Motocross Madness: Motocross at its worst im Test

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Diese Dreckssau! Überholt mich doch ein Rivale in der Kurve, schneidet mir den Weg ab und bringt mich zum Stürzen! Was für ein Arschgesicht. Dem werde ich es zeigen!

Motocross_Madness_11Diese und ähnliche Gedanken gingen beim Testen von Motocross Madness dem Redakteur durch den Kopf. Wiederholt gab es solche Augenblicke, in denen man der Konkurrenz die Pest an den Hals wünschte, eben weil sie einem den Weg abschnitt. Und doch war man heilfroh, wenn man ins Ziel kam, am besten noch unter den ersten Dreien, so dass man weiterkam

Dabei dürfte der Titel bei diversen alten Spielern für selige Erinnerungen sorgen. Schließlich erschienen im Jahr 1998 und 2000 zwei Games unter diesem Namen, wenngleich auch nur für PC. Gepublisht wurden sie von Microsoft, die ebenso in der 2013er Neuauflage den Vertrieb übernahmen.

Natürlich änderte sich seit jenen Jahren viel, und die damalige Grafik dürfte heute nur für ein müdes Lächeln sorgen. Doch was der Entwickler Bongfish aus der Vorlage machte, hat optisch nichts mehr mit den Vorgängern gemeinsam. Das zeigt auch schon der Name, unter dem der Racer angekündigt wurde: Avatar Motocross Madness.

Motocross_Madness_6Und wirklich wirkt die Darstellung dadurch, dass die Spielfiguren jetzt Xbox-Avatare sind, wesentlich cartooniger. Leider wirkt sie ebenso missglückt. Nachlader, wenn das Spiel oder ein Rennen startet, trüben den Gesamteindruck.

Der ist sowieso nicht besonders positiv. Und das liegt an zwei Aspekten des Games: Einmal wie mit der Zeit und der Herausforderung umgegangen wird. Und zum anderen an der Steuerung.

Vor allem Letzteres sorgt dafür, dass nach anfänglicher Euphorie das Bedürfnis weiterzuspielen, gen null sinkt. Sie gerät nämlich schwammig. Nie hat man das Gefühl, das Vehikel so zu kontrollieren, dass ein Sieg auf Grund des eigenen Könnens gelingt. Stattdessen herrscht der Eindruck vor, dass man nur ungefähr das Gefährt steuern kann. Das macht sich besonders in dem Fall negativ bemerkbar, wenn man eine Abkürzung oder eine Kurve nehmen will. Irgendwie klappt es, doch längst nicht so präzise, wie man es im Prinzip haben möchte. Das führt schon mal so weit, dass man manchen Richtungswechsel nur dadurch erreicht, in dem man außerhalb des ursprünglichen Kurses fährt und so beispielsweise eine Sprungschanze mit allerletzter Mühe nehmen kann. Immerhin gehen die Stunts gut von der Hand, was allerdings auch daran liegt, dass man in diesem Fall nur einen bestimmten Knopf und den Analogstick in eine beliebige Richtung drehen muss. Einfacher geht es nicht.

Soviel zur Steuerung. Wenden wir uns jetzt der Zeit und der damit verbundenen Herausforderung an.

Motocross_Madness_9Zeit spielt bei Rennspielen eine besondere Rolle. Sie ist der motivierende Faktor, mit dem man sich wiederholt an die Konsole setzt, um noch eine Runde zu drehen und dadurch auch gleichzeitig sich zu verbessern. In den meisten Events von Motocross Madness ist dies ebenfalls der Fall. Neben dem normalen Rennen existiert ebenso der Challenge-Modus, in dem man schneller fahren muss, als die Entwickler oder ein Freund.

Doch dann gibt es den Erkundungsmodus, wo die Motivation ins bodenlose sinkt. Hier geht es darum, eine Gegend zu erforschen, um alle Münzen oder andere Objekte aufzusammeln. Diese sind im gesamten Level versteckt. Und teilweise muss man mit dem Motorrad wirklich unzugängliche Bereiche erklimmen, um ans Ziel zu gelangen. In dieser Hinsicht fühlt man sich an Trials Evolution erinnert, wobei Motocross Madness noch nicht einmal ansatzweise die Brillanz des anderen Spiels erlangt.

Das liegt hauptsächlich daran, dass einem die notwendige Motivation fehlt. Wieso soll man sich abmühen und viel Zeit darauf verwenden, alles zu suchen und einzusammeln, wenn man nicht unter Druck steht? Denn in diesem Spielmodus läuft die Zeit nicht mit! Man kann in aller Seelenruhe stundenlang herumfahren, solange man am alles findet. Und das ist schon beim ersten Mal langweilig. Es fehlt die Herausforderung!

Will man am Ende ein gelungenes Motocross-Spiel haben, ist man bei den Games der Trials-Serie wesentlich besser aufgehoben. Denn Motocross Madness schafft es leider nicht, zu überzeugen.




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Forum
  • von Civilisation:

    Motocross Madness: Motocross at its worst Diese Dreckssau! Überholt mich doch ein Rivale in der Kurve, schneidet mir den Weg ab und bringt mich zum Stürzen! Was für ein Arschgesicht. Dem werde ich es zeigen! Zu unserem Test ...

  • von Calibur:

    habe es heute Mittag mal getestet. Der Titel verspricht sehr viel, aber irgendwie bin ich mit dem Spiel nicht richtig warm geworden. Damals habe ich Motocross Madness sehr gerne gespielt. 800 Points sind mir dafür definitiv zu viel. Wenn es mal im Angebot für 400 kommt, gucke ich es mir gerne...

  • von Re:quiem:

    Puh, wenn ich eines in den letzten Monaten gelernt habe, dann niemandem mehr zu versprechen etwas zu schreiben. Verliere schon nach einem Satz die Lust und seit Jahren kommt sie auch nicht wieder - selbst meinen Blog kontrolliere ich nicht mehr nach da ich seitdem SEHR schnell die Geduld und den...

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