Was bedeutet für euch Retrogaming?

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    • Was bedeutet für euch Retrogaming?

      Ich wollte von euch mal wissen, was für euch Retrogaming bedeutet (bewusst auch zur Abgrenzung, was in der Wikipedia definiert wird...), was in euren Augen wichtig ist bzw. was es für euch ausmacht.

      Ist es nur das Schwelgen in der "früher war alles besser" Zeit? Oder sind es alte Spielkonzepte, die neu aufgelegt werden, vor allen Dingen im Indie-Bereich (z.B. Shovel Knight, Axiom Verge,...)? Sind es die Remastered/HD-Editions die euch wichtiger sind? Oder ist es Gaming auf den Originalkonsolen, das "Nachholen" alter Titel oder vielleicht sogar das "verbessern" der Klassiker mit Hacks auf Emulatoren à la MSU-1 für das SNES, um so die "bestmögliche Version" eines Klassiker zu spielen? Oder sind es gar Remixe, die euch nicht mehr loslassen, sozusagen "mehr vom guten, alten Stuff" wie z.B. die Super Mario World Mods? Oder zählen für euch nur die alten Titel auf Originalhardware, so wie sie damals erschienen sind, am besten noch auf einem passenden TV mit Scanlines? Oder geht es euch mehr dabei um die Hardware an sich, das Reaktivieren alter Geräte, das Ausprobieren, das Basteln und gar nicht so sehr das "Gaming"?

      Kurzgefragt: Was ist für euch Retrogaming? Gerne auch einfach mal darüber nachdenken, warum oder ob es überhaupt für euch wichtig ist.

      Ziel der Sache: Ich möchte ein wenig darüber schreiben, was die Faszination von Retrogaming ausmacht, die Facetten und auch ein wenig die Spielkultur festhalten, die Retrogaming ausmacht. Man genießt doch eher oder erkennt den Wert von Spielen eher, denn man zockt nicht alles, was einem vor die Flinte kommt. Oder etwa doch? Also bewusst Retrogaming Trash? Wäre auch eine Variante, wie diverse YouTubler zeigen... ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Flat Eric ()

    • Mir ist eigentlich egal ob etwas "retro" oder "neu" ist. Mir kommt es auf die Qualität des Spiels an. Daher spiele ich so wohl alte wie auch neue Sachen.

      Es gibt gut und schlecht gealterte Spiele. Oft lege ich einen hochgepreisten "Klassiker" ein, halte es aber kaum 10 Minuten aus wegen Grafik/Steuerung/Sound oder sonstwas, was es heute einfach in viel, viel besser gibt. Das trifft vor allem auf Action-Spiele zu.

      Dann gibt es wiederum unverwüstliche Games - was vor allem im RPG-Bereich oft der Fall ist. Besonders bei 2D-RPGs.
    • Retrogaming ist für mich das Spielen/Nachholen von alten Spielen auf alter Hardware oder ggf. backwardkompatibler Originalhardware. Wenn ich mich hinsetze und mir die Zeit dafür nehme so ein altes Spiel auch wirklich ausführlich zu spielen oder sogar durchzuspielen. "Retrogaming" verliert für mich an Emulatoren oder so seinen Reiz, wenn man einfach mit einem Klick oder Reset eine komplette Spielebibliothek zur Verfügung hat, weil ich dazu neige, dann alles nur mal drei Minuten anzumachen. Mit mir selbst auferlegter künstlicher Verknappung komme ich besser klar und habe das bessere Feeling :D
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ChaosQu33n ()

    • Für mich ist Retro Gaming explizit das Zocken alter Spiele, bzw auf alter Hardware basierender Games, innerhalb der technischen Grenzen entwickelt. Das hat dann auch nichts mit Nostalgie zu tun, sondern mit Authentizität. Ein Retro City Rampage oder Mega Man 9 kann noch so retromäßig aussehen, solange es nicht in echt auf Retro Hardware läuft oder lauffähig ist, ist es für mich kein Retro Gaming.

      Für mich ist eine Motivation, dass ich meine Erwartungen anpassen kann. Sprich: Ein spiel, das ich auf der PS4 nie anrühren oder nach 2 Minuten ausmachen würde, kann ich auf nem Atari 2600 vielleicht stundenlang spielen. Weil das wissen darum, dass es im Rahmen der Hardwaremöglichkeiten toll gemacht ist mir Freude bereitet.
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    • Schwierig eine klare Linie zu ziehen, aber generell ist für mich schon mal alles Retro, was nicht für die Ausgabe an "modernen" HD Geräten gedacht war/ist, also alles bis zum Gamecube, wobei die Wii hier eine Ausnahme darstellt, da sie ja eigentlich ebenfalls nichts mit dem "HD Zeitalter" am Hut hat (ausser, dass sie in dieser Zeit erschienen ist.

