Animal Crossing: Let’s Go to the City im Test

Nintendo Wii
Im Herbst 2004 kamen erstmals deutsche GameCube-Besitzer in den Genuss der Lebenssimulation. Zwei Jahre später veröffentlichte Big N die DS-Fassung, welche ungemein durch das Onlinefeature punktete. Als auf der letzten E³ Animal Crossing: Let’s Go to the City für den Wii angekündigt wurde, war die Vorfreude groß - speziell die neue Voice-Chat Funktion via Wii-Speak, stellte für Fans der Serie einen Kaufgrund dar. Wir sind für euch dem Ruf der Großstadt gefolgt - wie der Titel abgeschnitten hat, erfahrt ihr im Review.

Wie in den Vorgänger-Titeln Animal Crossing (GameCube) und Animal Crossing: Wild World (DS) beginnt ihr auch in Animal Crossing: Let’s Go to the City ein komplett neues Leben in einer fremden Stadt bzw Dorf. Genial: NDS-Besitzer samt Spiel können zu Spielbeginn per DS-Datenübertragung den alten Charakter übertragen. Als "New Kid in Town" besteht nun die erste Aufgabe darin, sich zuallererst mit den sprechenden Tieren anzufreunden, die das Dorf bevölkern. Auch ein Abstecher im örtlichen Rathaus steht auf dem Programm - keine Angst, an eine nützliche Mapfunktion haben die Entwickler ebenfalls gedacht. Habt ihr die kleine Ortschaft erkundet, wird es Zeit einen Wohnsitz zu suchen. Vier Häuschen, die sich allesamt durch eine unterschiedliche Lage, Dachfarbe und Inneneinrichtung voneinander unterscheiden, stehen zum Kauf bereit,,, bezahlt wird in "Sternis" - dies ist die Spielwährung in Animal Crossing: Let’s Go to the City.


Fans der Serie wissen es bereits - das frisch gekaufte Haus muss natürlich abbezahlt werden. Netterweise bietet euch Shopbesitzer und Immobilienmakler Tom Nook einen Teilzeitjob in seinem Laden an. Auf diese Weise könnt ihr anfangs zumindest ein wenig Knete verdienen. So erledigt ihr allerhand Aufträge wie Blumenpflanzen, Kurierjobs etc für den Marderhund - das bringt obendrein einen nützlichen Nebeneffekt mit sich: Ihr lernt die Bewohner und deren typische Eigenschaften kennen. Irgendwann jedoch steht ihr urplötzlich ohne Arbeit, aber immer noch verschuldet da. Da es kein festes Ziel im Spiel gibt, dürft ihr nun tun und lassen was ihr wollt..


In Animal Crossing: Let’s Go to the City gibt es zwei wichtige Betätigungsgebiete: Geld verdienen und Freundschaften schließen bzw pflegen - letzteres auch online via Wii Speak, aber dazu später mehr. Um beispielsweise an Geld zu kommen, lohnt sich erneut ein Abstecher in Tom Nooks Laden. Dort gibt es nicht nur allerlei Einrichtungsgegenstände für das Eigenheim (Schränke, Betten, Tische, Teppiche etc),,, der nette Marderhund verkauft euch auch diverse Werkzeuge wie einen Kescher, eine Angelrute oder eine Schaufel. Mithilfe dieser Gegenstände fangt ihr Insekten oder Fische und buddelt Fossilien tief aus dem Erdreich empor. All dies - ebenso wie aufgesammelte Äpfel oder gepflückte Blumen - tauscht ihr wiederum direkt bei Tom Nook gegen Sternis ein - übrigens werden für jeden Einkauf Punkte gutgeschrieben. Habt ihr eine gewisse Anzahl an Punkten beisammen, ändert sich eurer Mitgliederstatus. Dann könnt ihr Punkte gegen Prämien eintauschen und Rabatte auf weitere Einkäufe sichern.


