Jr. Pac-Man im Test

Atari 2600
Wo kommen eigentlich die kleinen Pac-Man's her? Und warum heisst der Kleine eigentlich Jr. Pac-Man und nicht Pac-Boy oder Pac-Kid? Und ist Tablettensucht eigentlich erblich? Das sind Fragen, die wir heute *nicht* beantworten werden. Ob Jr. Pac-Man was taugt, das erfahrt ihr hier...

Pac-Man und der Atari 2600 war in den Augen vieler Spieler die schlimmste Mischung von Bits und Bytes, die man sich vorstellen konnte. Mit Ms. Pac-Man konnte Atari die enttäuschten Spieler wieder versöhnen. 1987 dann erschien Jr. Pac-Man - der letzte Teil der Trilogie, welchen wir uns heute ansehen wollen. Wer das Spielprinzip der Pac-Man Serie noch nicht kennt, der möge sich bitte ein Loch graben und sich hineinsetzen. Alternativ könnte er auch die Reviews der Vorgänger lesen und sich so ein Bild machen.





Wer nun glaubt, dass man sich nach Ms. Pac-Man nicht mehr steigern konnte, der hat sich geschnitten. Wer zudem glaubt, dass Jr. Pac-Man aufgrund dessen, dass unser Protagonist kindlich ausschaut, ein leichtes Spiel ist, der hat sich abermals gewaltig geschnitten und möge sich bitte vorm Weiterlesen ein Pflaster holen, bevor er verblutet. Fertig? Okay!

Mit Jr. Pac-Man hat Atari definitiv 100%ig ins Schwarze getroffen. Der kleinste der Familie stellt nicht nur einen würdigen Nachfolger zu Ms. Pac-Man dar, sondern übertrifft die alte Dame bei weitem. Das Spiel wurde quasi in jedem erdenklichen spielerischen Aspekt aufgebohrt.
 



Das erste was Ihr nach dem Spielstart feststellen werdet, ist dass Jr. Pac-Man ein gutes Stück schneller läuft als seine Vorgänger. Damit muss auch bei der Steuerung schon früh genug in die gewünschte richtung gelenkt werden, um nicht frühzeitig als Geisterfutter zu enden. Das und die Tatsache, dass die Geister ein gutes Stück intelligenter geworden und somit viel schwerer auszutricksen sind macht das Spiel zu einer richtigen Herausforderung. Zudem kommt hinzu, dass die Labyrinthe so groß aufgebaut sind, dass diese nicht mehr auf den Bildschirm passen. Daher wird das gesamte Spielfeld vertikal gescrollt, abhängig davon, ob der kleine Racker sich nach oben oder unten bewegt. Dass das Scrollen hier für Atari 2600-Verhältnisse extrem flüssig abläuft spricht ebenso für die Qualität dieses Spiels.



Wie man es schon von Ms. Pac-Man kennt gibt es auch hier wieder Bonusobjekte, die sich thematisch als Spielzeug aller Art darstellen. Taktisch kommt hierbei hinzu, dass diese Boni bei der Berührung von Pillen, genannte vergrößern und deren Punktewert um das fünffache steigern. Hier muss der Spieler jedoch auch Vorsicht walten lassen: Berühren die Boni eine Power-Pille, explodieren beide! Hat man jedoch eine der lebenswichtigen Power-Pillen einmal geschnappt bleibt nicht viel Zeit um auf Geisterjagdt zu gehen: Die Power-Pillen verlieren im weiter Spielverlauf ihre Wirkung immer schneller und die Geister werden nachdem sie von Junior verschlungen wurden extrem sauer, was sich in gesteigerter Bewegungsgeschwindigkeit äußert. Hat man ein Level dann einmal geschafft findet man sich schnell in einem neuen wieder, welches mit einem anderen Aufbau daherkommt. Somit ist für Abwechslung gesorgt, oder?

Der geneigte Spieler hat also alle Hände voll zu tun. Atari tat gut daran, vier unterscheidliche Schwierigkeitsgrade einzubauen, mit denen die Anzahl der Geister zwischen 1 und 4 reguliert werden kann, denn wie schon beschrieben hat die KI es in sich.
 



Grafisch wurde auch hier fast alles richtig gemacht. Dass Junior, nachdem er gefressen wurde, nur noch seine kleine Propellermüzte zurücklässt könnte man für die Maßstäbe des 2600 als detailverliebt bezeichnen. Einzig und allein die Tatsache, dass Objekte wie Geister und Boni flackern, sobald sie sich auf selber Höhe befinden trübt den Gesamteindruck ein wenig, obwohl dies wahrscheinlich auf die technischen Grenzen der Konsole zurückzuführen ist. Ansonsten sind Boni, sowie Geister und Junior schön gestaltet.

Soundtechnisch sucht man vergeblich Mängeln. Das Fressen unterschiedlich großer Pillen resultiert in unterschiedlichen Soundeffekten, die Explosionen zwischen Boni und Powerpillen sind zu hören, selbst wenn dies ausserhalb des sichtbaren Spielfeldes geschieht und auch jedes zweite Labyrinth wartet mit einer anderen Intromusik auf.

Alles in allem ist Jr. Pac-Man der krönende Abschluss der Trilogie.

Christian meint:

Christian

Jr. Pac-Man hat mich beim Test wirklich geschafft. Das Flackern, welches bei viel Action auftritt kann diesem soliden Meisterwerk nicht schaden. Es übertrifft spielerisch seine Vorgänger mit Leichtigkeit und ist ein perfektes Beispiel dafür, wie ein abendfüllendes Atari 2600 Spiel auszusehen hat. Die Mischung stimmt, also worauf wartet ihr noch? Holt es euch! 

Userwertung
9.15 2 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Jr. Pac-Man Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit seit 1983
Vermarkter Atari
Wertung 8.7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen