In diesem Fall kommt sie von Kommandeur O'Brien, der als Offizier der in Auflösung begriffenen lauretanischen Armee trotz der widrigen Umstände einen Ehrenkodex erhalten hat und nun als eine Art Robin Hood über den zerstörten Kontinent zieht. Nach einem kurzen Dialog schließt ihr euch ihm an, womit eine Geschichte über Hoffnung, Liebe, Rache und Täuschung beginnt...
Dies gilt zumindest gemäß dem Fall, daß ihr euch dem Storymodus von Advance Wars: Dark Conflict hingeben wollt. Zwar lassen sich nur darüber neue spielbare Kommandeure und die Bonuskarten freispielen, wer sich aber eher an Einzelduellen erfreut, darf jene aus dem Hauptmenü aber auch direkt ansteuern. Ebenfalls fündig wird man dort in Sachen Editor, mit dem sich Strategiefreunde abermals ihre eigenen Szenarien zusammenschrauben dürfen. Und wem die CPU als Gegner zu langweilig wird, der darf sich entweder mit bis zu drei anderen menschlichen Spielern Vorort rumschlagen (jeder benötigt eine Cart) oder aber per WiFi Connection gleich im Netz nach einem Gegner suchen. Auch Voicechat über das integrierte Nintendo DS Mikrofon ist dabei übrigens wieder möglich, klingt jedoch abermals so wie ein transatlantisches Ferngespräch in den 70er Jahren.
Als Kommandeur auf dem Schlachtfeld hat sich dann nicht sooo viel verändert, zumindest sofern schon einen der Advance Wars Vorgänger euer Eigen nennt. Einige Neuerungen hat Advance Wars: Dark Conflict dann aber doch zu bieten. So sind gleich einige neue Einheiten hinzugekommen, wie etwa das bewegliche Krad und der besonders bei Kriegsnebel praktische Leuchtpanzer. Die Walze hingegen macht ihrem Namen alle Ehre und eine PAK (Panzerabwehrkanone) tut das, wofür sie bestimmt ist - Panzerfahrzeuge schrotten! Auch zu Wasser gibt es mit dem Flugzeugträger eine interessante taktikische Variante, der nun Bordflugzeuge produzieren kann und den Luftkampf so Richtung Feind bringt.
Ebenso wurden die Landschaften nochmal überarbeitet, wie auch die vielkritisierten KO Gaben. Jene wurden nun bedeutend entschärft und stehen euch im Storymodus beispielsweise erst recht spät zur Verfügung. Für Kenner etwas traurig: Der fesselnde Shop aus dem Vorgänger wurde leider komplett gestrichen, ebenso wie die Advance Kampagne. Auch der wenigstens als netter Gag in Advance Wars: Dual Strike noch vorhandene Echtzeitmodus wanderte mit dem neuesten Teil Richtung Altpapiercontainer. Neu ist hingegen das Erfahrungssystem der Einheiten, die nun durch Siege immer mehr experience gewinnen und in höhere Level aufsteigen können.
Das man sich bei Entwickler Intelligent Systems (u.a. Fire Emblem) nicht einfach mit einer schnöden Fortsetzung mittels altbekannter Materialien begnügte, beweist auch ein Blick auf die Technik von Advance Wars: Dark Conflict. Abermals habt ihr in Punkto Steuerung die Wahl zwischen Stylus-Pen und der Kombination Steuerkreuz + Buttons, wobei die Kontrolle über den Touch-Screen erfreulicherweise verbessert wurde. Bei längeren Sessions greift man aber auch weiterhin wieder zur herkömmlichen Kombination, da dauerhaft einfach wesentlich angenehmer.
Ebenso wie der Spielverlauf wurde übrigens auch die Optik bei Advance Wars: Dark Conflict nun deutlich "erwachsener" gestaltet und entfernt sich so immer mehr vom Comic-Look. Das da passenderweise auch eine neue Mucke dazu gehört, versteht sich von selbst. Und so griff man zwar bei den Soundeffekten größtenteils auf die Vorgänger zurück, die Hauptmelodie ist nun aber sehr rockig und dürfte Fans gefallen. Ich fand sie persönlich nach ein paar Stunden Endlosschleife zwar etwas nervig, aber das ist sicherlich auch einfach irgendwo Geschmackssache.
An alle Truppen - Feuer frei! Advance Wars: Dark Conflict ist wie erwartet ein weiteres Strategiehighlight auf dem Nintendo DS, geht dabei aber einen etwas anderen Weg als seine Vorgänger und setzt beispielweise weitaus mehr auf den Multiplayermodus und eine "erwachsenere Story". Unverändert blieb hingegen die Qualität. Wer sich also gern mal wieder als Oberbefehlshaber betätigen möchte - bei Advance Wars: Dark Conflict ist da derzeit eine Stelle frei...