Jagged Alliance 2: Wildfire im Test

PC Windows
Kaum zu glauben das Jagged Alliance 2 aus dem Jahre 1999 zwar mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist, dank des grandios umgesetzten einzigartigen Spielprinzip aber eine stete Fangemeinde um sich scharen konnte und weiterhin als eine Referenz im Bereich der rundenbasierten Strategie gilt. Der russische Entwickler I-Deal-Games legte nun nochmal Hand am Endprodukt an, verbesserte einige Kritikpunkte und fügte einige Extras hinzu. Und fertig ist Jagged Alliance 2: Wildfire.
Kaum zu glauben, daß ein sechs Jahre altes Spiel auch heutzutage noch mithalten kann. Doch das kann es. Zu diesem Zweck wurde übrigens die Auflösung weiter nach oben geschraubt, um auch modernen Ansprüchen gerecht zu werden. Grafisch wurden aber sonst keine Änderungen mehr vorgenommen, wodurch das Spiel heutzutage natürlich hoffnungslos veraltet wirkt - allerdings dürften sich Besitzer von Oldie-PCs über die vergleichsweise geringen Systemanforderungen freuen.



Die Komplexität fordert ihren Tribut - eine gewisse Einspielzeit solltet ihr mit einbeziehen (click to enlarge)


Neben einer höheren Auflösung bekommt es der Spieler in Jagged Alliance 2: Wildfire auch mit einer neuen Kampagne zu tun. Wieder einmal geht es in das unruhige Fantasiereich Arulco, in dem die rücksichtslose Diktatorin Deidranna die Bevölkerung terrorisiert. Ganz ernst hat man sich aber bei der Story offenbar selbst nicht genommen, anders sind so Anspielungen wie etwa "die Hälfte der jährlichen Staatseinnahmen Arulcos geht für Kosmetikartikel drauf" wohl nicht zu verstehen. :-)



Wie schon im Hauptspiel Anno '99 dürft ihr auch hier wieder vor dem Einsatz eure Truppe je nach finanzieller Lage zusammenstellen. Wie immer decken die Jungs und Mädels dabei verschiedene Fertigkeiten ab, vom Mann für harte Feuergefechte über einen Mediziner bis zum Techniker. Eine gesunde Mischung machts hier. Mittlerweile hat sich in den sechs Jahren auch bei den Söldner etwas getan und acht neue Gesichter sind hinzugekommen. Nunmehr dürfen außerdem bis zu zehn Söldner als Truppe von euch in die Schlacht geführt werden. Auch an der KI der Gegner wurde nochmal kräftig geschraubt, was aber nicht unbedingt positive Folgen für den Spielverlauf hat..

Nicht nur, daß sich Neueinsteiger nämlich bereits anfangs mit den vielen Menüs und Einstellmöglichkeiten womöglich etwas überfordert fühlen mögen, nein, auch der Schwierigkeitsgrad zieht auf Einstellung "Leicht" bereits kräftigst an. War schon das Hauptprogramm gewiss nicht einfach, so wird hier nochmal eine Stufe höher geschaltet und teilweise hat man den Eindruck, als könne man gar nicht unbeschadet durch eine Mission kommen. Denn in den abwechselnd mittels Bewegungspunkte gezogenen Einsätzen scheinen euch die CPU-Recken immer irgendwie einen Schritt voraus zu sein und nehmen eure Guerilla Truppe aus Hinterhalten unter Feuer. Zudem sind Deidrannas Recken bereits von Anfang an bestens ausgerüstet mit Kevlar Weste und Sturmgewehr, während ihr es damals im Originalspiel zunächst erstmal mit leichter gepanzerten Gegnern zu tun hattet.



Auch Nachteinsätze wollen von euch gemeistert werden.. (click to enlarge)


Wie weiter oben schon darauf eingegangen, hat sich an der 2D-Grafik seit sechs Jahren nichts nachhaltig verändert. Immer noch können vorallem Bäume, Sträucher etc. die wichtige Sicht verdecken bzw. laden zum fröhlichen Versteckspiel ein. Der Zahn der Zeit nagt unaufhaltsam auch an Jagged Alliance 2. Wurde das Spiel seinerzeit als hochgradig detailliert eingestuft, reicht es heutzutage kaum mehr für ein gesundes Mittelmaß.



Gleiches in Sachen Sound, denn auch hier ist mittlerweile doch etwas mehr zu erwarten. Wie schon bei der Optik sind allerdings auch hier keinerlei Neuerungen zu verzeichnen. Der Sound und die kurzen Sprachsamples erfreuten schon vor 6 Jahren meine Ohren, sind mit der Zeit aber auch nicht besser geworden. Wer das Original nicht kennt, mag sich daran vielleicht nicht stören, wer weiß. Ein bißchen mehr Abwechslung wäre jedoch gewiss vorteilhaft gewesen.



Die Optik macht es euch gerade in so engen Häusern nicht ganz einfach.. (click to enlarge)


Und wo zum Teufel ist der mittlerweile eigentlich überall standardmäßige LAN-Support? Gerade kooperativ hätte sich dieser harte Brocken dadurch vielleicht eine Nummer besser spielen lassen, stattdessen dürfen hier wieder nur einsame Strategen nach Arulco. Mag sein, daß es damals beim Release des Originals noch nicht üblich war, heute ist ein Multiplayermodus zumindest über LAN aber fast schon soetwas wie Pflicht.

Sebastian meint:

Sebastian

Ein paar frische Söldner da, ein paar neue Waffen hier und ein bißchen am Schwierigkeitsgrad gedreht und schon haben wir ein neues Produkt! Von einem ähnlichen Denkmuster muß man leider fast ausgehen, denn außer einigen Hardcorefans wird wohl niemand ernsthaft mehr vom Endergebnis begeistert sein. Versteht mich nicht falsch - Jagged Alliance 2: Wildfire ist gewiss kein schlechtes Spiel, allerdings wirkt es mittlerweile reichlich altbacken. Von daher ist es sicherlich auf eine "Special Intrest Group" zugeschnitten, wie es in der PR-Sprache immer so schön heißt. Will sagen - seid ihr kein extremer Fan von rundenbasierter Strategie, investiert ihr eure Moneten besser in einen anderen Titel. 

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8.2 1 Stimmen
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Jagged Alliance 2: Wildfire Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 04. April 2005
Vermarkter Zuxxez
Wertung 7
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