Das übersichtliche Hauptmenü von Sensible Soccer
Nach dem Starten der Konsole und den zahlreichen Firmenlogos kommen wir schon ins Hauptmenü, in dem wir zwischen einigen Spielvarianten wählen können. Neben dem klassischen Freundschaftsspiel können wir uns mit anderen Mannschaften im Pokalspiel messen, eine Liga zusammenstellen oder uns der Herausforderung eines Spezialevents stellen. Zu diesen Spezialevents gehören zum Beispiel der Europacup, die Nationenliga sowie die Europameisterschaft und natürlich auch die Weltmeisterschaft, die alle schon mit Mannschaften vorbelegt sind.
Doch bevor wir uns einen Spielmodus aussuchen sehen wir uns mal die Optionen an. Man kann hier allerhand Einstellungen vornehmen wie etwa die Spieldauer, einen von drei Schwierigkeitsgraden oder das Wetter. Hier kommen wir leider schon zu unserem ersten Manko. Wir können zwar das Saisonwetter einschalten, sowie auch die einzelnen Monate einstellen wann wir unsere Spiele bestreiten wollen, allerdings hat dies nur grafische und keine spielerischen Auswirkungen. Einerseits schade, andererseits aber zu verschmerzen.
Nun folgt die Wahl unseres Spielmodus mit dessen Einstellungsmöglichkeiten. Falls wir einen Cup spielen wollen können wir auswählen ob wir einmal oder zweimal pro Runde gegen die gegnerische Mannschaft spielen wollen, ob Verlängerung und Elfmeterschießen zugelassen sind und wie viele Runden der Pokal umfassen soll.
Sollten wir uns allerdings für eine Liga entscheiden können wir zu Anfang einstellen wie viele Teams darin teilnehmen, wie oft man gegen jedes Team pro Saison spielt und wie viele Punkte es für einen Sieg gibt.
Im ersten Moment wirkt die Pixel-Kickerei eher abweisend
Egal ob wir nun einen Cup spielen oder uns in einer Liga mit unseren Gegnern messen wollen müssen wir letztendlich erst einmal unsere Gegner auswählen. Das ist einer der großen Pluspunkte dieses Spiels. Wir können zwischen 51 Nationalmannschaften wählen die alle mit den Namen der damaligen Originalspieler versehen wurden. Das ist nicht nur bei den ganz Großen wie Deutschland oder Argentinien der Fall sondern auch bei den Kleineren Teams wie Island oder Lettland. Hier kann man dann auswählen ob die Mannschaft von einem Spieler oder vom Computer übernommen werden können.
Kommen wir jetzt zum dem wohl wichtigsten Teil eines jeden Fußballspiels: Das Spiel selbst. Doch eine Einstellung haben wir vorher noch zu tätigen, nämlich die Spieltaktik. Hier können wir zwischen 8 Varianten wählen und uns die gegnerische Aufstellung anschauen, danach geht’s aber endgültig los.
Schafft er es den Freistoss zu verwandeln?
Bei Spielbeginn sehen wir das was die Sensible Soccer Spiele schon immer ausgemacht haben. Die Perspektive zeigt den Spielfeldausschnitt von schräg oben und die putzigen Spieler kommen von rechts zum Mittelkreis gelaufen. Es erfolgt der Anpfiff und nun liegt es an uns entweder nach oben oder nach unten geradewegs in Richtung gegnerisches Tor zu stürmen. Allerdings wer hier sehr viel Wert auf ausgeklügeltes, taktisches Passspiel legt wird hier bei diesem Spiel falsch sein. Denn hier handelt es sich eher um ein auf schnelle Fußballaction ausgelegtes Game. Soll heißen das solche Sachen wie Auswechseln der Spieler oder etwa die Abseitsregel nicht vorhanden ist, das tut aber dem Spielspaß keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dadurch wird der Spielablauf um einiges fetziger und die Jagd nach Toren beginnt. Besonders viel Spaß macht das Spiel gegen einen menschlichen Mitspieler, da die Steuerung simpel und einfach zu erlernen ist und man sofort loszocken kann.
Die KI der Gegenspieler geht voll in Ordnung. Ab und zu leisten sich die Torwarte und der Rest der Mannschaft spielerische Schnitzer, aber das ist ja im richtigen Leben nicht anders und macht das Spiel spannender und unberechenbarer. Nur die Vergabe von gelben und roten Karten vom Schiedsrichter scheint manchmal eher nach dem Zufallsprinzip zu erfolgen, da manche Blutgrätschen ja nicht mal geahndet werden.
Grafisch nützt das Spiel natürlich in keinster Weise die Fähigkeiten der Hardware aus. Die Spieler sind gut und gerne einen Zentimeter groß, wuseln aber ziemlich flott über den Bildschirm. Das Geschehen bleibt aber stets übersichtlich und es kommt zu keiner Zeit zu Slowdowns.
Soundtechnisch hat man sich nur für eine musikalische Untermalung während den Menüs entschieden. Diese reißt einem zwar nicht vom Hocker und geht einem nach etwa 10 Minuten auf die Nerven, aber die meiste Zeit verbringt ja mal gewöhnlich beim Spiel selbst. Das ist mit der Geräuschkulisse des Publikums untermalt, das rege am Spielverlauf teilnimmt. Teils mit Gesängen oder mit einem Raunen, das durch das Publikum geht, falls der Ball das Tor nur knapp verfehlt.
Die Power des Jaguar bleibt völlig unangetastet!
Vorbildlich ist das alles im Spiel auf Deutsch übersetzt wurde, unverständlich ist allerdings wieso die Mannschaftsnamen trotzdem auf Englisch geblieben sind. Da die Übersetzung an sich auch nicht so berauschend ist, stellt man als geneigter Hardcorezocker die Sprache im Optionsmenü sowieso auf Englisch um. Ein richtiges Schmankerl dagegen ist der Team Editor in die vorhandenen Mannschaften editiert und auf Batterie abgespeichert werden können. So kann man sein Lieblingsteam auf den neuesten Stand bringen und auch die Farben der Kleidung verändern. Man kann sogar seine eigenen Spezialevents zusammenbasteln und die auch abspeichern. Ein richtig dicker Plusspunkt!
Was Micro Machines für die Rennspiele ist, ist International Sensible Soccer unter den Fußballgames. Fetziger Spielablauf und eine simple, schnell zu erlernende Steuerung sorgen dafür, das man sofort ins Spiel findet und man ein paar schöne Stunden damit verbringen kann. Am meisten Spaß macht das Spiel im 2-Spieler-Modus den man bei allen Spielmodi genießen kann. Allerdings sollte man darüber hinwegsehen können, dass der Realismus nicht allzu groß geschrieben wird.