Doom - Das Brettspiel im Test

Noch minderjährig und kein Doom zu Hause? Oder steigt die Freundin mal wieder aufs Dach, man solle nicht nur vor der Glotze hängen, sondern lieber was mit Freunden machen? Wenn das der Fall ist und ihr trotzdem auf den Shooter-Klassiker Bock habt, ist Doom – Das Brettspiel vielleicht genau das Richtige...

doom_brettspiel.JPGRichtig, Brett- und Videospiele gehen seit jeher Hand in Hand. Viele bekannte Gesellschaftsspiele wurden versoftet und Videospiele gab und gibt es in Brettform, beginnend mit Donkey Kong und Pac Man in den 80ern und heute mit dem offiziellen World-of-Warcraft Brettspiel. Doch wie bekommt man ein vergleichweise simples Spiel wie Doom ansprechend in analoge Form, ohne es zum simplen Würfelspiel zu degradieren? Die Frage ist einfach, die Antwort aber umso komplexer.

 

Bereits beim Auspacken fällt die massive Packungsgröße und das Gewicht des Spiels auf. Neben unzähligen Monstern (vom IMP bis zum Cyberdemon) fallen besonders die vielen Bodenplatten auf. Doom - Das Brettspiel hat kein festes Spielbrett, sondern die Labyrinthe werden nach einem Szenariobuch aufgebaut, ähnlich wie beim legendären Hero Quest von MB.
 

doom1.jpgEin Spieler steuert die Dämonen. Ziel der Dämonen ist es mindestens 6 Kills bei feindlichen Marines zu erreichen. Dazu stehen ihm allerhand Monster und ein Stapel Ereigniskarten zur Verfügung, die er nach bestimmten Regeln einsetzen kann. Die anderen Mispieler (bis zu 3) spielen die Marines. Deren Ziel ist es, wie in den digitalen Vorbildern auch, Keycards zu finden und das Level zu verlassen, bevor sie das Zeitliche segnen. Dabei gibt es wie im Videospiel alle Waffenarten zu finden, die den Marines helfen, die Dämonen zurück in die Hölle zu schicken.
 

Die Spielzüge der Marines laufen folgendermaßen: Entweder man darf 8 Felder sprinten oder 4 Felder ziehen und 1x schießen oder gar nicht gehen und 2x schießen. Die Stärken der verschiedenen Waffen sind durch verschiedenfarbige Würfel gekennzeichnet. Für jede Waffe wird eine andere Anzahl Würfel genutzt. Durch Würfelwurf werden anschließend Stärke des Schusses, Reichweite und Munitionsverbrauch bestimmt. Was sich noch halbwegs einfach liest, wird aber im Zuge der Detailiertheit des Spiels noch komplexer. Die Marines haben nämlich bestimmte Fertigkeiten, welche zu Beginn des Spiels gezogen werden - seien es verstärkte Panzerung, die Fähigkeit durch Gegner zu schießen oder eine höhere Ausweichrate, welche die Dämonen zwingt erneut zu würfeln. Auch der Schaden einer Waffe muss durch die Rüstungsstärke geteilt werden, sowie Explosionsradius und Explosionsrichtung bestimmt werden. Streuung der Waffen gibt es natürlich auch, genauso wie Stimpacks und die aus dem Spiel bekannten Rage-Packs, die den Faustkämpfer zur Amokmaschine machen.

 

doom3.jpgDämonen besitzen je nach Charaktereigenschaft gehörig Masse, Raketenwerfer oder sind besonders flink und zahlreich. Zudem hat der Spieler der Dämonen jederzeit die Möglichkeit fiese Ereigniskarten auszuspielen und neue Dämonen zu rufen, wenn er die entsprechenden Karten zieht. Diese kann er frei ausserhalb des Sichtfeldes des Marines platzieren.

 

Doom - Das Brettspiel kommt mit fünf verschiedenen Szenarien. Der Dämonenspieler ist gleichzeitig der Spielleiter, der auch Ereignisse vorliest und auslöst, wenn diese im Szenariobuch beschrieben sind. Im Internet warten zudem weitere Szenarien.

Wie man sieht ist Doom – Das Brettspiel kein Brettspiel, das man mal eben für 30 Minuten auf den Tisch wirft. Ein Spiel kann mehrere Stunden dauern, wenn sich die Marines geschickt und taktisch klug verhalten. Der Einstieg ins Spiel ist aufgrund unzähliger Regeln zeitaufwändig, so dass beim ersten Mal eine Menge Geduld aufgebracht werden muss. Hat man das geschafft und ist im Spielgeschehen drin, macht es aufgrund der Koplexität aber umso mehr Spaß und bietet deutlich mehr Anspruch als das PC-Vorbild.

 

Fazit:

Doom - Das Brettspiel ist in allen Maßen gewaltig: Das Gewicht der Packung, die Anzahl an Monster, die Anzahl an Regeln und die riesige Spielfläche machen das Brettspiel zu etwas Besonderem. Wer ein paar Brettspiel-affine Freunde daheim hat und nicht vorm PC ballern will, spielt Doom – Das Brettspiel. Wenn der Einstieg auch zäh ist, so macht es später richtig richtig Spaß.

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