Dabei find das Aufbau-Strategie-Spiel wirklich gut an. Ich verzichtete auf das umfassende Tutorial und startete sofort ein freies Spiel. Einen Augenblick später fand ich mich auf einer weiten grünen Ebene wieder und durfte mit dem Bau meines eigenen Zoos beginnen. Darüber hinaus konnte ich via Y-Knopf in eine Third-Person Ansicht wechseln und meinen Zoo selbst in Augenschein nehmen. Cool!
Doch schon bald ploppten Hindernisse hervor, die mir den Spielspaß versauten. So war ich in meinen Freiheiten, was die Gestaltung des Parks anging, mehr als eingeschränkt. Aussehen und Form der Gehege waren vorgegeben und ich durfte sie nur nach meinem Willen platzieren. Selbst die Wege zu den einzelnen Anlagen wurden selbst angelegt, sobald ich ein Gehege, eine Fressbude oder eine Parkanlage auf der Map anordnete. Kreatives Eingreifen? Fehlanzeige! Das sollte Aufbau-Strategie sein? Mir kam es vor, als folgte das neue Zoo Tycoon einem simplen Baukastenprinzip, damit sichergestellt wurde, dass auch jedes Kind dem Spiel folgen konnte. Meine Vorfreude erlitt einen ersten großen Dämpfer!
Ich nahm die eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten hin und baute meinen Zoo so gut es ging nach meinen Vorlieben aus. Bald durfte ich mir Tiere aussuchen und in meine Gehege liefern lassen. Dabei hatte ich Zugriff auf unzählige bekannte und exotische Arten, die das Herz eines jeden Tierfreunds höher schlagen ließen. Mein Park lockte immer mehr Besucher an, Geld floss in die Kassen und ich stieg einen Rang nach dem anderen auf der Beliebtheitsskala. Ein wenig kam ich in Fahrt!
Das lag daran, dass ich mich um meinen Park an sich als auch um die Tiere kümmern musste. Zwar immer noch sehr rudimentär und oberflächlich, doch stimmte die Abwechslung. So passte ich Eintrittspreise an, kümmerte ich ums Personal und pflegte die Tiere. Jeder Artgenosse besaß nämlich Bedürfnisse, die befriedigt werden mussten. Essen, Trinken und soziale Kontakte gehörten dazu. Der Umgang mit meinen tierischen Attraktionen klappte mit dem Kinect Sensor gut, konnte aber ebenfalls mittels Controller ausgeführt werden.
Und auch wenn Zoo Tycoon nicht den gleichen Tiefgang aufwies, wie sein PC-Pendant von 2001, so machte es dennoch Spaß. Ich lehnte mich also entspannt zurück, begutachtete meinen Zoo im Vergleich zu der immer noch großen Baufläche und bekam nach nur zwei Stunden einen regen Dämpfer! Ich hatte mein Spiellimit erreicht! Was war das? Was für ein Limit? Mein Zoo war noch lange nicht so groß, wie ich mir das vorstellte und auch genug Grünfläche war vorhanden. Doch bremste mich das Spiel an dieser Stelle. Ich durfte mich zwar immer noch um Preise, Personal und Tiere kümmern, doch den Zoo weiter ausbauen ging nicht mehr. Was für ein Bockmist! So war schnell die Lust am Freien Spiel vorbei und ich versuchte mich an den anderen Modi.
Ich startete also die Karriere und fing von vorne an. Meine Hoffnung war, dass die Begrenzung nur im Freien Spiel zu finden war, da mir dort zudem unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung standen. Hier musste ich meine Finanzen besser im Auge behalten. Vom Niveau der PC-Vorgänger war aber auch dieser Modus Welten entfernt. Ich baute, managte und regte mich von Zeit zu Zeit über die nicht vorhandene Interaktion mit den Zoobesuchern auf, bis ich wieder an das Limit kam. Wie im Modus zuvor wurde ich in der Karriere ausgebremst, obwohl ich noch genug Platz und Geldmittel zur Verfügung hatte. Wieso Frontier diese Spielspaßbremse eingebaut hatte, wollte nicht in meinen Kopf!
Da nutzte auch die Tatsache nichts, dass Zoo Tycoon ein hübsch anzuschauendes Xbox One Spiel geworden ist, welches mit tollen Tieranimationen überzeugte. Doch wenn ich vom Spiel selbst daran gehindert werde weiter voranzukommen, dann ist auch bei mir Schluss mit lustig. So wanderte Zoo Tycoon schnell wieder ins Regal und ich warf meinen PC an, um auf diversen Online Plattformen nach dem Original zu suchen.