Wii Sports Resort im Test

Nintendo Wii
Etwas mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Start von Nintendo´s Wii, welches bis heute noch im Bundle mit Wii Sports ausgeliefert wird, beglückt uns der japanische Konzern mit dem zweiten Teil der Spielreihe. Wii Sports Resort stellt hierbei aber nicht nur ein reines Software Update mit mehr Umfang dar, sondern erweitert die bisherige Spielerfahrung mit einer neuen Zusatzhardware, welche unsere Bewegungen ab sofort noch genauer auf dem Bildschirm wiedergibt. Wie sich Wii Sports Resort mit dem neuen Aufsteckadapter Wii Motion Plus im Test schlägt, erfahrt ihr nun im folgenden Review.

Wii MotionPlus (click to enlarge!)

Bereits im Juni 2009 dürften wir uns Wii Sports Resort zum ersten Mal in der Frankfurter Nintendo Zentrale im Rahmen des Post-E3-Events ansehen. Zu unserer Freude war dieses Event bereits eine Woche nach der Vorstellung auf der E3 in Los Angeles, was den Informationsgehalt natürlich wesentlich interessanter gestaltete. Nur zwei Wochen später gab es auf der Wii Sports Resort Tour im „Playa Cologne“ erneut die Möglichkeit das Spiel anzuspielen, wobei die Lokalität und das Wetter das Ganze nochmals besser rüber kommen ließen. Nun endlich liegt uns die finale Version des Titels, welche im Bundle mit der neuen Zusatzhardware Wii Motion Plus ausgeliefert wird vor, was dem Familien Wochenende eine klare Marschrichtung vorgab - Alle Mann ran an den Controller und ausgiebig testen!



Alle „Mann“ hieß hier natürlich auch Frau und Kinder, welche gerade bei Nintendo Wii Tests immer öfter zum Einsatz kommen, da hier zum Einen die verschiedenen Eindrücke für einen objektiven Test wichtig, zum Anderen aber auch klar aufzeigt, was Nintendo für ein Ziel verfolgt bzw. im Grunde auch schon erreicht hat. Den gemeinsamen Spielspaß mit Freunden und Familie. Um alle Features von Wii Sports Resort nutzen zu können, solltet ihr vorab schauen, ob eure Konsole die neueste Firmware installiert hat (4.1). Mit dieser könnt ihr euch nämlich die aktuellste Version des „Mii Wettbewerbkanal“ herunterladen um über diesen, die dort zur Verfügung stehenden Mii´s anderer Spieler weltweit in Wii Sports Resort auftreten zu lassen. Natürlich könnt ihr hierdurch eure eigenen Mii´s ebenfalls auf Weltreise schicken um sie auf anderen Konsolen zu etablieren.




Nach dem Einlegen der Disk bekommt ihr zu allererst ein Video vorgespielt welches den korrekten Anschluss des Wii Motion Plus Zusatzadapters erklärt. Zusätzlich wird hier die beste Methode der Kalibrierung aufgezeigt. Durch Wii Motion Plus ist man nun endlich in der Lage, jede noch so kleine Bewegung oder Winkeländerung eurer Hand an die Konsole zu übertragen. Diese Technik stand beim Start des Wii zwar schon grob zur Verfügung, allerdings scheiterte das Ganze an der Datenübertragung zur Konsole. Damit ist ab sofort Schluss und wie gut das Ganze nun funktioniert, werdet ihr bei Wii Sports Resort sehr schnell feststellen.

Aber nicht nur die verbesserte Steuerungsmöglichkeit durch Wii Motion Plus, welches alsbald natürlich in immer mehr Spielen unterstützt werden wird, macht aus Wii Sports Resort einen der aktuell wohl interessantesten Wii Titel überhaupt. Man hat das doch recht magere Angebot von fünf verschiedenen Sportarten im aktuellen Titel nämlich auf satte 12 Wettbewerbe aufgestockt. Hierdurch dürfte nun wirklich für jeden etwas dabei sein, wobei man das Ganze nun auch in ein passendes „Ambiente“, der Wuhuu-Insel verpackt hat. Diese Insel soll alsbald auch in weiteren Nintendo Titeln auftauchen und zu einer bleibenden Präsenz in der Nintendo Welt heranwachsen. Aber schauen wir uns die einzelnen Disziplinen nun einmal genauer an.




