WarGames im Test

Colecovision
Erinnert sich noch jemand an den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1983? Damals wollte uns Hollywood einbläuen, wie locker sich ein Jugendlicher mal eben von seinem C64 aus in das Pentagon hacken und (fast) einen Atomkrieg auslösen konnte. Dabei wollte er doch eigentlich nur spielen. Mittlerweile ist der Streifen trotz oder gerade wegen seiner gewissen technologischen Blauäugigkeit ein echter Kultstreifen, der gern mal Sonntag Nachmittag auf zweitklassigen TV-Sendern läuft. Unbedingt mal reinziehen. Doch nun zum Lizenzspiel für die ColecoVision Konsole...
Anders als es die Story des Kinofilms vermuten lässt, schlüpft ihr hier nicht in den jungen Hacker David Lightman, sondern seid Professor Stephen Falken bei NORAD. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich nichts geringers, als die North American Aerospace Defense Command (häh? Müsste es dann nicht NAADC heißen!?). Jedenfalls fällt euch die undankbare Aufgabe zu, die atomare Katastrophe wieder abzublasen.
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Commander, übernehmen Sie!

Nach kurzer Wahl des Schwierigkeitsgrades (auf einer Skala zwischen 1 und 8) seht ihr eine strategische Karte der USA vor euch, aufgeteilt in sechs Sektoren. Alle jeweils mit ihren Einsatzbasen und den Großstädten. Über die Zahlentastatur auf dem ColecoVision Pad schaltet ihr dabei durch die Sektoren. Von allen Seiten nun sendet die Rote Armee ihre Nuklearwaffen, wahlweise per Bomber aus der Luft oder per U-Boot nahe der Küste. Euch fällt nun die Aufgabe zu, die Verteidigung zu organisieren. Dazu könnt ihr Jäger in die Lüfte senden, Abfangraketen starten oder eure U-Boote auf die Pirsch senden. Auch das in der Realität nie vollendete SDI-Projekt darf zur Hilfe herangezogen werden.

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Sweet Home Alabama gibt's nicht mehr...

Je nachdem wie erfolgreich ihr euch der Angriffe erwehrt, ändert sich der Defense Condition (DEFCON) Status des Sektors. Ihr beginnt bei 5 in jedem Sektor und mit zunehmender Vernichtung und Feindpräsenz sinkt jener bis auf Stufe 1 ab. Ist diese höchste Stufe für eine Minute erreicht, triggert das den nuklearen Gegenschlag - Game Over. Wer die Katastrophe hingegen lang genug hinauszögern kann, so dass sich die Generäle verständigen und die Kriegsspiele abbrechen, hat die Runde für sich entschieden. Beim einfachsten Schwierigkeitsgrad ist das noch relativ locker zu bewerkstelligen, wer die höchste Herausforderung knackt, hat meine aufrichtige Bewunderung.

Sebastian meint:

Sebastian

Was bei WarGames auffällt, ist das hier eine recht Konsolen-untypische Spielidee umgesetzt wurde. Vom Konzept her passt das Spiel besser zu einem der damaligen Heimcomputer, entsprechend erschien es auch für C64 und die Atari 8-Bit Rechenknechte. Auf Konsolen der frühen 80er ist das Konzept ziemlich einzigartig. Das allein macht es allerdings noch nicht unbedingt zu einem Pflichtkauf. Vor allem das überladene Interface macht den Einstieg zu einem Häh-Erlebnis, wer keine Anleitung beim Gebrauchtkauf erhielt, sieht erstmal alt aus und die karge Optik wirkt mindestens so abschreckend wie das Atomwaffenarsenal der Sowjetunion... Für Fans der Filmvorlage!

Positiv

  • Einzigartige Spielidee
  • Komplexes Gameplay
  • Spiel zum WarGames Film

Negativ

  • Unübersichtliches Interface
  • Karge Optik
  • Sound verursacht Kopfweh
Userwertung
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WarGames Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1984
Vermarkter Coleco
Wertung 7
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neXGam YouTube Channel
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