      Ausserdem steht Retro für mich für fertige Produkte, die ohne drölfzig Patches out of the box sofort ohne teilweise extreme Bugs vernünftig spielbar-, und auch frei von DLC/Microtransactios/Always On und anderen Gängeleien sind.

      was ich am Retrogaming ansich schätze, sind Spieleerfahrungen, die man heutzutage aufgrund der Anpassing an ein möglichst breites Publikum so kaum noch findet;
    • Ok, coole Beiträge. :)

      D.h. einige von euch würden ein Shovel Knight nicht als Retrogaming bezeichnen. Was dann? Indie-Gaming? Retro City Rampage ist ein krasses Beispiel: Das Originalspiel läuft nur auf moderner Hardware, der NES-Hack (Rom City Rampage) tatsächlich auf dem NES (ist aber nicht fertig), aber die 486er Fassung eben auf alter Hardware. Oder eben via DosBox auf neuer Hardware, was ja dann auch wieder kein Retrogaming wäre... :) Ich frage auch deshalb, weil es einfach super schwierig, allen Facetten gerecht zu werden und ich irgendwie der Meinung bin, dass Retrogaming mittlerweile ziemlich viel erschlägt. Früher war es für mich einfach das Zocken auf NES, SNES, Mega Drive etc. Aber bei vielen "neueren Sachen" ist es zwar der "Retro-Look", aber oft auch so, dass die Sachen tatsächlichen so in der Form hätten erscheinen können, siehe Mega Man 9... :)

      Nicht, dass ich jetzt eine klare Definition bräuchte, aber es ist einfach interessant zu sehen, wie ihr dazu steht und wie unterschiedlich Retro doch wahrgenommen wird.

      /e: Mir fällt z.B. auf, dass ein junger Bekannter von mir alles, was "retro" aussieht, d.h. mit Pixeln etc. zwangsweise in die Retrogaming-Schublade fällt: "Ah, das ist ja so Old-School-Stuff..." Und damit klar die Grenze zum aktuellen Mainstream zieht. Für den ist alles was sich alt spielt und alt aussieht "retro".

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Flat Eric ()

    • Wenn ein Spiel nicht in der Zeitära erschienen ist, für die ich persönlich Retro definiere, dann ist es auch nicht Retro. Das ist jetzt rein psychischer Natur, denn vielleicht ist ein Modern Retro Game objektiv kein Deut anders wie das Spiel damals gewesen wäre, aber mein Wissen darüber, dass es eben nicht damals erschienen ist, lässt mich das für mich typische Retrofeeling vermissen.
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    • 108 Sterne schrieb:

      Für mich ist Retro Gaming explizit das Zocken alter Spiele, bzw auf alter Hardware basierender Games, innerhalb der technischen Grenzen entwickelt. Das hat dann auch nichts mit Nostalgie zu tun, sondern mit Authentizität. Ein Retro City Rampage oder Mega Man 9 kann noch so retromäßig aussehen, solange es nicht in echt auf Retro Hardware läuft oder lauffähig ist, ist es für mich kein Retro Gaming.

      Für mich ist eine Motivation, dass ich meine Erwartungen anpassen kann. Sprich: Ein spiel, das ich auf der PS4 nie anrühren oder nach 2 Minuten ausmachen würde, kann ich auf nem Atari 2600 vielleicht stundenlang spielen. Weil das wissen darum, dass es im Rahmen der Hardwaremöglichkeiten toll gemacht ist mir Freude bereitet.
      Kann ich genauso unterschreiben, ist auch meine Definition mit der Ergänzung, dass es für mich die Originalhardware sein muss, ein Emulator erzeugt bei mir nicht das nötige Feeling.
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      youtube.com/oxcellent Meine Retro-Video-Reviews
    • Was wäre, wenn nun eine Shovel Knight Version für das SNES erscheinen würde? Auf Cartridge, lauffähig ohne Modifikationen? Wäre es dann wieder Retrogaming? Nur eine Frage, ich ziele auf keine Definition ab und suche auch nicht "DIE" Antwort. ;)

      Der Zeitaspekt macht die Sache natürlich einfacher für die Eingrenzung: Alles vor Jahr 19XX = retro z.B. Wäre dann ein Dreamcast-Game aus dem Jahr 2013 auch Retrogaming? Oder ein neuer MD-Titel wie Beggar Prince bzw. Pier Solar?

      Andere Frage: Gaming auf RetroN oder SD2SNES. Retrogaming? Oder geht hier auch das Feeling verloren, weil man weiß, dass es keine "echte" Hardware ist?

      Finde eure Antworten bisher SEHR spannend, danke schonmal. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Flat Eric ()

    • Nein, wäre es nicht. Für mich ist Retro persé durch das "In der Vergangenheit existierend" definiert. Ich weiß, dass heute auch gerne Dinge, die sich "wiederholen" den Begriff "Retro" übergebügelt bekommen, aber für mich ist eine Retrolampe keine Retrolampe, weil sie AUSSIEHT, als könne sie aus den 70ern sein, sondern wenn sie auch aus den 70ern IST.
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    • Geht mir ähnlich. Zwar kaufe ich alle möglichen Homebrews wie Pier Solar oder die NG Dev Team Games, aber son richtiges Retro-Feeling erzeugen die bei mir nicht. Wie meine Vorrednerin schreibt, es muss schon irgendwie aus der Zeit sein, damit es sich auch so anfühlt.

