Final Fantasy IV: The After Years im Test

Wiiware

1991 erschien mit Final Fantasy IV das erste Spiel der Serie auf dem Super Nintendo. Heute, 18 Jahre später kommt mit Final Fantasy IV: The After Years die Fortsetzung als WiiWare heraus. Geriet es genauso hervorragend wie sein Vorgänger?

Final_Fantasy_IV_The_After_Years_11Eins vorab: Der Titel sprengt die gängigen Konventionen. Man kommt leicht in Versuchung, Square-Enix Gier vorzuwerfen. Denn was man da herunterlädt, sind nichts anderes als die ersten drei Kapitel des eigentlichen Spiels. Ein weiteres kann man später für 300 Nintendo Points im Game selbst kaufen. Ein Erwerb über den WiiWare-Kanal ist nicht vorgesehen. Will man es am Ende komplett besitzen, muss man in den kommenden Monaten, insgesamt 3600 jener Punkte investieren, um auf die endgültige Länge von 11 Abschnitten zu kommen. So eine scheibchenweise Erscheinungsweise kennt man im Konsolenbereich nicht. Beim PC kamen bereits einige Spiele auf diese Art und Weise heraus. Als Beispiel sei Bone von Telltale Games genannt.

Das kommt daher, das The After Years ursprünglich 2008 für die japanischen Mobil-Telefone herauskam. Diese Erscheinungsweise wurde auch bei Before Crisis - Final Fantasy VII - verwendet. Die WiiWare-Variante ist nicht angepasst worden, sondern entspricht 1:1 dem Original.

Final_Fantasy_IV_The_After_Years_16Zur Geschichte: Vor 17 Jahren gelang es Ritter Cecil gemeinsam mit seinen Freunden eine Katastrophe von seiner Welt abzuwenden. Seit dieser Zeit regiert er als König und zeugte mit seiner Frau Rosa einen Sohn, Ceodore. Dieser legt zu Beginn des Spiels seine Aufnahmeprüfung zu der Eliteeinheit Red Wings ab, als etwas Merkwürdiges geschieht. Der zweite Mond, damals Heimstätte der Bedrohung, die sein Vater abwenden konnte und der daraufhin verschwand, kehrt zurück. Und sein unmittelbares Erscheinen bedeutet nichts Gutes, da auf einmal Heerscharen an Monster auftauchen, geleitet von einer mysteriösen jungen Dame. Ihr Ziel sind die alten Helden. Kann Ceodore seinen Senior retten?

Das Game richtet sich hauptsächlich an diejenigen Spieler, die den Vorgänger bereits kennen. Hier in Europa erschien die Urfassung zwar nicht, dafür aber die Neuauflagen für Sonys PlayStation, Nintendos Game Boy Advance und das Remake für den Nintendo DS. Entsprechend sind ausreichend Daddler vorhanden, die den Vorgänger auf die eine oder andere Art und Weise spielten.

Final_Fantasy_IV_The_After_Years_8Neben teilweise neuen Figuren gibt es im Gameplay zwei besondere Neuerungen. Gemeint sind die Mondphasen und das Band-System. Das Erstere verleiht dem Spiel eine strategische Note. Denn die Zeit, beziehungsweise der Erd-Trabant, steht während des Verlaufs der Handlung nicht still. Sie verändern sich, was Auswirkungen auf die Fähigkeiten der Spielfiguren hat. Bei Vollmond ist zum Beispiel Weißmagie am stärksten, derweil bei Neumond Schwarze Magie im Vorteil ist. Und so ist auch klar, dass die Kämpfe auf Grund der verschiedenen Phasen nicht identisch ablaufen. Das Band-System sind besondere Angriffe, die man mit zwei oder drei Protagonisten ausführen kann. Jeder Einsatz kostet allerdings MP und sollte wohlüberlegt eingesetzt werden. Aber er lohnt sich, da man so verheerende Attacken auslöst.

Wer Graphik und Sound nach aktuellem Standard erwartet, wird enttäuscht. Denn Final Fantasy IV: The After Years hat als klares Vorbild die SNES-Version. Ähnlich wie Mega Man 9 spricht das Spiel dadurch vor allem Nostalgiker an. Was man neben der Graphik bei The After Years ebenfalls von Final Fantasy IV übernahm, sind die häufigen Monsterkämpfe. Das Ganze erreicht flott nervige Ausmaße. Ein besseres Balancing wäre wünschenswert gewesen. Nach ungefähr viereinhalb Stunden Spielzeit hat man das Spiel durch. Es endet, soviel sei verraten, mit einem interessanten Cliffhanger, der zum Kauf weiterer Kapitel animiert. Für die Spiedauer und das gelungene Ende ist der Preis durchaus gerechtfertigt.




Götz meint:

Götz

An Final Fantasy IV: The After Years dürften sich die Geister scheiden. Für die einen ist die Strategie von Square-Enix gerechtfertigt. Am Ende kostet es ungefähr so viel wie ein regulärer DS-Titel. Andere werden enttäuscht sein und die Idee von Square Enix, Geld für die weiteren Teile zu verlangen, als Wucher empfinden. Abgesehen davon spricht das Spiel vor allem Nostalgiker an. Graphik, Sound und Anzahl der Monsterkämpfe sind nahezu 1:1 vom Vorgänger kopiert worden. Die Story versteht man ohne Erfahrung bei Final Fantasy IV nur schwer. Ein Lob den interessanten Neuerungen: Das System mit den Mondphasen und ihren Einfluss auf die Kämpfe ist genial und das Band-System ist ebenfalls gelungen.

Positiv

  • Mondphasen spielen strategische Rolle
  • Nostalgie-Faktor
  • Unterhaltsame Story

Negativ

  • Zuviele Zufallskämpfe
  • Verkauf des Spiels häppchenweise
  • Optik auf SNES Niveau
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  • von Taku:

    Nur weil 4 für dich vielleicht nicht ganz an Chono Trigger oder Final Fantasy 6 ranreicht ist es noch lange kein Durchschnitt. Zumindest in Japan ist das DER 16-Bit RPG Klassiker, die Famitsu-Leser haben das damals auf Platz 6 der besten Spiele aller Zeiten gewählt (vor alle FFs vor 7 und alle...

  • von LarsVegas:

    Naja ich hab das Gefühl vielen ist ein Remake eines alten Titels lieber als komplett neues. Ich kenn das ja von mir selbst, mir wäre ein Resident Evil 2 Remake ala RE1 aufm Gamecube 100 mal lieber als der nächste gammelige Third-Person-Shooter. Viele sind sicher froh die alten Storys nochmal...

  • von Patricia:

    Für dich ist FFIV Durchschnitt, für mich das beste 2D Final Fantasy der ersten 6 Teile. Ist natürlich wie immer Geschmackssache. Die magere Optik erklärt sich dadurch, das die Entwicklung zuerst am NES gestartet hat und erst später auf Snes umgeschwenkt wurde. Zwar ist diese ganze...

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Final Fantasy IV: The After Years Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2009-06-05
Vermarkter Square Enix
Wertung 8.5
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