Abermals dürfen Missionen auf historisch korrekten Schlachtfeldern aus dem zweiten Weltkrieg absolviert werden. Wer den Geschichtsunterricht überwiegend zum Schlafen nutzte, kann hier schön die verpassten Infos nachholen. Zwar nicht so intensiv, wie man es sich wünschen würde. Wichtig, interessant und vor allem spannend inszeniert ist es dennoch!
Spielerisch zeigt sich Legends of War klassisch. Rundenbasiert werden Einheiten mit einer begrenzten Anzahl an Aktionen, beispielsweise Bewegen und Schießen, durch die Level manövriert um die dort stationierten Widersacher von der Karte zu putzen. Auf Physikspielereien wurde leider komplett verzichtet, so dass sich die Umgebung trotz Explosionskraft einer Panzerfaust keinen Millimeter rührt. Für ein Spiel, das mit Hilfe von wahren geschichtlichen Ereignissen auf Realismus setzt, eine eher fragwürdige Entscheidung. Auch nagt das an der taktischen Tiefe des Titels.
Ratzfatz ist ein unbesiegbarer Killer-Squad aufgestellt, mit dem nach nur sieben Stunden der Abspann zu sehen ist. Genre-Fans können hier nur entsetzt den Kopf schütteln. Mein Fire Emblem: Awakening Modul befindet sich zum Beispiel bereits knapp 30 Stunden im 3DS. Zumindest fühlen sich die Spielzeit durch das durchschnittliche Gameplay länger an, als sie sind. Punkten kann der Titel dafür mit einem Hotseat-Modus, der Genre-typisch für viel Geschrei und Freude sorgt. Leider stellt das aber den einzigen nennenswerten Aspekt von Legends of War dar.
Na, da hat sich der History Channel ja etwas Duftes einfallen lassen! Spielerisch Geschichte lernen? Wie cool und trendy! Das dabei aber nur ein durchschnittliches Spiel herauskommt, dürfte allen klar gewesen sein. Legends of War hat einige gute Ansätze, die allerdings nicht ganz durchdacht wirken. Die schwache Optik und die kleine Auswahl an Einheiten sind da nur das kleinste Problem. Auch an taktischer Tiefe mangelt es, und dafür steht ein Strategiespiel nun einmal. Einziger Lichtblick ist tatsächlich der Hotseat-Modus, in dem sich zwei Spieler abwechselnd die Kugeln um die Ohren schießen. Dafür allein lohnt sich das Spiel allerdings nicht. Schade!