Habt ihr genügend Sternis beisammen, lohnt es sich das Bürgerbüro im Rathaus aufzusuchen. Dort findet ihr nämlich einen Bankautomaten vor mit dessen Hilfe ihr Geld einzahlen/abheben, sowie den Kredit für eurer Haus tilgen könnt. Nicht mehr benötigte Gegenstände werft ihr in die Recyclingtonne, die jeden Montag und Donnerstag um 6 Uhr morgens geleert wird. Nerven euch einige der Bewohner legt ihr kurzerhand Beschwerde ein, und sollte es tatsächlich vorkommen, dass ihr zu viel Geld auf der Seite habt, freut sich die Gemeinde "tierisch" über eine Spende. Zu guter Letzt dürft ihr dort gar die Melodie ändern, die stündlich gespielt wird. Tretet ihr einen Schritt nach rechts, begrüsst euch Pelly - die nette Dame vom Postamt. Bei ihr am Schalter könnt ihr Briefe und Nachrichten an eure Wii-Pinnwand oder per Wi-Fi Connection an eure Freunde (auch per E-Mail) verschicken.


Eine weitere wichtige Örtlichkeit in dem kleinen Örtchen ist das Museum samt Observatorium. Hier könnt ihr Insekten, Fische, Gemälde und Fossilien spenden oder ausstellen lassen. Ebenso einen Blick wert ist die Modeschneiderei - falls ihr euch mal komplett neu einkleiden wollt. Wie im DS-Ableger ist es ebenso möglich eigene (Profi-) Designs zu erstellen. Richtig interessant wird´s im Checkpunkt bei den beiden Hunden Harry und Wuff. Von hier aus ladet ihr bis zu drei Freunde in eurer Dorf ein oder besucht andere Dörfer. Dazu öffnet ihr das Dorftor - spricht einfach Harry an und wählt die Option "Gäste einladen" aus. Klappt kinderleicht. Achtung: Es können nur Spieler eingeladen werden, die auf der Freundesliste registriert sind. Eine typische Schutzmaßnahme von Nintendo eben, die man bereits aus anderen Wii-Spielen her kennt.


Wollt ihr das Dorf eines Freundes besuchen, dann redet erneut Harry an und wählt "Ich will mal raus!" an. Schon geht´s dank Wi-Fi Connection zum gewünschten Zielort. Alternativ auch per Option "DS-Koffer" - hierzu ladet ihr die Daten eures Charakters auf den Handheld und bei einem Freund direkt ins Spiel zurück. Im Dorf eurer Freunde findet ihr oftmals Gegenstände und Objekte vor, die es bei euch zu Hause nicht gibt. Diese dürft ihr dann sogar auf der Heimreise mitnehmen. Auf diese Weise kommt ihr an seltene Pflanzen und an vieles mehr. Einige Aktivitäten wie beispielsweise ein Abstecher in die dortige Großstadt bleiben euch allerdings verwehrt.


Für ungezwungene Unterhaltungen in Animal Crossing: Let’s Go to the City sorgt die neue Zusatzhardware Wii Speak. Bei WiiSpeak handelt es sich um ein Raummikrofon für Sprachkommunikation, das auf der Sensorbar des Wii platziert (geklebt) wird und alle Geräusche im Raum einfängt. Angeschlossen wird das nützliche Zubehörteil am USB Anschluss des Wii. Um das Mikrofon nutzen zu können, muss zusätzlich der Wii Speak Channel installiert werden. Alternativ dürft ihr Nachrichten natürlich auch per Bildschirmtastatur versenden.


Neu in Animal Crossing: Let’s Go to the City ist die Möglichkeit die "Großstadt" zu besuchen, die allerdings in Wirklichkeit eine kleine aber schnuckelige Einkaufspassage ist. Dazu geht ihr in eurem Dorf an die Bushaltestelle, steigt in den Bus und fahrt einfach los. Dort angekommen dürft ihr das Theater besuchen, wo ihr neue Emotionen erlernt oder eine Shoppingtour ins Einkaufszentrum Grazias Grazie unternehmen, das viele exklusive Ausstattungsgegenstände für eurer virtuelles Zuhause im Angebot hat. Definitiv einen Besuch wert ist auch der Friseursalon. Hier ist es möglich das Gesicht eures Miis per Maskenfunktion direkt auf eure Spielfigur zu übertragen. Neben einer Wahrsagerin, einem Kunstladen und einem Geschäft für Wohnungsausstattung wartet noch ein Auktionshaus auf euren Besuch, wo ihr mit anderen Spielern um die Wette bieten und tolle Gegenstände ersteigern könnt.