Zu Beginn des Spiels und zur Einführung in die Steuerung mit Wii Motion Plus übernehmt ihr die Kontrolle eines fremden Mii, welcher in einem Flugzeug sitzt und auf seinen Absprung über Wuhuu Island wartet. Sobald ihr den „A-Knopf gedrückt habt, öffnet sich die Türe der Maschine. Jetzt fehlt nur noch das Zielen auf die Tür und schon geht es los mit eurem imposanten Fall aus den Wolken. Schon hier sieht man deutlich, dass sich Nintendo dieses Mal auch grafisch mächtig ins Zeug gelegt hat. Während eures Fall könnt ihr die gesamte Insel von oben betrachten, wobei hier etliche Sehenswürdigkeiten auf eure Erkundung warten.



Alle 12 Disziplinen finden hierbei an verschiedenen Orten auf der Insel statt. Den besten Überblick über das gesamte Resort erhaltet ihr hierbei wohl durch den möglichen „Rundflug“ über die Insel. Bei diesem gilt es dann auch die 80 Sehenswürdigkeiten ausfindig zu machen, wobei hier das einfache Durchfliegen des „I-Zeichen“ über dem Ort ausreicht um es in eurer Karte fest zu etablieren. Neben der deutlich schöneren Optik gibt es hier auf Wuhuu Island auch einen Tages- und Nachtrhythmus inklusive toller Effekte in der Dämmerung. Das fliegen gehört dann auch zu einer der Sportarten, welche sich im Verlauf des Spiels erweitern, sobald ihr hier die ersten Erfolge erzielt. In der zweiten Stufe könnt ihr hier die Tageszeit wählen und zusätzlich auf Ballonjagd gehen. Stufe drei ist dann der Luftkampf, wobei dieser nur zu zweit im Splittscreen absolviert werden kann, was wiederum aber auch zwei Wiimotes inklusive Wii Motion Plus erfordert. Im Spielbundle liegt hier für alle Anfänge aber nur ein Exemplar bei. Unter diesem Punkt könnt ihr nun auch selber am Fallschirmspringen teilnehmen. Hierbei müsst ihr während Eures Falls dann so viele andere Mii´s wie möglich an den Gliedmaßen ergreifen und dann bei anschließenden Foto immer schön in die Kamera lächeln um Extrapunkte einzuheimsen.

Weiter geht es mit dem Schwertkampf. Bei diesem tretet ihr zu Beginn gegen einen Gegner auf einer Plattform an. Diesen gilt es über die Begrenzung hinaus ins kühle Nass zu befördern. In den weiteren Aufgaben müsst ihr gegen einen Computergegner (wahlweise auch gegen einen zweiten Spieler) antreten und hier eure Reaktion unter Beweis stellen. Bei dieser Variante ist vor euch ein „Meister“ platziert, welcher nun verschiedene Gegenstände vom Bambus über Sushi und elektronische Geräte bis hin zum Diamanten vor eure Füße wirft. Jetzt ist zum Einen gefragt, dass ihr den Schlag schneller als euer Gegner ausführt, zum Anderen gibt ein Pfeil auf den Gegenständen aber auch die Schlagrichtung vor. In Stufe drei könnt ihr dann in bester Kung-Fu-Film-Manier gegen eine wilde Horde von Gegner antreten. Dieser Lauf über verschiedene Locations der Insel wird dabei von klassischer 70er Jahre Kung-Fu-Musik begleitet, was gerade älteren Spielern besonderen Spaß bereiten sollte.



Die nächsten Disziplinen wären das „Wakeboard“ und „Jetboot“ fahren. Hängt ihr beim erstgenannten hinter dem Boot und müsst euch durch akrobatische Sprünge auf den Wellen via Wiimote die Punkte sichern, geht es beim zweiten Kandidaten zuerst einmal darum die auftauchenden Tore innerhalb eines Zeitlimit zu durchfahren. Hier hätte ich mir lediglich die Steuerung des Jetboot etwas anders gewünscht, da die Lenkbewegung eher dem Drehen eines Lenkrades als der eines Lenkers an einem Fahrrad bzw. Jetboot ähnelt. Gerade meine Kinder hatten hier in ihrer natürlichen Umsetzung zu Beginn ein paar Probleme.



