Vorgegangenen Klappentext findet ihr, wenn ihr den ersten Band des Resident Evil Mangas zum ersten Mal in Händen haltet. Nach erfolgreichen Videospielen, Kinofilmen und Romanen sind die Zombies nun sogar in Manga Form vertreten. Dabei ist Resident Evil: Marhawa Desire in Japan bereits in vier Bänden erschienen und kommt hierzulande frisch durch den Kaze Verlag in die Händlerregale. Der Manga stammt aus der Feder von Naoki Serizawa, der sich bereits mit Saru Lock einen Namen machte.
Die Handlung spielt diesmal an einer Schule, besser gesagt der Marhawa Academy, einer Eliteschule für die Hochbegabten unter uns. Prof. Wright und sein Neffe Ricky werden aus Singapur an die Uni bestellt. Die Leiterin, Schwester Gracia, ist eine alte Bekannte des Professors und bittet diesen um Hilfe. Eine der Schülerinnen hat sich in einen triefenden Zombi verwandelt. Dabei sollen Prof. Wright und Ricky der Sache auf den Grund gehen und eine Epidemi bestmöglich verhindern. Wrights Alarmglocken schlagen Alarm und er will sofort die BSAA (Einheit für Bioterrorismus, angeführt von Chris Redfield) verständigen. Doch stellt sich ihm Schwester Gracia in den Weg, die die Angelegenheit intern klären möchte. Indes werden immer mehr Schüler befallen, sodass sich Wright und sein Neffe selbst einer tödlichen Gefahr gegenübersehen.
Die Geschichte ist sehr gut erzählt und zieht euch sofort in den Bann. Ich habe den Manga in einem Zug ausgelesen, was äußerst selten bei mir vorkommt. Schnell rätselt man mit, wer hinter den Angriffen stecken könnte und lässt erst vom Manga ab, wenn die letzte Seite gelesen wurde. Absolut top und jedem Resi Fan zu empfehlen!
Neben der spannenden Rahmenhandlung werden allerlei neue Charaktere eingeführt, die wunderbar in Capcoms Horror Universum passen. So erleben wir den scharfsinnigen Professor bei der Arbeit, sowie seinen stürmischen Neffen, wie dieser die Schulmädchen anbagert, was mich öfters zum Schmunzeln brachte und so einen schönen Kontrast zur eher finsteren Atmosphäre beitrug. Die BSAA rund um Chris Redfield kommt im ersten Band leider noch ein wenig zu kurz. Der Mangaka konzentrierte sich hier auf die Entwicklung der Geschichte und der neuen Charaktere. Chris sieht man nur in einigen kurzen Actionszenen. In den folgenden 3 Bändern dürfen wir uns aber auf mehr Auftritte des bekannten Charakters freuen.
Neben der spannenden Handlung und den gut ausgearbeiteten Charakteren überzeugt auch der Rest bei Resident Evil: Marhawa Desire. Vor allem die Zeichnungen haben es mir angetan. Dabei bedient sich Serizawa eines erwachsenen Zeichenstils, der entfernt an koreanische Werke wie etwa Defense Devil erinnert. Die Umgebungen, Räumlichkeiten und Fahrzeuge wurde sehr realistisch gestaltet. Oftmals umgibt ein weißer Rahmen die gezeichneten Figuren, um sie besser aus der Umgebung hervorzuheben. Die vielen Details sprechen ganz klar für sich und machen aus der Manga Adaption des erfolgreichen Videospiels ein wahres Highlight.
Dabei ist es löblich, dass der Mangaka neben Chris Redfield und der Thematik noch andere bekannte Elemente im Manga verarbeitet. So sehen wir endlich wieder Zombies, wie sie sein sollten. Dabei meine ich keine intelligenten, Maschinengewehr oder Mistgabel tragenden Infizierten, sondern die Untoten, wie wir sie aus den ersten Resi Spielen kennen. Andere Monster, wie die untoten Hunde oder Riesenspinnen, haben auch ein Stelldichein, was für den gewissen Retro Charme beim Lesen sorgt.
Letztendlich sollte jeder Resident Evil Fan zum Manga greifen. Die Geschichte ist überaus spannend, die Charaktere glaubhaft und die bekannten Elemente aus dem Videospiel vertreten. Und wenn man nichts mit Resident Evil anfangen kann, sollte man trotzdem einen Blick riskieren. Hier handelt es sich um einen tollen Horror Manga von höchster Qualität. Hoffen wir, dass die folgenden Bänder mindestens genauso spannend werden!