Shadow Warriors im Test

NES

Die guten alten 80er und frühen 90er. Damals war bekanntlich alles besser – das sagt nicht nur ein Kneipensprichwort, sondern auch viele gestrige Videospielfans. Ninja Gaiden ist einer dieser oft besungenen Klassiker aus jener Zeit. Insbesondere für seinen schon legendären Schwierigkeitsgrad steht der erste Teil der beliebten Serie. Wir polierten den Shuriken und zogen los...

Shadow_Warriors_neXGam_11Ninja Gaiden ist ein klassischer Sidescroller der in den 80ern populär wurde. Mittels seines antiken Schwertes, welches dem Protagonisten Ryu Hayabusa von seinem Vater Joe vermacht wurde, gilt es möglichst viele, teils fies platzierte Gegner ins Jenseits zu befördern, um am Ende eines Levels einen Boss zu legen. Das alles klingt sehr klassisch, positiv fällt jedoch schon zu Beginn auf, dass man sich bei Tecmo bereits zu Beginn der Serie die Mühe machte und dem Hauptdarsteller eine Geschichte und damit ein Gesicht gab – ein Aspekt, der in den 80ern in Videospielen noch nicht alltäglich war. Während seiner Abenteuer im Spiel wird der Plot mit tollen animierten Zwischensequenzen weitergesponnen, welche zwischen den einzelnen Leveln die Story voran treiben.

Das Spielgeschehen ist linear und simpel: Meist läuft der Spieler von links nach rechts durch allerlei kuriose Level und haut dabei die Gegner mit dem Ninjaschwert ins Jenseits. Das gestaltet sich jedoch alles andere als einfach, denn die Feinde sind teilweise fies platziert und haben gefährliche Bewegungsmuster, was einem schnell den Bildschirmtod bringen kann. Man merkt, dass Tecmo sich einige Ideen bei Castlevania klaute. So findet ihr in den einzelnen Leveln ebenfalls Items, die in Kerzenleuchtern, Lampen und sonstigen Items im Hintergrund zu finden sind. Diese sorgen z. B. Dafür, dass Ryu Ninjasterne werfen kann, oder in der Luft das Katana um sich kreisen lässt. Wie im Konami-Vorbild kosten diese Spezialfähigkeiten Punkte, die auch durch Extras ausgefüllt werden können. Éine weitere, lästigere Eigenschaft, wurde ebenfalls von der Belmont-Sippschaft übernommen: Wird Ryu von einem Gegner getroffen macht er einen Satz nach hinten, der oft dazu führt, dass ihr in einem Abgrund landet und ein Leben verliert.

Shadow_Warriors_neXGam_3Fassen wir zusammen: Die Feinde sind fies platziert und auch der Bildschirmtod wird öfters vom Spiel provoziert. Warum ist Shadow Warriors, wie es hier in Europa heißt, dann so beliebt? Die Lösung liegt im Gamedesign und der für ein NES-Spiel grandios präzisen Steuerung. Ryu Hayabusa steuert sich derart flott, präzise und galant durch die Level, dass es eine wahrs Freude ist. Selten erlebte man ein NES-Spiel mit so einer direkten Steuerung. Bereits nach wenigen Minuten rennt, springt, schlägt und hangelt man sich millimetergenau durch die sechs Welten. Gerade diese erzeugt den Effekt, dass man sich nicht vom Spiel betrogen fühlt, sondern, dass man stets das Gefühl hat, selber einen Fehler gemacht zu haben, was einen motiviert eine Stelle, an der man gescheitert ist, wiederholt zu probieren, bis man den richtigen Lösungsweg fand. Das wird insbesondere durch das Continue-System begünstigt, da ihr unendlich Fortsetzungen habt und so nicht wieder von Level 1 starten müsst. So lernt man nach und nach schwere Stellen zu meistern und spürt einen stetigen Fortschritt im Spiel, auch wenn dieses knüppelschwer ist und im Sekundentakt spawnende Feinde euch das Leben schwer machen.

Technisch ist Ninja Gaiden ebenfalls eine runde Sache. Ryu Hayabusa ist ordentlich animiert, das Scrolling ist flüssig. Die Zwsichensequenzen mache optisch was her und auch die Level sind ansprechend und abwechslungsreich designt. Einige Gegner laden dabei zum Lachen ein, denn in Ninja Gaiden finden sich diverse skurrile Gegnertypen, die an bekannte Brawler wie Streets of Rage etc. erinnern. Akustisch ist Ninja Gaiden schlicht eines der besten NES-Spiele überhaupt. Selten wurden aus dem 8-Bitter so tolle und treibende Melodien gekitzelt, die stetig zum Weiterspielen animieren.




Dominic meint:

Dominic

Shadow Warriors, wie es in Europa heißt, ist eines der Meilensteine des NES und der 2D-Ära. Bereits 1989 zeigte Tecmo, wie man ein 2D Jump ‚n‘ Run schwer, aber auch motivierend designt bekommt. Regierte bei den Mitbewerbern meist der Frust über unfaires Leveldesign und nur 3 Leben, brilliert Ninja Gaiden durch kluge Rücksetzpunkte, durchdachte Gegnerplatzierung und eine direkte, präzise Steuerung. Normalerweise müsste man den hohen Schwierigkeitsgrad als Schwachpunkt anmerken, Ninja Gaiden macht sich diesen aber zu Nutze. Nicht umsonst ist die Serie aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades zur Legende geworden. Jeder NES Besitzer sollte sich das Spiel auf keinen Fall entgehen lassen, zumal es auch nicht die Welt kostet.

Positiv

  • Präzise Steuerung
  • Hervorragendes Gamedesign
  • Schwer, aber motivierend
Userwertung
8.075 4 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Und frisch überarbeitet: Heikos Test zu Shadow Warriors wie Ninja Gaiden hier in Europa auch heißt. Shadow Warriors Die guten alten 80er und frühen 90er. Damals war bekanntlich alles besser – das sagt nicht nur ein Kneipensprichwort, sondern auch viele gestrige...

  • von Mr.Deadshot:

    Jo war schon nett das Spielchen ...

  • von bmX:

    Ah, die NES Sammelwut trägt erste Früchte in Form von Reviews. Sehr gut. Ich habe mir "Shadow Warrior" auf der Retro Börse (Bochum) zugelegt und finde es ebenfalls sehr gelungen. Aber was mich etwas genervt hat, der Char klebt geradezu an den Reklameschildern und später an Wänden...

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Shadow Warriors Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1991-08-15
Vermarkter Tecmo
Wertung 9.2
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