Rugby World Cup 2015 im Test

Das Jahr 2015 ist bei allen Rugby-Fans ein ganz großes, da die Rugby-Weltmeisterschaft in England ausgefochten wird. Das alle vier Jahre bestehende Ereignis ist nach der Fußball-WM und den Olympischen Spielen das drittgrößte Sportereignis auf unserem Globus. 20 Teams kämpfen hierbei um den größten Triumph, den man als internationales Rugby-Team gewinnen kann. Nun widmen wir uns dem passenden Videospiel.

Wie der Spieltitel es vermuten lässt, wird hier die klassische WM mit den 20 qualifizierten Mannschaften ausgekämpft.

Im Hauptmenü findet man folgende Auswahlmöglichkeiten:
Rugby World Cup – das offizielle Turnier
Freundschaftsspiel – hier kann ein Testspiel gespielt werden
Training – zum Perfektionieren der Fähigkeiten.
Eigener Cup – selbsterstelltes Turnier
Kader – ein einfacher Editor.
Einstellungen – zum Anpassen von Gameplay, visuellen Optionen, Audio und Kamera

Wie man erkennen kann, ist außer dem World Cup mit den 20 qualifizierten Teams  nicht viel mehr zu machen. Ein paar Mannschaften mehr mit Qualifikationsrunde oder einen Modus, um ältere, klassische Partien nachzuspielen, wären doch was gewesen, aber leider nicht vorhanden. Gehen wir auf den Rasen.

Vorweg, wer sich mit Rugby 15 beschäftigt hat, findet hier fast das gleiche Spiel wieder. Was nach der Qualität des Vorgängers nicht viel hoffen lässt. Am alten System wurde festgehalten und im offenen Gedränge wird der Kampf um den Ball mittels rechten Stick und der gefühlten Stärke der Vibration des Controllers ausgefochten. Was viel zu einfach ist. Es ist quasi immer möglich, das Ei nach Verlust wieder zurückzuholen. Einige Sachen haben sich aber doch verändert, z. B. stehen die eigenen Spieler nicht nur herum, sondern sind nun mehr in Bewegung. Mittels D-Pad kann man nun offensive und defensive taktische Veränderungen vornehmen oder Spielbefehle zukommen lassen. Allerdings ist das Spiel nun auch schneller geworden, sodass man schon sehr zügig reagieren muss. Zudem ist es nun einfacher Versuche zu legen, indem man immer in die Tackles geht und so die nötigen Meter macht. Ein Pass-Spiel über die Breite ist weniger effektiv. Der Ball kann auf zwei Arten durch einen Slice oder einfaches Absetzen gelegt werden, was die wichtigen fünf Punkte für einen Versuch bringt.

Am Kick-Spiel hat ich nichts verändert. Weder aus dem Spiel heraus noch mit ruhendem Ball. Der Schuss wird nach unten aufgeladen und im richtige Moment losgelassen. Wieder ist das einfache Passen des Balles auf eine Schultertaste beschränkt, wodurch der Ball in der Hektik auch mal an eine nicht gewollte Seite gepasst wird. Die Seiteneinwürfe, auch Gassen genannt, werden wie bei dem Vorgänger gespielt. Man benötigt als angreifendes Team eine Taste zum Werfen und eine zum Springen und Fangen. Beim gegnerischen Einwurf muss man dagegen springen, was allerdings ein genaues Timing verlangt und nur erraten werden kann.

Ein Onlinemodus ist auch, wie schon bei Rugby 15, nicht vorhanden. Dafür gibt es jetzt einen Trainingsmodus. Hier kann man die einzelnen Übungen und Standards durchgehen. Die Erläuterungen sind hier aber so spärlich, dass man gleich lieber ein Freundschaftsspiel austrägt. Akustisch hat sich auch nicht viel getan, es ist ziemlich still im Stadion. Man hört zwar die Pfeife jetzt öfters, trotz allem wären ein paar klassische Fan-Gesänge sehr schön gewesen. Auch grafisch hat sich nichts getan, es könnte sich immer noch um ein PS2-Spiel handeln.

Ich habe zudem zwei Bugs gefunden. Zum einen lief ich mit einem Spieler, kurz vor der Malzone, ins Seitenaus. Dies wurde auch gepfiffen, konnte aber mit dem Restschwung den Ball noch in die Endzone ablegen. Normalerweise bekommt der Gegner eine Gasse und es gibt keine Punkte, da vorher abgepfiffen wurde. In diesem Fall bekam ich fünf Punkte und der Gegner den Einwurf. Der zweite Bug: Ich lief in die Endzone und legte den Ball ab, was normalerweise als Versuch gewertet werden muss. Allerdings sah das Spielsystem es anders und dachte, ich legte den Ball für meine Mitspieler ab, damit sie ihn erobern können. Was sie natürlich nicht taten und nur dumm davorstanden und die Zeit ablief, ohne dass was passierte. Das Spiel musste von mir abgebrochen werden.