Typisch für die Serie läuft auch in Animal Crossing: Let’s Go to the City alles komplett in Echtzeit ab - das Spiel arbeitet mit der Systemzeit-Erkennung des Wii zusammen. Dies bedeutet: Stunden, Tage und Wochen vergehen wie im richtigen Leben. So haben die Geschäfte nur an bestimmten Uhrzeiten geöffnet, während z.B. die Rübenverkäuferin ausschließlich Sonntags von 8-12 Uhr anzutreffen ist. Auch die Jahreszeiten kommen und gehen wie im wirklichen Leben. So dürft ihr im Frühling Ostereier suchen, im Sommer Leuchtkäfer fangen, im Herbst die Nachbarn zu Halloween erschrecken und im Winter einen Schneemann bauen, sowie Weihnachten und gar Sylvester feiern. Schaltet ihr das Spiel ab, vergeht die Zeit dennoch. Abspeichern nach Spielende ist oberste Pflicht, denn Animal Crossing: Let’s Go to the City verfügt über keinen Autosave. Um den Spielstand zu speichern legt ihr euch ins Bettlein auf dem Dachboden eurer Hütte oder wählt das Speichern-Symbol auf dem Spielbildschirm aus.



Animal Crossing: Let’s Go to the City bietet zwei grundverschiedene Steuerungsmöglichkeiten: Entweder nur per Wiimote (=durch Zeigen auf den Bildschirm) oder in Verbindung mit einem Nunchuk (=Steuerung der Figur erfolgt per Analogstick). Letztere funktioniert etwas besser und genauer. Wer die Bilder der E³ 2008 kennt, hat es wahrscheinlich schon vorgeahnt - grafisch hat sich auch diesmal so gut wie Nichts getan. Will heißen: Animal Crossing: Let’s Go to the City würde in dieser Form auch auf einem Nintendo Gamecube nicht wesentlich schlechter aussehen. Macht aber nix, denn der typisch japanische Comic-Look und das leicht abgedrehte Charakterdesign gleicht das wieder aus. Zudem läuft das Ganze wunderbar flüssig über den heimischen Screen. Musik- und Soundeffekte wurden ebenfalls passend umgesetzt. Obendrein wechselt die fröhliche Hintergrundmelodie gar stündlich. Die bekannte Pseudo-Sprachausgabe ist erneut mit an Bord - hat mich jedoch in keinster Weise beim Anspielen gestört ^-^.



Daniel meint:

Daniel

 Viel geändert hat sich im direkten Vergleich zu den Vorgänger-Titeln auf Gamecube und DS auch in Animal Crossing: Let’s Go to the City auf dem Nintendo Wii nicht. Fans der Serie mag das wenig bis gar nicht stören, immerhin haben ein paar wenige Neuerungen, wie die Möglichkeit in die (Groß-)Stadt zu reisen oder Wii-Speak, den Weg ins Spiel gefunden. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung auszusprechen ist dennoch nicht möglich, zumal die absolute Freiheit ohne zwingende Vorgaben mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack ist. Außerdem wird man das Gefühl nicht los, dass die Programmierer erneut eine Menge an Potential verschenkt haben. Wer jedoch mal etwas Anderes sucht, darf (und sollte) zugreifen.

Positiv

  • Gute Voice-Chat Funktion, Systemzeit-Erkennung
  • Onlinefunktionen
  • DS-Koffer

Negativ

  • Technisch etwas altbacken (Gamecube-Niveau)
  • Wenig spielerische Neuerungen, Stadt könnte größer sein
  • Offene Spielwelt nicht jedermanns Sache, NES Spiele der GameCube Version fehlen
Userwertung
4.2 2 Stimmen
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Forum
  • von Nognir:

    Ne, kann man nur mit Wiimote (und Nunchuk?) spielen.

  • von Darkshine:

    Ist die Wii Version mit dem Cube Pad spielbar?

  • von Undead:

    N64 teil hatte ich nie gespielt, war ja auch japan only beim GC Teils hies es lange das es keinen Europa release geben wird(oder man ging davon aus, da imo zu wenig Infos da waren) bis es dann doch in die Läden kam wo ich es mir dann auch spontan gekauft hatte. Interessant war der GC Teil aber...

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Animal Crossing: Let’s Go to the City Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 05.12.2008
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.5
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