Schon Direct Action zeichnete sich durch eine komplexe Storyline aus und verblüffte mit aufwändig inszenierten Filmsequenzen zwischen den Missionen. Im Add-On müsst ihr euch zwar leider mit gerenderten Videos abfinden, erlebt jedoch wie gehabt einen spannenden Thriller rund um die Mitglieder der Elite-Einheit ‚Task Force Talon’. Zu Beginn des Spiels müsst ihr die Ermordung des Präsidenten der USA durch Verräter in den eigenen Reihen mitverfolgen, woraufhin eine erbarmungslose Jagd auf die Hintermänner der Verschwörung beginnt, in der die Grenzen zwischen Freund und Feind für die Task Force Talon nicht mehr klar zu erkennen sind…
Act of War: High Treason im Test
Im letzten Jahr sorgte Atari mit Act of War: Direct Action für einen RTS-Blockbuster erster Klasse, der mit einer fantastischen Inszenierung und kompromissloser Echtzeit-Strategie überzeugte.
Im Verlauf der 34. Kapitel umfassenden Kampagne besucht ihr dabei illustre Schauplätze wie den JFK-Flughafen, Kuba oder die Raumfahrtbasis Cape Canaveral, wobei sich das Gameplay grundsätzlich an das Original hält. So errichtet ihr zumeist aus der justierbaren Vogelperspektive ein gesichertes Hauptquartier, um eure Angriffe mit zahlreichen modernen Kriegsmaschinerien wie dem B2-Bomber, Abrams-Panzern oder Delta Force-Soldaten vorzubereiten. Kommt es schließlich zum entscheidenden Kampf, lässt sich Act of War bekanntermaßen nicht lumpen und entfesselt ein imposantes Feuerwerk an Explosionen auf eurem Bildschirm, das in dieser Form wohl kein anderes RTS-Spiel zu bieten hat.
Soviel zu den alteingesessenen Features des Spiels, doch High Treason gibt sich damit natürlich lange nicht zufrieden. Ein völlig neuer Aspekt in der Erweiterung ist beispielsweise die Option, Söldner auf das Schlachtfeld zu beordern. Habt ihr nämlich ein entsprechendes Kommandozentrum in eurer Basis errichtet und den offiziellen Einsatz der Krieger erlaubt, könnt ihr auf eine Vielzahl professioneller Söldner zurückgreifen, die bei Bedarf abgesetzt werden und durch ihre speziellen Fertigkeiten einen Kampf entscheiden können.
So greift ihr u.a. auf kampferprobte Sanitäter zurück, bestellt per Helikopter mehrere Luftabwehrpanzer oder leitet einen vernichtenden Kampfjet-Angriff ein. Wie es Söldner jedoch so an sich haben, verlangen sie für ihre Dienste eine ganze Menge Geld. Daher müsst ihr für den Einsatz der Truppen zunächst eine Grundgebühr abgeben und werdet weiterhin in regelmäßigen Zeitabständen erneut zur Kasse gebeten. Das schlägt sich zwar deutlich auf eurem Konto nieder, lohnt sich durch die Gegenleistung allerdings ebenso. Mit Hilfe der Söldner könnt ihr eure Strategie nämlich merkbar auf Mobilität sowie Effektivität ausrichten, was sicher eine Bereicherung für das Gameplay von Act of War darstellt.
Doch damit nicht genug, denn High Treason bietet euch eine weitere umfangreiche Neuerung. So dürft ihr mit dem Add-On erstmals auch hinaus auf die raue See ziehen und echte Seeschlachten austragen. Die modernen Fregatten und Kreuzer bekriegen sich dabei mit Cruise Missiles, die zielsicher auf das gegnerische Schiff zusteuern. Eine Möglichkeit zur Abwehr der Raketen besteht nur durch die angebrachten Flak-Geschütze, die jedoch nicht mehr als zwei Geschosse gleichzeitig zur Strecke bringen können. So müsst ihr eure Schiffe taktisch klug platzieren, um nicht in die Reichweite mehrerer Schiffe zu kommen, und zur gleichen Zeit eiskalt zuschlagen.
Ein Wermutstropfen der Erweiterung dagegen ist der hohe Schwierigkeitsgrad der Kampagne. Die Entwickler haben nämlich scheinbar die Balance zwischen KI und Spieler außer Acht gelassen, sodass die Computer-gesteuerten Truppen oftmals bereits nach wenigen Minuten mit zahlenmäßig überlegenen Einheiten in euer Camp einmarschieren. Ebenfalls mitunter extrem knackig ist das Missionsdesign, das euch streckenweise auf eine Stealth-Mission entsendet, die mit derart viel Geduld und neuen Versuchen verbunden ist, dass man gerne entnervt aufgeben würde.
Grafisch war schon das Hauptspiel auf Grund seiner brilianten Effekte und die detailreichen Umgebungen ein echter Hingucker, was sich auch mit High Treason nicht ändert. Die imposanten Seeschlachten untermauern diesen Eindruck, da sie eine gelungene Wasserphysik, geniale Effekte (Druckwellen unter Wasser) und schicke Modelle der Schiffe zu bieten haben. In Sachen Sound weiß das Add-On durch eine brachiale Klangkulisse zu gefallen. Weiterhin wurden die Zwischensequenzen erfreulicherweise im englischen Original beibehalten und nur mit deutschen Untertiteln belegt, was der Atmosphäre sicherlich zufute kommt.
Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 2000/XP
1,5 GHz Prozessor
256 MB Arbeitsspeicher
7 GB freier Festplattenspeicher
4x DVD-Laufwerk
64 MB Grafikkarte (Radeon 8500 oder GeForce 3)
Direct X 9.0c
Act of War: Direct Action wird benötigt
Marcel meint:
Positiv
- Gelungenes Add-On
- Sehr gute, neue Features wie zum Beispiel die Söldner
Negativ
- Sehr hoher Schwierigkeitsgrad
- Filmsequenzen des Hauptspiels fehlen
Userwertung
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von Civilisation:
Marcel hat den Kriegsakt begannen. Act of War: High Treason Im letzten Jahr sorgte Atari mit Act of War: Direct Action für einen RTS-Blockbuster erster Klasse, der mit einer fantastischen Inszenierung und kompromissloser Echtzeit-Strategie überzeugte. Zu unserem Test ...
Ich halte Act of War: High Treason für ein gelungenes Add-On, da es mit dem Söldner-Feature und den gut umgesetzten Seeschlachten viele neue Anreize für alte AoW-Veteranen bietet. Klar, die Filmsequenzen des Hauptspiels fehlen und der Schwierigkeitsgrad ist zu hoch angesetzt, doch letztendlich bleibt eine sehr ordentliche Erweiterung, die mir für viele Stunden neuen Spaß mit Ataris RTS-Blockbuster bereitet hat.