Wer auf Tischtennis, Basketball oder Bogenschießen steht wird bei Wii Sports Resort auch nicht zu kurz kommen. Ist das Bogenschießen zu Beginn auf Grund der Distanz und Örtlichkeit noch recht einfach, steigert sich der Schwierigkeitsgrad durch größere Abstände, aufkommende Winde oder bewegende Hindernisse stetig weiter. Vor allem beim Tischtennis bemerkt man dann die sehr sensible Steuerung durch Wii Motion Plus. Hier darf nach Herzenslust geschmettert und „geschnibbelt“ werden, ganz so wie auf der richtigen Platte. Das Basketball Event startet zuerst mit einigen Wurfübungen und steigert sich dann zu drei gegen drei Matches.



Die nächsten Inselangebote finden sich dann in Frisbee spielen, dem Golfen und einer Partie Bowling. Hierbei verschmelzen im Laufe des Spiels dann auch zwei der Sportarten miteinander. Beim Golfen begebt ihr euch auf die Zusatzinsel „Wedge Island“, auf der ein Kurs mit 18 Löchern auf euch wartet. Hierbei könnt ihr dann von drei über neun bis zu 18 Löchern Partien spielen. Das Frisbee spielen erfordert dann wohl das meiste Training, da hier ein sehr genauer Wurf den Schlüssel zum Sieg darstellt. Neben unterschiedlichen Zielpunkten, in denen euer Hund die Scheibe fangen soll, tauchen ab und an auch noch lukrative Zusatzhindernisse auf, die getroffen werden möchten. Im Verlauf dieser Disziplin schaltet ihr dann noch „Frisbee Golf“ frei. Bei dieser Variante begebt ihr euch ebenfalls auf den Golfplatz und müsst das Ziel nun aber mit Hilfe von drei unterschiedlichen Frisbee erreichen. Hier reicht am Ende dann aber das Durchfliegen einer Zielsäule zum punkten. Das bereits in Wii Sports integrierte Bowling wurde dann ebenfalls aufgepeppt. Hier könnt ihr neben der „normalen“ Partie später euer Können an satten 100 Pins demonstrieren und das Ganze mit verschiedenen Hindernissen nochmals schwerer gestalten.



Den Abschluss bilden dann das Kanu- sowie Radfahren. Dies sind mitunter dann auch die schweisstreibendsten Aufgaben auf der Insel. Beim Kanufahren simuliert ihr mit der Wiimote die Bewegungen des Paddels auf der linken und rechten Seite des Kanu. Was zu Beginn noch recht einfach von Statten geht, wird euch bei den späteren Rennen dann durch verschiedene Hindernisse in Form von Schilf oder Entenfamilien immer weiter erschwert. So richtig Timing und Koordination erfordert das Ganze dann aber im „Mehrspielermodus“, bei dem ihr mit bis zu vier Spielern in einem Kanu Platz nehmt. Es ist gar nicht so einfach mit mehreren Spielern den richtigen Rhythmus und die dazu passende Koordination zu finden. Beim Radfahren simuliert ihr dann die Tretbewegungen der Pedale mittels Wiimote und Nunchuk. Hierbei „könnt“ ihr dann auch zusätzliche Lenkbewegungen ausführen, Sprints hinlegen und euch im Windschatten der anderen Fahrer erholen. Oben links werden Euch bei der Fahrt über die gesamte Insel drei Herzen angezeigt, welche eure aktuelle Kondition wiederspiegeln. Wer hier zu lange in den Sprint wechselt, kommt schneller außer Atem und darf sich dem Feld dann eventuell wieder von Hinten anschließen. Der richtig getimte und dosierte Einsatz dieses „Boost“ ist hier der Schlüssel zum Erfolg.



