Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D im Test

Nintendo 3DS

Wir schreiben das Jahr 1998. Am 11. Dezember veröffentlicht Nintendo The Legend of Zelda: Ocarina of Time für Nintendo 64. Links erstes dreidimensionales Abenteuer schlägt ein wie eine Bombe und verkauft sich 7,6 Millionen Mal. Es folgen Unmengen an Game of the Year Awards und anderen Auszeichnungen. Videospieler, die das N64 nie besessen haben, erhalten im Laufe der Jahre immer wieder Gelegenheit, Links Geschichte rund um die Ocarina der Zeit nachzuspielen. Heute, am 17. Juni 2011, ganze dreizehn Jahre später, erscheint The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D für den Nintendo 3DS und stellt Links erstes und wahres 3D Abenteuer dar. Wir haben uns den Titel angesehen und sagen euch zum Launch, wieso das Meisterwerk immer noch ein Meisterwerk ist und es immer bleiben wird.

The_Legend_of_Zelda_Ocarina_of_Time_3D_1Dunkle Wolken legen sich über Hyrule, als Ganondorf, der König der Diebe, seine Klauen ausstreckt und alles zu verschlingen droht. Nur ein kleiner Junge aus dem Kokiri Wald kann sich dem Bösen entgegen stellen und das Land vor dem Untergang bewahren. Aber eben dieser Knabe hat wahrlich andere Probleme. Ist er in seinem Dorf doch der Einzige, dem eine Fee verwehrt blieb. Bis ... ja, bis ihn der weise Deku-Baum, der Schutzpatron des Kokiri Volkes zu sich ruft und ihm seine Bestimmung offenbart.

Wer Legend of Zelda: Ocarina of Time bis heute noch nicht gespielt hat, dem lege ich unseren Test zur Nintendo 64 Version ans Herz. Alle anderen werden Links ersten 3D Ausflug schon kennen. Entweder vom Nintendo 64 oder einem der zahlreichen Revivals, wie beispielsweise auf der limitierten Bonusdisc, die The Wind Waker beilag. Oder aber als Teil der Zelda Collector‘s Edition, die ebenfalls auf dem GameCube das Licht der Welt erblickte. Doch spätestens auf der Wii und dem Virtual Console Service sollte man Links Abenteuer rund um die Okarina der Zeit gespielt haben. Wenn ihr jetzt tatsächlich zu der Fraktion gehört, die das Spiel gar nicht gespielt hat, könnt ihr euch glücklich schätzen. Denn mit der Nintendo 3DS Auflage erwartet euch die bisher beste Version.

Rein inhaltlich erwartet euch nichts Neues. Immer noch müsst ihr in der Haut von Link Ganondorf zu Fall und den Frieden im Land wiederherstellen. Um das zu bewerkstelligen, müsst ihr eine weite Reise auf euch nehmen, drei Kristalle finden, erwachsen werden und viele dunkle Tempel und Gemäuer aufsuchen. Ocarina of Time ist ein Action-Adventure wie es im Buche steht. In der 3DS Version erwartet euch kein extra Content. All das, was anno 1998 auf dem Modul zu finden war, will auch hier entdeckt, erforscht, gespielt und geliebt werden. Mehr werdet ihr nicht finden, wobei das nur halb richtig ist. Denn habt ihr das Spiel erst einmal durchgespielt, schaltet ihr Ocarina of Time - Master Quest frei. Dabei handelt es sich um eine überarbeitete Version des original Spiels mit höherem Schwierigkeitsgrad, stärkeren Gegnern und anderem Dungeondesign. Aber auch das ist kein neuer Titel, war das Master Quest Abenteuer doch schon auf der Zelda Collector‘s Edition vertreten.

The_Legend_of_Zelda_Ocarina_of_Time_3D_18Aber wie spielt sich ein Spiel, das ursprünglich für eine stationäre Heimkonsole konzipiert wurde, auf einem Handheld der neuen Generation? Ganz einfach: fabelhaft! Dabei hat sich Nintendo die beiden Bildschirme des Nintendo 3DS zu Nutzen gemacht und so das Spielgeschehen erleichtert. Ihr braucht im laufenden Spiel nicht mehr zu pausieren, um euch neu auszurüsten oder euch eure gesammelten Gegenstände anzuschauen. Alle Menüs werden per Touchfunktion auf dem unteren Bildschirm dargestellt und sind so weitaus überschaubarer, als noch in der originalen Fassung. Auch die Karte und die Knopfbelegungen sind nun auf dem unteren Bildschirm zu finden.

Ihr steuert Link mit dem Schiebepad, was sich genauso gut anfühlt, wie mit dem seinerzeit revolutionären Analogstick des N64. Auf die vier Knöpfe des Handhelds könnt ihr euch wie gewohnt Waffen und Gegenstände legen, was durch die angesprochene Menüführung auf dem unteren Bildschirm vorzüglich von der Hand geht. Mit L wird ein Feind anvisiert und mit R zückt Link seinen Schild. Kenner fühlen sich sofort heimisch und Neulingen wird die Steuerung nach den ersten Metern im Dorf der Kokiri in Fleisch und Blut übergehen. The Legend Of Zelda: Ocarina of Time 3D ist mein All-Time Favorit, der auch nach langer Zeit genauso viel Spaß macht wie am ersten Tag. Das schaffen nicht viele Spiele. Und wenn ihr an einem der kniffligen Rätsel verzweifelt, kommt ein neues Feature zum Tragen: Im Spiel werdet ihr auf Shieka-Steine stoßen, die euch des Rätsels Lösung näher bringen.

