Knife Edge: Nose Gunner im Test

Nintendo 64

Wenn Kemco, die Macher der bekannten Rennserie Top Gear, sich entschließen einen 3D-Shooter für das Nintendo 64 zu kreieren, dann sollte man eigentlich meinen, sie wüssten was sie tun. Im Jahre 1998 hatten die Entwickler scheinbar die Lust an forderndem Gameplay gepaart mit kommerziellen Erfolg verloren und entschieden sich zur Entwicklung von Knife Edge: Nose Gunner.

In Knife Edge: Nose Gunner geht es um das namensgebende Militärflugzeug Knife Edge. Dabei handelt es sich um einen experimentellen Gleiter, entwickelt auf einer Raumstation im Marsorbit und bis an die Zähne bewaffnet mit Laserkanonen und Raketen. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piloten Michael Samson, der auf den Mars gekommen ist, um an einem neuen geheimen Abwehrprogramm gegen Aliens teilzunehmen. Andere Protagonisten sind z. B. Michaels Boss Officer MacKenzie, der euch in den verschiedenen Missionen mit Informationen versorgt und Dr. Linx, eine Spezialistin für außerirdische Biologie.


Das Spielprinzip ist übersichtlich und deshalb leicht zu verstehen. Knife Edge ist ein sogenannter „Railshooter". Dies bedeutet, dass euer Raumschiff auf unsichtbaren vorgegeben Schienen bzw. Routen durch die Levels fliegt. Der Spieler greift nicht in den eigentlichen Flug ein, sondern hat lediglich die Kontrolle über die Waffen. Im Klartext bedeutet dies, dass ihr in Ego-Perspektive durch die Levels rast und mit eurem Fadenkreuz Objekte bzw. Aliens oder Roboter abknallt.

Ein sehr positives Beispiel für das Genre ist der Klassiker Rebel Assault von Lucas Arts. In jedem Level begegnet ihr zwei Bossen. Auf der Hälfte der Tour einen Zwischengegner, der nur unwesentlich schwerer zu schlagen ist als eine größere Gruppe normaler Gegner. Am Ende jeder Stage kommt dann jedoch der obligatorische Endboss. Dieser muss nach klassischem Kontext mit einem kleinen Trick oder einer gewissen Taktik bekämpft werden. Jede Stage ist auf verschiedenen Wegen „befahrbar“. Ihr könnt eure Lieblingsroute vor jedem Start wählen und nach einem erfolgreichen Versuch alle anderen Routen noch einmal ausprobieren.


Die Steuerung ist natürlich sehr simpel. Per Analogstick wird das Fadenkreuz gesteuert. Mit Z geballert ihr bis der Arzt kommt und mit A- und B-Button kann man bei Bedarf die Spezialwaffen abfeuern. Mit den C-Knöpfen lässt sich der Knife Edge bei Kollisionsgefahr zart zur Seite navigieren.

In Wirklichkeit bleibt ihr natürlich direkt auf Kollisionskurs. Erfolgversprechender ist deshalb das Wegballern der gefährlichen Objekte. Solltet ihr tatsächlich den Story Modus erfolgreich gemeistert haben, wartet der Multiplayer auf euch. Hier könnt ihr euch mit bis zu drei weiteren Freunden solo oder im Team aus Korn nehmen. Dabei machen die Mehrspieler Modi nur bediingt Spaß, was an der schwachen Technik und dem seichten Gameplay liegt.


Grafik, Musik und Sound kann man getrost in einen Topf schmeißen. Im Grunde ist alles auf einander abgestimmt. Die Grafik und das Design wirken lieblos und abgeschmackt. Die Musik sorgt durch fehlende Qualität neben den billigen Lasereffekten zum doch recht mauen Gesamteindruck. Bei den Endgegner sieht man teilweise, was wirklich möglich gewesen wäre.




Team meint:

Team

Ich würde Knife Edge: Nose Gunner niemandem empfehlen, es sei denn, er ist wirklich sehr großer Fan von Railshootern, die auf dem N64 nur sehr schwer zu finden sind. Das Spiel hat zu wenig Atmosphäre und keine originellen Ideen zu bieten, die über die Stumpfheit des Spielprinzips hinwegtäuschen könnten. Einerseits kann es nicht unterhalten wie ein Rebel Assault und andererseits bietet es aber auch keine taktische Finessen bekannter Shoot ’em ups.

Andrej meint:

Andrej

Die Top Gear Spiele gehören auf dem N64 zu den besten Racing Games. So war ein Action-Shooter von den gleichen Machern ein Fixkauf für mich. Leider enttäuschte mich das Spiel seinerzeit auf ganzer Linie. Aber ich habe mich wirklich durch die Passagen gequält. Knife Edge ist ein schlechter Vertreter des Gun-Shooter Genres - und das konsolenübergreifend.

Positiv

  • Seltenes N64 Genre

Negativ

  • Fehlender Batteriespeicher
  • Schlechtes Gesamtdesign
  • Schlechte Grafik + grottiger Sound
Userwertung
7.2 4 Stimmen
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Knife Edge: Nose Gunner Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1998-12-30
Vermarkter Kemco
Wertung 2.8
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