Mit der Laser-Wumme wird Mordens Panzer gegrillt...
Nach dem verheerenden Kampf aus Teil 6 hat sich das Stadtgebiet weitgehend erholt und die Menschen leben in Frieden. Da taucht auf einmal ein Video mit einer kurzen und verschwommenen Aufnahme eine General Morden Soldaten auf, das auf einer Insel aufgenommen wurde, die bislang als simple Mülldeponie herhalten musste. Kurzerhand wird eine Spezialeinheit zur Überprüfung entsandt, um dem mysteriösen treiben ein Ende zu setzen. Und so machen sich Marco, Tarma, Eri, Fio, Ralf und Clark auf dem Weg um das Versteck von dem zerschlagen Überbleibsel von General Mordens Armee ein für alle mal zu dingfest zu machen. Nur hatten Sie nicht erwartet, dass General Morden sich Verstärkung aus einer anderen Epoche geholt hat. Mehr sei jetzt an dieser Stelle allerdings nicht verraten…
Ab in den Metal Slug und die Mülldeponie plattwalzen...
Spielerisch sollte man als Metal Slug Fan keine großen Änderungen zum bewährten Konzept erwarten. Was auch gut so ist! So läuft man auch auf dem Nintendo DS von links nach rechts durch die Levels und ballert alles über den Haufen, was sich einem in den Weg stellt. In bester Shoot’em up Manier heißt es hier auch wieder sich mit gut getimten Sprüngen aus dem Schussfeld zu manövrieren und hinter zusammengeschossenen Trümmern in Deckung zu gehen. Natürlich gilt auch hier wieder das Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Die nötigen durchschlagskräftigen Argumente liegen in den Level in Form von Maschinengewehren, Flammenwerfern, Schrotflinten, Laserkanonen und Doppel-Uzi’s rum. Standardmäßig muss man sich aber wieder mit einer simplen Pistole und zehn Handgranaten begnügen. Wie im sechsten Teil auch kann auch im aktuellen Metal Slug 7 bis zu zwei Waffen aufgesammelt werden die dann mit den (L) und (R) Tasten flexibel hin und her gewechselt werden können.
Die Hintergründe haben einen leichten Wasserfarben-touch...
In den Level verteilt stehen natürlich auch wieder die beliebten und besonders effizienten Metal Slug Panzer für den Einsatz bereit. Hier haben es mit dem Slug-Truck und den Slug-Gigant gleich zwei neue und besonders interessante Metal Slugs ins Spiel geschafft. So fährt der Slug-Truck auf Schienen und der Slug-Gigant ist ein Bildschirmgroßes ungeheuer, was ganze Gegnerscharen ohne Problem umwalzt. Die altbekannten Slugs, wie der Metal Slug Panzer, der Slug-Flyer oder der Slugnoid sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Darüber hinaus gilt es einmal mehr die in den Level verstreuten Geiseln zu befreien, um von ihnen Waffen und andere nützliche Gegenstände spendiert zu bekommen.
Die Explosionen sind wieder Bildschirmfüllend...
An Modi wurde hier neben der obligatorischen Main Mission, wo man sich durch die Level ballern muss, auch an die geniale Combat School aus den Vorgängern gedacht. Hier muss man die verschiedensten Missionen erfüllen, um vom Drill-Instructor eine entsprechende Benotung zu bekommen damit man im Army-Rang aufsteigen kann. Die Missionen gestalten sich hier sehr abwechslungsreich und gehen von, Meiste Gegner eliminieren oder schnellsten Levelabschluss, oder meisten Gefangene einsammeln etc. Die Prisoner-List mit allen befreiten Soldaten und der Ranking-Mode, um seine Highscores nachzuschauen, runden das Angebot ab. Für die nötige Langzeitmotivation sollte hier also gesorgt sein. Kommen wir zum Schwierigkeitsgrad, hier bietet Metal Slug 7 drei verschiedene Stufen, die sich in Gegneranzahl und Anzahl Continues unterscheiden. Für alle die Metal Slug 7 richtig, also „deep“ spielen möchten, um sich von Level zu Level weiter vorzubeißen und die entsprechenden Strategien für jede Situation zu entwickeln, ist der Easy-Modus nicht zu empfehlen, da man hier mit standardmäßiger Maschinegun einfach nur durchrennen muss. Für Einsteiger ist dieser aber natürlich ideal um Frustmomente zu vermeiden. Dies verringert bei einem Score Shoot’em up wie Metal Slug 7 aber deutlich die Langzeitmotivation. Im Endeffekt bedient SNK Playmore so aber alle Spielerklassen. Auf eine umständliche Touchsteuerung haben die Entwickler glücklicherweise auch komplett verzichtet, so dass es hier klassisch mit Sprung, Schuss und Granatenwerfen gespielt werden kann. Der Touchscreen des Nintendo DS kommt hier lediglich zum Einsatz um sich einen kurzen Überblick über den jeweiligen Level zu verschaffen.