The_Legend_of_Zelda_Ocarina_of_Time_3D_9Natürlich hat Nintendo die weiteren Stärken des Handhelds ausgenutzt. So unterstützt das Spiel den Gyrosensor. Wechselt ihr in die Ego-Sicht, könnt ihr euch durch das Bewegen des 3DS frei umsehen, was dem Ganzen einen innovativen Touch verleiht. Richtig sinnvoll wird der Gyrosensor, wenn ihr beispielsweise mit dem Bogen auf einen Gegner zielt. So könnt ihr euren Gegenüber zielgenau anvisieren und in die ewigen Jagdgründe schicken. Leider hat der Bewegungssensor einen Nachteil, der im Zusammenspiel mit dem 3D Effekt daherkommt. Habt ihr 3D aktiviert und seht euch mittels Gyrosensor im Spiel um, verschwimmt das Bild, was zu Orientierungslosigkeit führt. So müsst ihr den 3D Effekt kurz aussetzen, was eher nicht im Sinne des Erfinders ist.

So wären wir auch bei der größten Neuerung bei The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D: dem 3D Effekt und einer überarbeiteten Grafik, die das Spiel in neuem Glanz erstrahlen lässt. Ocarina of Time 3DS bietet den bisher besten Eindruck auf dem Handheld. Schon im Intro werdet ihr Zeuge einer unglaublichen Tiefe. Im Spiel selbst fliegen euch Lichter, Blätter, Funken und andere Effekte entgegen und zeigen, was alles möglich ist. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass man Ocarina of Time definitiv in 3D (durch)spielen soll, da das Feature auf jeden Fall zum Spielspaß beiträgt. Als Kenner war ich immer wieder aufs Neue überrascht, wie Nintendo diesen Meilenstein umgesetzt hat. Zelda in 3D, bitte mehr davon!

Aber nicht nur der 3D Effekt, auch der Rest der Grafik überzeugt. Nicht nur wurde das Spiel höher aufgelöst, die Entwickler bei Big N haben Link und seiner Umwelt sogar komplett neue Texturen spendiert, so dass es sich gestochen scharf und noch lebhafter präsentiert. Das fängt bei simplen Gegenständen wie Truhen oder Türen an, geht über die gelungenen Charaktermodelle, die mit besserer Mimik und Gestik daher kommen, und endet in komplett neuen Umgebungen, was man vor allem in den diversen Shops oder dem Marktplatz in Hyrule Stadt bewundern darf. Natürlich kann der 3DS mehr, aber was hier geleistet wurde, muss gelobt werden.

The_Legend_of_Zelda_Ocarina_of_Time_3D_27Was soll ich noch Großartiges zum Soundtrack und den Soundeffekten schreiben? Was anno 1998 fantastisch war, ist es auch heute. Die Melodien sind wunderschön komponiert und haben nichts von ihrer Magie verloren. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich des Öfteren Melodien mitgesummt oder gepfiffen hab. Dreizehn Jahre sind vergangen und ich kenne die Musik des Spiels immer noch auswendig. So etwas sollte Beweis genug für die Qualität eines Soundtracks sein. Auch Nintendo weiß das und schenkt jedem Ocarina of Time 3D Besitzer, der sein Exemplar bis zum 30. Juni im Nintendo Club registriert, eine Soundtrack CD zum Spiel. Super Aktion!





Götz meint:

Götz

Ein Meisterwerk in neuem Gewand. The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D spielt sich genauso gut wie vor dreizehn Jahren, sieht aber besser aus und bietet einen echten 3D Effekt. Nörgler werden jetzt sagen, dass es sich doch wieder „nur“ um ein Remake handelt. Ich sage, das Nintendo uns eine Neuauflage eines wegweisenden Videospieljuwels geschenkt hat. Story, Gameplay, Leveldesign, Präsentation, hier stimmt einfach alles. Jeder, der auch nur im Entferntesten etwas mit Action-Adventures anfangen kann und einen Nintendo 3DS sein Eigen nennt, greift bedenkenlos zu. Dies gilt für Neulinge, wie auch Kenner des Originals. Kaufen!

Positiv

  • Zeitloser Meilenstein
  • 3D Effekt & aufgemotzte Grafik
  • inklusive Master Quest

Negativ

  • keine inhaltlichen Neuerungen
Userwertung
9.49167 12 Stimmen
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Forum
  • von Goldeneye:

    Auf dem Nintendo 64 gab es einen Trick um die 100 Skulltulas problemlos zu sammeln, glaube auf dem 3DS muss man es dann wie vorgesehen tun. Fand deren Haus in Kakariko immer richtig gruselig. Darüber hinaus kann ich nur zustimmen, das Remake auf dem 3DS hat mir auch richtig gut gefallen! Kam sogar...

  • von Patricia:

    Ich habe das Remake damals nicht gekauft, da ich OoT schon dreimal besitze (N64, Collecters Edition am Cube, WW Limited). Als jedoch der Media Markt in der Nähe die 3DS Spiele in einer Schütte abverkauft hat, wurde ich dann doch schwach Was soll ich sagen, ist immer noch eines meiner liebsten...

  • von Luftikus:

    Ich packe es einfach mal hier rein. Es gibt ein sehr schönes Fan-Remake Video zu Ocarina of Time. Von wegen Comic-Grafik braucht keine PS4 Power ...

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Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionlock
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-06-17
Vermarkter Nintendo
Wertung 9.5
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