Ridge Racer V im Test

PlayStation2

Wer Playstation sagt, sagt gleichzeitig auch Ridge Racer. Denn ein Teil seiner großen Popularität hat die Sony Hardware eindeutig dem Arcadekracher aus dem Hause Namco zu verdanken. Natürlich kennen wir alle die Erfolgsgeschichte: Nach vier PSone-Teilen schickte Namco zum Verkaufsstart der PlayStation 2 die hauseigene Ridge Racer Reihe in 128 Bit-Gefilde, um die Erfolgsstory der Vorgänger fortzuschreiben.

Ridge_Racer_V_8In Ridge Racer V durchlebt ihr als Nobody eine Fahrerkarriere in Ridge City und müsst euch gegen die anderen 13 Fahrer beweisen. Denn alle streben nach dem großen Titel. Bevor ihr euch auf die virtuelle Piste begebt, solltet ihr euch für eines der sechs detaillierten Fahrzeuge entscheiden, die jeweils verschiedene Attribute in Beschleunigung, Geschwindigkeit und Handling vorweisen. Sieht man sich die Edelkarossen im Auswahlmenü an, fallen einem sofort die satten Glanzeffekte auf. Bis hier hin beide Daumen hoch! Seid ihr nach schwerer Wahl des fahrbaren Untersatzes endlich am Start/Ziel angekommen, gilt es sich in drei Runden von Platz 14 nach vorne zu arbeiten.

Während der Rennen stehen nur zwei Ansichten (Cockpit / Third Person) zur Auswahl, wobei die Cockpitansicht die bessere Übersicht und Fahrgefühl vermittelt. War die Grafik im Auswahlmenü noch grandios, stellt sich auf der Strecke ein ganz anderes Bild da: Kantenflimmern! Alle Fahrzeuge, Objekte wie Häuser, Leitplanken oder Autos werden von einem stetigen Aliasing verfolgt, was den Kritiker beim Start der PlayStation 2 natürlich eine Steilvorlage gab. Später stellte sich heraus, dass Ridge Racer V nicht der einzige Titel war, der mit dieser Krankheit kämpfte.

Trotz des stetigen Kantenflimmerns war die Grafik mit ihren tollen Lichteffekten, Funkenschlag und leichten Verwischeffekten damals ein Hinkucker. Bei den Rennen stellte sich ein zweites Manko der Präsentation in den Weg: Pop ups! Sobald man die ersten Runden auf den thematisch unterschiedlichen Kursen fuhr, fielen ganze Gebäude und Hintergründe auf, die in der Ferne ins Bild ploppten. Ich dachte damals, dass so ein Phänomen eigentlich seit N64-Zeiten der Vergangenheit angehören sollte.

Ridge_Racer_V_13Beim Fahrgefühl ist Ridge Racer V immer noch eine Klasse für sich. Das driftlastige Fahrverhalten wurde zum Glück beibehalten und dank 60fps kommt der Geschwindigkeitskick nicht zu kurz. Hat man sich nach drei Runden an die Spitze der Fahrerkonkurrenz katapultiert und den Sieg geholt, schaltet man durch sein Weiterkommen neue Fahrzeugtypen und Strecken frei.

Im Verlauf des Karrieremodus kommen obendrein stärke Motoren hinzu, was natürlich ein Anstieg der Geschwindigkeit mit sich bringt. Und in Sachen Schnelligkeit punktet der Namco Arcaderacer in vollem Maße: Seid ihr in den späteren Grand Prix Klassen unterwegs, heizt ihr mit mehr als 250km/h über die abwechslungsreichen Strecken, die im späteren Verlauf auch rückwärts befahrbar sind. Schon früh merkt man allerdings, dass das Fahrverhalten der gegnerischen Fahrer nicht gerade für spannende Matches sorgt. Zu verhalten fahren die KI-Piloten immer auf der Ideallinie entlang. Steht ihr einem Fahrer im Weg, werdet ihr einfach zur Seite geschubst.

Außerdem hören sich die hochgezüchteten Motoren zu unspektakulär an, sie hätten soundtechnisch mehr Power verdient. Der Soundtrack mit seinen unterschiedlichen Musikrichtungen ist hingegen breit gefächert und deckt die Trance-, Electronic-, Drum’n Base- und Hardcore Genres ab.



Dominic meint:

Dominic

Als Ridge Racer Fan der ersten Stunde zählte ich die Minuten, bis ich den ersten 128 Bit Vertreter auf der Playstation 2 zocken durfte. War meine Freude beim Intro noch ungebrochen, wurde sie später durch die genannten technischen Ungereimtheiten geschmälert. Doch schon nach ein paar Rennen in Ridge City überzeugte mich Ridge Racer V durch seinen Fahrspaß. Den Preis von 120 Mark entfand ich damals ungerecht angesichts karger Spielmodi und fehlender Langzeitmotivation. Da man Ridge Racer V heute für ca. 10 - 20 Euro bekommt, fällt dies nicht mehr ins Gewicht.

Positiv

  • Arcadefeeling pur
  • Vielseitiger Soundtrack
  • Gutes Streckendesign

Negativ

  • Grafik (Kantenflimmern, Popups)
  • Kurze Spielzeit
  • Gegner-KI enttäuscht
Userwertung
7.2 14 Stimmen
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Forum
  • von acrid:

    Das sehe ich auch so. Für mein Empfinden gilt das auch für PS1-Spiele, von denen viele sagen, dass man sie heutzutage nicht mehr ertragen kann. Allein die Tatsache, dass ich die ersten Dreamcast Spiele vor den ersten PS2-Spielen kennengelernt habe, hat mich ob der Flimmerei und den Kanten in den...

  • von fireball313:

    system64 schrieb: Ich finde es schade, dass Ridge Racer V wegen der Grafik schlechtgeredet wird. Das Game läuft doch wunderbar flüssig und hat eine sehr einfach zu erlernende Steuerung (vor allem im Vergleich zum 1. Ridge Racer). Auch das...

  • von system64:

    Ich finde es schade, dass Ridge Racer V wegen der Grafik schlechtgeredet wird. Das Game läuft doch wunderbar flüssig und hat eine sehr einfach zu erlernende Steuerung (vor allem im Vergleich zum 1. Ridge Racer). Auch das Streckendesign gefällt mir sehr gut. Es könnten zwar ein paar mehr Strecken...

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Ridge Racer V Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2000-11-24
Vermarkter Sony
Wertung 7.9
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