die durch einen unerklärlichen Grund keinen Weg ins fertige Spiel gefunden haben.

Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 1.GHz oder vergleichbarer Athlon
521 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 64 MB
4 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
24x CD-Rom Laufwerk

Testrechner
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum




Dominic meint:

Dominic

Herzlichen Glückwunsch Nu Generation Games! Bei der Wahl zur Pflaume des Jahres 2007 seid ihr die Gewinner. Ich glaube kaum, dass es ein anderes professionelles Produkt geben wird, dass sich so schlecht präsentiert wie Eva Cash – D.I.R.T. Project.

Positiv

  • Nette Verpackung

Negativ

  • Charakter ist Dirt!
  • Technische Ausführung ist Dirt!
  • Sound ist Dirt!
Userwertung
2 3 Stimmen
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  • von Psmoke:

    Eva Cash - D.I.R.T. Project Was passiert, wenn ein Großteil der Produktionskosten eines Spiels in die Verpackung fließt? Dann bleibt wohl nicht mehr viel übrig für den Rest! Zu unserem Test ...

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Eva Cash - D.I.R.T. Project Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-11-09
Vermarkter THQ
Wertung 2
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