NHL 2003 im Test

Wie immer mit einer sauberen erstklassigen Präsentation wird man hier in die Stadien geführt. Optionen gibt es wie üblich reichlich und Einstellungen können nach eigenem Gutdünken angepasst. Ein Paradies für "Hockey-Simulanten". EA kommt hierbei auch die jahrelange Erfahrung zugute, die man seit den frühen 90ern mit den ersten NHL Hockeys auf dem Mega Drive und den Versionen danach sammeln konnte. So findet sich die markanteste Änderung der deutschen Variante erst im Game selbst.

Beginnen wir aber am Anfang, dem Menü. Sauber, übersichtlich mit Optionen so zahlreich .... Angefangen von der vollständigen Saison, einem schnellen Spiel zwischendurch und natürlich ebenso den Play-Offs. So kann man auch eine komplette NHL Saison durchspielen. Klickt man sich durch die Menüs, und ist zur Arena unterwegs sieht man, wo die Stärke von EA liegt: Präsentation. Dieses eine Wort umschreibt im Grunde genommen alles. Die einlaufenden NHL-Cracks, feiernde Zuschauer, Rockmusik im Stadion und die beiden Kommentatoren. Und diese Zwei, die haben es in sich. Sie reden sich in bester Manier einen Wolf, auf Englisch! Da EA lernte endlich. Die deutschen Sprecher der letzten Jahre ließen einen in der Regel einschlafen.

Nicht so die US-Boys die schon seit Jahren, die UK und US Versionen begleiten. Also tritt inzwischen echte US-NHL Atmosphäre ein. Auch der Stadionsprecher ist Amerikaner. Wer erinnert sich nicht mit Grausen an Spiele wie NHL 2000 mit dem deutschen Sprecher: »Toa füa Ditroihd duach diii Numma Siebzehn nach oana Voalage duach die Numma Simaazwanzik«. So klang es damals aus den Boxen. Aber das ist ja glücklicherweise Vergangenheit. Die Wortgefechte der beiden sorgen wiederholt für fette Grinser im Game, die Jungens haben echt Spaß an ihrem Job, was man ihnen sofort anmerkt.

Inhaltlich schnappt ihr Euer Team und führt es durch eine komplette Saison bis zum Stanley Cup, oder startet auch kleinere internationale Turniere, spielt mit dem deutschen Team ebenso in der Kölnarena. Insgesamt zocket es sich wie all die anderen NHL-Game von EA, allerdings mit einer Neuerung. Diese, damit meine ich sogenannte Dekes. Wer seinen Spieler via Special Moves auflädt, kann zu einem gewissen Punkt einen Special Deke ausführen. Mit dem rechten Analogbutton umkurvt man seine Gegner Matrix-ähnlich in Slow-Motion und versucht den Puck ins Tor zu schieben. Das ist fraglos nicht so einfach, da der Daumen dazu den Weg vom Stick erstmal zum Schussbutton rüber muss. Eine nette Neuerung aber ich fand sie fast unmöglich zu beherrschen.

Für gelungene Aktionen bekommt man übrigens auch Punkte gutgeschrieben. Für diese kann man nach dem Spiel Tradingcards erwerben. Mit Hilfe dieser Karten kann man seine Spieler zu Helden machen und ebenfalls den Gegner schwächen. Das hat etwas von einem guten Rollenspiel ...

Ich sprach vorhin von Präsentation: Das Game ähnelt immer mehr einer TV-Übertragung. Grafisch, atmosphärisch, vom Sound ebenso gibt sich EA keine Blöße und liefert hier gewohnte Spitzenklasse ab. Auch außerhalb des Feldes im Publikum tat sich einiges, so sitzen dort ebenfalls Fans mit den Trikots der Heimmannschaft, die nach einem Tor feiern oder bei einer Niederlage das Stadion mit hängenden Köpfen verlassen.