Thomas was alone – Pixelspaß, der süchtig macht im Test

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Habe ich vor kurzem noch über den Erfolg von Pixelspielen wie Minecraft gesprochen, schafft es ein noch minimalistischer Titel seit geschlagenen zwei Jahren immer mehr Plattformen für sich zu gewinnen. Begonnen auf PC, ging die Reise weiter über PS3 und PSVita gefolgt von Linux, iOS, Android und seit diesem November gar Richtung Wii U, PlayStation 4 und Xbox One. Wie, ihr habt davon nichts mitbekommen? Na dann wird es aber Zeit „Thomas was alone“ einmal kennenzulernen.

Thomas-was-alone-neXGam-012014 gab es sicherlich genügend Blockbuster. Hatten wir uns in den vergangenen Jahren über zu kurze Titel beschwert, zogen diese in ihrer Länge merklich an, sodass man teils nicht mehr wusste, wann man das alles noch spielen soll. Da war es eher ein Zufall, dass ich von Microsoft einen Xbox One Code zu „Thomas was alone“ bekam. Fast nebenbei einen kurzen Blick auf YouTube geworfen und da ging es schon los – ich blieb kleben. Ich sollte an dieser Stelle für alle, die mich noch nicht kennen, erklären, dass ich mit 45 seit Mitte der Siebziger den virtuellen Gaben von Spielkonsolen verfallen bin. Angefangen bei zwei Stricken mit eckigem „Ball“, ging es über verschiedene Systeme immer weiter. Gerade auf dem Atari 2600 waren Titel immer noch extrem verpixelt und als ich die Videos sah, wurde ich unweigerlich an Titel der damaligen Zeit erinnert. Als Erstes fiel mir „Maze Craze“ ein, welches meine beiden Kinder heute noch gerne einlegen und mir zeigen, dass Spielspaß nichts mit HD-Auflösung und 3-D-Welten zu tun haben muss.

Thomas-was-alone-neXGam-02Meine gedankliche Zeitreise ging weiter zu Titeln wie Myst oder Portal. Beides Spiele, bei denen man die grauen Zellen schon anstrengen musste, um den Weg in neue Gebiete oder den neuen Level zu finden. Hinzu kommt, dass solche Titel vor allem dann Spaß machen, wenn man sie mit mehreren vor dem Bildschirm erlebt. Jeder bringt sich ein und hat einmal die richtige Idee, wie es vorangeht. „Thomas was alone“ schlägt ebenfalls in diese Kerbe und bietet  vor allem auf diese Weise stundenlanges Spielvergnügen. Am vergangenen Wochenende wurde der Titel auf dem „Männerabend“ dann kurzerhand von mir angeworfen. Die Anwesenden kann man problemlos als erfahrene Core-Gamer bezeichnen. Und ehe man sich versah, gingen zwei Stunden ins Land, in denen neben einigen lauten Lachern immer öfter ein Stirnrunzeln gefolgt von hochgezogenen Augenbrauen auf den Gesichtern zu erkennen war.

Thomas-was-alone-neXGam-03Ich habe noch nichts über das Spiel an sich geschrieben, oder? Theoretisch bräuchte ich das auch nicht, denn mein Text soll nicht eins der etlichen 0815-Reviews werden. Er soll eher die alten Spielerfahrungen vergangener Tage in jedem von euch wecken. Egal ob 32-, 16-, 8-Bit oder noch früher. Na, melden sich die Synapsen schon mit ein paar Bildern ferner Tage? Und nun stellt euch ein kleines Rechteck vor: das ist Thomas! Mr. Minimalist pur! Und er begegnet auf seiner Reise anderen Vierecken. Mal sind sie länger und können höher springen, mal sind sie dicker und können schwimmen und ein weiteres Mal liegen sie flach auf dem Boden und dienen dem Rest als Trampolin. Am Ende dürft ihr euch den Kopf über 15 verschiedene »Personen« machen. Ohne Zusammenarbeit gibt es keinen Erfolg und ohne gezielte Sprünge auch nicht. Gerade diese lassen verwöhnte, junge Spieler zu Anfang sicherlich etwas fluchen. Das Spiel schafft es nämlich mit Bravour das alte Gefühl von „drücke rechtzeitig und fest auf die Taste“ aufleben.

Die schlichte Grafik garniert man noch mit einer tollen Erzählung, gesprochen vom bekannten UK-Komiker Danny Wallace. Wer mag, darf den Originalkommentaren des Erfinders Mike Bithell, welcher aktuell bereits am nächsten Projekt „Volume“ arbeitet, lauschen. Als Sahnehäubchen gibt es sphärische Klänge aus der Hand von David Housden. Ah, ihr denkt, so einen Indie-Titel rennt man mal eben durch? Da bin ich mal gespannt, wie lange ihr für die 120 Level benötigt! Teuer? Naja, das ist nun Ansichtssache, aber es kostet auf den gegenwärtigen Konsolen weniger als 9 Euro. Wer es noch günstiger möchte, greift bei den mobilen Varianten zu, bei denen man für unter 5,50 Euro wegkommt. Aber egal auf welchem System und zu welchem Preis: Macht euch selbst ein Weihnachtsgeschenk und lasst euch auf „Thomas was alone“ ein. Ich bin fest überzeugt, dass es euch und euren Freunden viele Stunden Freude und die ein oder andere tolle Erinnerung an vergangene Tage bringen wird.




Positiv

  • Pixel, die süchtig machen
  • Tolle Musik
  • Für jedes Alter geeignet
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  • von Civilisation:

    Stefan war beim Testen dieses Spiels garantiert nicht alleine. Thomas was alone – Pixelspaß, der süchtig macht Habe ich vor kurzem noch über den Erfolg von Pixelspielen wie Minecraft gesprochen, schafft es ein noch minimalistischer Titel seit geschlagenen zwei Jahren immer mehr...

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