MXGP im Test

PlayStation3Xbox 360

Nachdem THQ verkündete, die MX vs. ATV Reihe von den Rainbow Studios einzustampfen, entstand bei mir eine Art Leere, denn es war die einzige Reihe des Offroadsports, die regelmäßig erschien. Die Lücke wollten die Rennspezialisten von Milestone ausnutzen und veröffentlichten unter dem dtp-Banner MUD, mit offizieller Lizenz der FIM. Doch war das Spiel nicht frei von Kritik, da es vorrangig ein Arcaderacer war, dem der gewisse Simulationsanspruch fehlte. Jetzt erscheint mit MXGP der indirekte Nachfolger des Spiels, der diesen Umstand ausmerzen und alles besser machen möchte.

MXGP-04Wer den spirituellen Vorgänger spielte, erfreute sich entweder am arcadelastigen Gameplay oder rümpfte die Nase wegen der fehlenden Realitätsnähe. Zwar waren die offiziellen Rennfahrer mit dabei, andererseits war das erzwungene Scrubben mit anschließendem Boost nicht jedermanns Sache und auch nicht der Realität entsprechend. Außerdem passte der Comicstil der Menüs nicht zum sonstigen Portfolio des italienischen Entwicklers, der sonst für Rennsimulationen wie WRC oder der MotoGP Reihe bekannt ist. Letztere dient als Vorbild für das jetzt vorliegende MXGP, das offizielle Spiel zur aktuellen Saison des Motocrosssports. Das wird bereits im Menü deutlich. Nach den Tutorialvideos, die einem grob die Grundlagen des Handlings einer Motocrossmaschine beibringen, haben wir die Wahl zwischen einem einzelnen Rennen, einem Grand-Prix aus einer Auswahl von zufälligen Strecken oder einer kompletten Karriere. Dabei lassen sich bei einer Meisterschaft ebenfalls einstellen ob man nur das Rennen, oder auch die vollständige Vorbereitung inklusive Qualifying fahren möchte.

Herzstück ist aber der Karrieremodus in dem man sich ein virtuelles Alter Ego erstellt. Leider sind die Einstellungen dafür arg begrenzt. So wählt man nur aus einer bestimmten Anzahl von Porträts und kann kleinere Einstellungen am Trikot vollziehen. Hier vollzog Milestone leider viel Recycling, da die Aufmachung nahezu 1:1 aus MotoGP 13 übernommen wurde. Zunächst im heimischen Büro werden eMails vom Teamchef und Manager abgefragt, welches Ziel im folgenden Rennen erreicht werden möge und anschließend geht es ab auf die Piste. Man beginnt zunächst als Fahrer mit einer Wildcard für diverse Teams und versucht sich durch jedes erfolgreiche Rennen einen guten Ruf zu erarbeiten. Das erreicht ihr anhand der vorgegebenen Ziele, die euch vor jedem Rennen auferlegt werden. So kann man sich bereits in seiner zweiten Saison bei guter Leistung einem Team anschließen und in der MX2, der kleineren Rennklasse bis 150ccm, seinen Gegnern zeigen, wo es langgeht.

MXGP-09Wie schon angedeutet, wurde das Spielerlebnis deutlich realitätsnäher gestaltet und man orientierte sich an der MX vs ATV Reihe, genauer gesagt an Reflex. Mit dem linken Stick steuert ihr euer Bike und mit dem rechten Stick den Oberkörper. Das hat zur Folge, dass ihr euch in jeder Kurve mitbewegen müsst, um nicht vom Motorrad zu fallen. Leichter gesagt als getan, da sich mit jeder Runde das Terrain verändert. Die Weiterentwicklung der Terraforming Engine von MUD macht dabei eine durchaus gute Figur, nur der recht späte Bildaufbau dieser stört gelegentlich. Dafür stimmt die Atmosphäre der teils rabiaten Rennen, die zwar nicht mehr so chaotisch sind wie beim Vorgänger, es aber dennoch teils hart zur Sache geht. Neu ist ebenso eine Helmansicht, mit der man über das hügelige Terrain heizen kann. Jedoch war das auch Bestandteil von MotoGP 13.

Der Einstieg in die Kontrolle des Spiels fällt allerdings schwer. Zwar erklärt man die grundlegende Steuerung gut in den Tutorialvideos, doch wäre ein Renncamp mit verschiedenen Herausforderungen hier besser gewesen, um die Feinheiten des Sports zu erklären. Vor allem, da es im Motocross auf andere Dinge ankommt, wie bei einem klassischen Racer. Dafür punktet man mit zahlreichen Einstellungen in Sachen Realität. Wer möglichst authentisch fahren will, hat mit der Haltung des Fahrers sowie Vorder- und Hinterradbremse per Schultertasten mehr als genug während eines Rennens zu tun. Ebenso hat man an die Einstellungen des Bikes vor einem Rennen gedacht, dass grundlegend auch aus MotoGP 13 übernommen wurde.




Michael meint:

Michael

Mir gefällt der neue Ansatz, den Milestone wählte. Scheinbar nahmen sie die Kritik von MUD zu Herzen, auch wenn es beileibe kein schlechtes Spiel war. Zwar wurde viel von MotoGP 13 recycled, dafür stimmt das Gameplay und die Authentizität. Was man bemängeln muss, ist allerdings die veraltete Technik, die zudem noch mit wiederholt auftretenden Darstellungsfehlern auf sich aufmerksam macht. Als Fan des Sports und der Milestone Rennspiele sieht man aber gern über diese Mängel hinweg und kann sich das Spiel ruhig gönnen. Allzu viele Alternativen scheint es ja nicht mehr zu geben.

Positiv

  • authentisches Motocrossfeeling
  • lizenzierte Fahrer und Strecken

Negativ

  • erinnert zu sehr an MotoGP 13
  • Technisch nicht auf der Höhe
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  • von aldi404:

    Für €1,49 hab ich jetzt auch mal zugeschlagen xbox.com/de-de/games/store/MXGP2/BQ765BPQ7JGL...

  • von ring-geist:

    Habe ja schon immer ein gutes Cross-Game gesucht und habe mich mal getraut das zu kaufen. Die Einstiegshürde ist nicht ohne und es hat mich einige Stunden gekostet bis ich einigermaßen mit der Steuerung zurecht komme. Jetzt habe ich das Bike mit Teilen ausgestattet und endlich ist es schneller,hat...

  • von Civilisation:

    Michael konnte dank MXGP 2 wieder seiner Leidenschaft für PS frönen. Warum MXGP 2 so viel besser als MXGP ist Als ich im letzten Jahr MXGP testen durfte, war ich durchaus positiv überrascht. Ein Motocrossrennspiel mit aktueller Lizenz und einem soliden Gameplay. Doch war das...

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MXGP Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 720p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2014-03-28
Vermarkter BigBen
Wertung 7.2
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