The LEGO Movie Videogame - Eine Lego Premiere im Test

PlayStation 4Xbox One

Bisher war es immer so: Ein neues LEGO-Spiel kam heraus, das häufig auf einem bekannten Film oder Franchise basierte. Sei es Star Wars, Piraten der Karibik oder das letzte LEGO Spiel  Marvel Super Heroes, nur selten wagte sich der Entwickler Traveller’s Tale daran, etwas neues zu kreieren. Einzige Ausnahme war Lego City Undercover auf der Wii U und dem 3DS. Doch jetzt liegt mit The LEGO Movie Videogame erstmals ein LEGO-Spiel vor, welches wiederrum auf einem Film basiert, der LEGO als Vorlage hat. Eine Premiere!

The_LEGO_Movie_Videogame_neXGam_11Ich gestehe freimütig ein, ich bin ein Fan der LEGO-Spiele. Trotz der berechtigten Kritik, dass sie selten innovativ sind. Dem stimmte ich zu. Doch der Grund, wieso ich diese Games wiederholt gerne zocke, ist, dass man ihnen einen gewissen Charme nicht absprechen kann.

Vor allem der Humor ist es, der mich immer von Neuem dazu bewegt, zuzuschlagen, wenn ein weiterer Titel herauskommt. Und der ist auch in The LEGO Movie Videogame präsent. Das Spiel basiert, wie der Name es schon sagt, auf dem gleichnamigen Kinofilm, der seit Anfang April in den Kinos ist.

Die Geschichte der Vorlage ist, dass ein gewisser Lord Business alles daran setzt, die Kreativität im LEGO-Universum einzuschränken. Alles soll nach Plan geschehen. Jedoch nicht ohne Gegenwehr. Und in diesen Konflikt gerät unfreiwillig der Bauarbeiter Emmett, der in den Besitz des Stück des Widerstands kommt (oder umgekehrt?) und damit zum Auserwählten wird. Nur, dass er nicht wie ein solcher wirkt oder agiert. Sehr zur Frustration der Widerstandskämpferin Wyldstyle, die auf ihn aufpassen soll.

The_LEGO_Movie_Videogame_neXGam_16Die Story des Films bietet natürlich viel Platz für jede Menge Humor. Vor allem Emmetts Naivität gegenüber den Dingen, die außerhalb seines Universums basieren, kombiniert mit Wyldstyles Leidenschaft für den Kampf gegen Lord Business, die sich deshalb auch wiederholt über den Auserwählten aufregt, sorgt für jede Menge Komik. Und doch wurde die Geschichte der Vorlage nicht adäquat umgesetzt. Regelmäßig kommt es zu Brüchen in der Narration, wenn man sich auf einmal mit verschiedenen Figuren an einem anderen Ort wiederfindet, ohne dass erläutert wird, wie es dazu gekommen ist. Ebenso wurde die Story des Films nur bruchstückhaft adaptiert.

Es ist schade, dass dem so ist. Und es ist beileibe nicht das einzige Manko in diesem Spiel. Auch der Handlungsschauplatz enttäuscht. Oder sollte ich besser schreiben, die Schauplätze?

The_LEGO_Movie_Videogame_neXGam_5Denn The LEGO Movie Videogame findet in einer Vielzahl an verschiedenen Universen statt, die thematisch unterschiedlich sind. Da ist Steinburg, die Stadt in der Emmett lebt. Oder der Wilde Westen, wo es ihn und Wyldstyle als nächstes hin verschlägt. Das Problem ist, das die Handlungsorte für sich genommen nie die Größe der Schauplätze der direkten Vorgänger erreichen. Weder die Großstadt von LEGO City Undercover noch das New York von LEGO Marvel Super Heroes werden von den Ausmaßen her ansatzweise erreicht. Und auch, wenn man die diversen Universen zusammennimmt, reicht es einfach nicht aus. Hier wurde viel Potential vergeudet.

Wie sieht es denn in Sachen Optik aus? Getestet wurde die Xbox One-Fassung (dank eines Codes von Xbox selber), die sich von der darstellerischen Qualität nur geringfügig von der Generation 360 und PS3 unterscheidet. Das Kantenflimmern wurde reduziert und die Farben wirken kräftiger. Doch das bemerkt man nur, wenn man genau hinguckt.

The_LEGO_Movie_Videogame_neXGam_6Immerhin: Das Gameplay an sich wurde so verändert, dass man dem Spiel nicht den Vorwurf machen kann, es kopiert das Spielprinzip der Vorgänger 1:1. Elemente wie die Meisterbauer, die an bestimmten Stellen aus Steinen neue Objekte erstellen können, oder der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Legofiguren, sorgen dafür, dass das Gameplay eigenständig genug wirkt, aber trotzdem noch vertraut. Denn es gibt Passagen, die nur weibliche Figuren erreichen können. Ebenso, wie nur Emmett in der Lage ist, Dinge nach Plan zu kreieren.

Dennoch handelt es sich bei The LEGO Movie Videogame um eines der schlechtesten LEGO-Spiele der letzten Zeit. Es macht zwar Spaß, doch längst nicht so viel, wie mein All-Time Favorit LEGO City Undercover. Schade.



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