      Nichtsdestotrotz kauf ich gerne gut gemachte Homebrews für REtro-Konsolen.
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    • Jo, das stimmt. Aber das Feeling ist irgendwie nicht das Gleiche. Ich denke bei einem Homebrew-Game halt auch irgendwie nicht "Woah, das ist technisch für die Gaming-Ära was Besonderes", wenn die Sachen mit heutigen auf maximale Anwenderfreundlichkeit getrimmten Tools erstellt werden (RPG-Maker z.B.).
      Ich bezeichne nichts desto trotz manchmal Dinge unter dem Gesichtspunkt der Optik als Retro, obwohl sie es nach meiner Definition nicht sind. Passiert mir bei Games aber selten, die neuen Steam-Games in Pixeloptik gehen mir nicht als Retro in den Schädel...
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    • Klar. Bei mir ist es halt so: Ich bin gerade am wieder entdecken von Zelda - A Link to the Past und auch wenn ich den Titel 2015 spiele, so bin ich doch extrem geflasht. Ich kenne aber vieles aus dem Game noch von früher, hole ihn nur jetzt komplett nach. Trotzdem gibt es auch Spiele, die ich von damals nicht kenne und heute neu erlebe, z.B. letztens erst Castlevania - The New Generation auf dem MD.

      Ein Shovel Knight hat aber z.B. bei mir genau die gleichen Reaktionen hervorgerufen, obwohl es per se kein eindeutiger Retro-Titel ist. Aber das Spiel ist an sich vom Regelwerk wieder klar "retro-like".

      Ja, ich stimme zu: Ich finde es auch eher "look-a-like" und nicht "echtes Retrogaming". Aber irgendwie bin ich auch überrascht, wie gerne ich doch Titel spiele, die sich wie damals anfühlen. Egal ob neu entdeckt oder neu herausgekommen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Flat Eric ()

    • Ich find die Definition mit "in der Vergangenheit existiert" ganz gut. Dadurch ist auch für kommende Generationen gesichert was Retro ist. An einem Look kann man meiner Meinung nach das nicht alleine festmachen.

      Persönlich ist bei mir aber das Spiel mehr im Vordergrund als die eigentliche Hardware auf der es läuft. Selbst spiele ich zwar viele Spiele auf der alten Hardware (NES, SNES usw.) aber das geht halt nicht immer. Vor allem wenn es um den PC geht ist es da etwas schwieriger zu unterscheiden. Ob jetzt Doom in der DosBox läuft oder ich nen 486er verwende ändert da für mich nicht viel (wobei das Feeling mit nem alten Rechner und Disketten schon cooler ist :)).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von spooky ()

    • Für mich sind auch neu entwickelte Spiele für Retro Hardware, wenn sie keine Zusatzchips oder so nutzen noch retro. Also Pier Solar, Beggar Prince oder eben die NES Fassung von Retro City Rampage, wenn sie denn fertig geworden wäre.

      Bei RCR stimmt das mit dem 486er natürlich, aber erstens habe ich dazu keinen Bezug; und zweitens verstehe ich den PC als modulares System. Es gibt doch in dem Sinne keine feste Hardware; PCs entwickeln sich konstant weiter und können nach und nach durch Einzelkomponenten verbessert werden. Hab nie nen 486er besessen, aber im Prinzip dürfe das doch auch kein feststehendes Modell sein, sondern eine Grundlage, ein Ausgangspunkt für unzählige Ausbauformen. In gewissen Grenzen ging das auch bei Heimcomputern, aber diese Grenzen waren eben afaik doch noch viel klarer definiert.

      Shovel Knight und co sind für mich absolut nicht retro. Die Spiele greifen alte Konzepte auf, und sie versuchen bewusst durch einen Retro Look einen Nostalgietrend im Gamingbereich zu bedienen, was ich ja schon oft kritisiert habe; Fake Retro ist für mich ein Nachteil. Ich spiele RCR und Rogue Legacy nicht wegen des Fake Retro Looks, sondern trotzdem, weil hinter der für mich lieblosen Fassade tolle Spiele stecken. Lieblos, weil eben die Entwickler immer versucht haben gemessen an ihren Möglichkeiten das beste aus der Grafik zu machen, wohingegen Fake Retro bewusst schlechte Grafik nutzt. Ich finde auch einen unfreiwillig komischen Film gut, aber wenn man einen Film bewusst schlecht macht ist es nicht mehr witzig.

      Tolles Gameplay lässt einen über vieles hinwegsehen. Aber ich fänd eben ein Axiom Verge interessanter, wenn es wenigstens wie Super Metroid oder die GBA Teile aussehen würde, anstatt sogar von der Farbwahl her zu versuchen nach NES auszusehen. Hab auch schon Spiele gesehen, die schwarz-gelb sind Marke Game Boy... aber das hat als visueller Stil für mich keinen Wert, sondern ist imo eher der Versuch, die Nostalgiekuh zu melken. Geht bei mir aber nur, wenns authentisch ist, also wirklich auf nem GB lauffähig wäre.
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