Der weibliche Drill-Instructor vergibt die Aufträge...
Grafisch ist es SNK Playmore doch tatsächlich gelungen den Flair und das gewaltige Bitmap-Aufgebot der Arcade-, bzw. NeoGeo-Versionen auf den Nintendo DS zu bannen. So sind die Sprites größtenteils schon aus den Vorgängern bekannt und wurden ohne große Abstriche auf den Handheld gerettet. Die Figuren wurden lediglich an den Nintendo DS Screen angepasst und wirken, als ob sie eine Stufe verkleinert wurden. Massives Spriterotieren und -zoomen gehören auch hier zur Tagesordnung. Die Explosionen sind wieder genauso wuchtig und effektgespickt wie eh und je. Dabei geht der Nintendo DS fast gar nicht in die Knie. Die insgesamt 7 Stages erstrecken sich von einer gigantischen Mülldeponie über ein unterirdisches Bergwerk, einem alten Aquädukt, sowie monströsen Wasserfällen und einem verschneiten Bergpass. Das Leveldesign kommt aber auch hier leider nicht an den fantastischen dritten Teil heran, sind sie doch sehr geradlinig und nur mit wenigen Abzweigungen versehen. Dafür spritzt in der japanischen Version wieder massenhaft roter Lebenssaft, besonders wenn man einen Shotgun in seinen Händen hält. Somit ist auch Metal Slug 7 ein wahres Spritefeuerwerk und ist das bislang schönste Bitmapspiel für Nintendo DS und bleibt dem Motto seiner Vorgänger treu, so dass alle Actionfans ein 2D Shoot’em up erwartet, das mit wunderschön animierten Sprites, gewaltigen Explosionen, gigantischen Endgegnern und dutzenden von herumfliegenden Trümmerteilen überzeugen kann.
Der Touchscreen des DS wird nur für die Übersicht verwendet...
Auf der akustischen Seite liefert SNK Playmore neue Musikstück die optimal zum Geschehen auf dem Bildschirm passen und die es so vorher noch nicht zu hören gab. Komponist Toshikazu Tanaka macht hier seinen Namen alle Ehre. Der Sprecher kann auch auf dem Nintendo DS mit einer klaren und deutlichen Aussprache überzeugen.
Kurz noch was zur japanischen Version: Grundsätzlich ist die japanische Sprache kein Hindernis um Metal Slug 7 spielen zu können. Hier könnte es lediglich in der Combat-School zu Problemen kommen, sind die einzelnen Aufgaben jeweils in japanischer Sprache gehalten und erfordern das ein oder andere Mal eine Try&Error Taktik.
Kurzum: Mit Metal Slug 7 hat der Nintendo DS ein Action-Highlight mehr in seiner Software-Bibliothek. SNK Playmore hat hier, wie schon damals mit Metal Slug Advance ein geniales Handheld Shoot’em up abgeliefert, dass in jede gut sortierte Nintendo DS Sammlung gehört. Metal Slug 7 trumpft dabei mit den Stärken seiner Vorgänger auf und kann mit den neuen Slugs genügend eigene Akzente setzen, dabei bietet es für Profis genauso viel wie für blutige Anfänger. Wo Metal Slug drauf steht, ist halt auch Metal Slug drin! Für alle die jetzt nicht mehr auf die PAL-Version warten können und nicht vor einem Import zurückschrecken, kann ich nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen.