Erik ist weg! Wie im Film, reist der kleine Pinguin kurzerhand aus und es ist nun an euch, ihn wiederzufinden. So stampft ihr als Humble, der fracktragende Eisvogel durch lineare und recht kurze Level auf der Suche nach eurem Sprössling. Ich behaupte nun, dass das Drehbuch zum Spiel keine ganze DinA4 Seite füllt. Aber wenn das Gameplay stimmt, ist die Handlung eh zweitrangig, habe ich recht?
Jeder unter 7 Jahre wird mir bei Happy Feet 2 in dieser Hinsicht recht geben. Alle anderen werden spätestens nach dem dritten Level gähnend den Controller aus der Hand legen und sich fragen, was da gerade passiert ist. Nun, es ist ganz einfach: Happy Feet 2 ist einfach - zu einfach. Das Spiel nimmt euch sofort bei der Hand und führt euch entspannt durch die nett aussehenden Level voller weißer Pracht und euren Freunden. Dabei zeigen euch Symbole, was zu tun ist, welcher Knopf zu drücken ist und wo sich der Ausgang befindet. Ihr wandert und hüpft im Schneckentempo durch die Level, sammelt Noten und sucht nach tierischer Verstärkung. That‘s it!
Humble kann das Ende eines Levels nicht allein erreichen. Dazu benötigt er die Hilfe seiner Freunde. Eine Anzeige sagt euch, wie viele Kumpanen ihr braucht, um den aktuellen Abschnitt abzuschließen. Um die Pinguine zu animieren euch zu folgen, müsst ihr euch vor sie stellen und im Rhythmus der im Hintergrund spielenden Musik den X-Knopf drücken. Schon schließen sich eure Freunde an. Von Zeit zu Zeit müssen Hindernisse überwunden werden, ebenfalls per Knopfdruck und ohne jegliche Herausforderung. Und solltet ihr tatsächlich nicht alleine weiter kommen, kann sich ein Freund lokal jederzeit ins Spiel schalten.
Schlaft ihr beim Spielen nicht ein, werdet ihr von schönen Musikstücken belohnt, die aus der Feder des Grammy Gewinners Ozomatli stammen. Die deutsche Sprachausgabe inklusive der Optik ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern und orientiert sich an der Filmvorlage. Die Protagonisten wirken schön flauschig und die eisigen Umgebungen fangen eine kühle Atmosphäre ein. Dazu gibt‘s einen 3D Effekt, der bei diesem Spiel aber keinen Preis gewinnt.
Happy Feet 2 meint es gut mit uns: Keine fiesen Gegner, keine Hindernisse, kein Zeitdruck und keine Anspannung beim Spielen. Leider geht der Schuss nach hinten los, denn so strotzt das Spiel vor Langeweile. Jüngere Pinguin Fans dürfen sich gerne die Demo anschauen, alle ab 7 gehen lieber mit ihren Eltern ins Kino. Ich muss es wissen, der neunjährige Neffe meiner Freundin machte mir den Vorschlag nämlich nach dem dritten Level.