Grafisch präsentiert sich Wii Sports Resort in einer tollen, bunten Inseloptik, welche im Grunde das darstellt, was man sich auch auf einem Nintendo Wii erwarten darf. Natürlich ist das Ganze immer noch von dem entfernt, was andere Konsolen zu bieten haben, aber dies ist ja auch gar nicht das Ziel des japanischen Traditionskonzerns. Man hat hier viel Liebe zum Detail an den Tag gelegt und garantiert durch die einzelnen Inselbereiche für genügend Abwechslung. Lens-Flair-Effekte und Spiegelungen in den Seen runden den Gesamteindruck positiv ab.



Beim Sound gibt es den Nintendo typischen Mix aus Melodien gepaart mit einer passenden, sehr überzeugenden Geräuschkulisse. Ob Bowlingkugel, Schwerkampfgetöse, dem Schwung des Schlägers inmitten eines idyllischen Golfplatzes, das Geräusch des Jetbootes oder des Flugzeuges - hier kann im Grunde alles überzeugen. Lediglich das Schussgeräusch beim Fliegen ist dann Zielgruppen orientiert nicht ganz real.

Die Steuerung mit dem neuen Zusatzgerät Wii Motion Plus lässt Nintendo´s Wii dann endlich so rüber kommen, wie man sich das von Anfang an erhofft und gewünscht hat. Ab sofort gibt es keine Ausreden mehr für schlechte Leistungen ,,,) Sehr gut gelöst hat man dann, die an mehreren Stellen unterschiedlichen Möglichkeiten für absolute Anfänger (bzw. jüngere Spieler) und reiferen „Experten“. Lediglich beim Jetboot fahren, hätte ich mir die Umsetzung etwas „authentischer“ gewünscht. Vielleicht baut man hier im dritten Teil an einigen Stellen ja noch optionale Auswahlmöglichkeiten ein.

Stefan meint:

Stefan

Wii Sports Resort hat unser Wochenende komplett bereichert und wird es in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich auch noch weiter tun. Wir sind hier als Familie mit zwei kleinen Kindern aber auch die absolut treffende Zielgruppe von Nintendo. Ob ein Core Gamer hier die gleiche Langzeitmotivation erhalten wird, kann ich nicht genau sagen, wobei ich mich persönlich ja auch zu dieser Gruppe zähle. Die neue Steuerung mit Wii Motion Plus, der Umfang von 12 Disziplinen und der Wechsel des Geschehens auf Wuhuu-Island war auf jeden Fall in allen Belangen ein richtiger Schritt nach Vorne und verdient eine entsprechende Endwertung. Mit knapp 18 Euro für jedes weitere Wii Motion Plus Zusatzgerät ist eine volle Aufwertung der Hardware (sofern man hier vier Wiimotes besitzt und nutzt) erneut eine gewisse Investition, wobei man hier meiner Meinung nach aber auch einen entsprechenden Mehrwert beim Spielspaß erhält. Langfristig wird man durch die immer häufiger zum Einsatz kommende WMP-Steuerung eh nicht um den Erwerb herum kommen. Im Gegenzug bekommt man Wii Sports Resort bereits für schlanke 45 Euro und hier ist ja bereits der erste Wii Motion Plus Adapter (inklusive Schutztülle) dabei. Beide Daumen hoch von mir! 

Positiv

  • Umfang- und Abwechlungsreich
  • Wii Motion Plus Erfahrung
  • Mii Import für alle Charaktere

Negativ

  • Ohne WMP geht nix...
  • Kein Onlinemodus
Userwertung
7.65 2 Stimmen
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Forum
  • von Sirius:

    Wackelt bei mir auch. Scheint also normal zu sein.

  • von Tante Horst:

    Ja hab ich, genau genommen meine ich diesen Anschluss -> Ich kann den mitm Finger ziemlich hin und her "wackeln" sogar nach unten kann man ihn drücken (geht aber dann wieder in die vorherige Position zurück)....

  • von Miko Kikyou:

    Hast du alles so wie in der Beschreibung gemacht und diesen kleinen Schieber and der Rückseite auch hochgemacht? Bei mir sitzt die M+ eigentlich insgesamt ziemlich fest.... Aber der Anschluss sollte glaube ich relativ fest sein, also ich habe da kein Wackeln festgestellt... ^^"...

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Wii Sports Resort Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. Juli 2009
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.4
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