Phineas & Ferb - Quer durch die zweite Dimension im Test

Das man storytechnisch nicht unvorbereitet an Phineas und Ferb – Quer durch die zweite Dimension gehen sollte, beweist das gesungene Intro des Titels. Die Originalausschnitte aus dem Film erklären nur grob, um was es überhaupt geht. Dreh- und Angelpunkt sind die beiden genialen Kids Phineas und Ferb, die gemeinsam kuriose Erfindungen zusammenstellen, die sie auch schon mal in verschiedene Dimensionen katapultieren. Wie passend, denn in einem anderen Paralleluniversum befindet sich der berühmt-berüchtigte Dr. Doofenschmirtz, dem unbedingt das Handwerk gelegt werden muss. Mit dabei sind alle bekannten Charaktere der Serie, wie die nervige Candace Flynn, Major Francis Monogram sowie das Schnabeltier Agent P und sein exklusiv für das Spiel designter Partner Agent T. Die 25 Levelabschnitte sind teilweise so wirr zusammengesetzt, das Neulinge unmöglich der Geschichte folgen können, so dass Disney Interactive besser noch den Film beigelegt hätte.

Das Spiel selbst stellt das dar, was man als kinder- und familienfreundlich bezeichnet. Bis zu zwei Spieler hüpfen, schießen und puzzeln sich durch die authentisch designte Welt der beiden Disney-Helden. Dabei gestaltet sich das Gameplay abwechslungsreich. Mal werden in typischer 3D Jump‘n‘Run Manier die verschiedenen Gegnertypen, wie Roboter, Stachelschweine und Gartenzwerge, über den Haufen geschossen. Im nächsten Moment mutiert das Spiel zu einem 2D-Hüpfer. Anschließend geht es weiter zu einem Rätsel-Labyrinth aus der Vogelperspektive, einem großen Bossfight, gefolgt von einer kurzen Shoot ‚em Up Sequenz, in der die Helden sich mit Jetpacks bestückt gegen fliegende Kontrahenten widersetzen müssen. Eines haben die verschiedenen Szenarios aber gemeinsam: Sie sind alle extrem kurz und sehr leicht gehalten. Erfahrene Spieler sollten mehr als nur unterfordert sein. Kein Wunder, ist Phineas und Ferb mit seiner optionalen PlayStation Move Steuerung doch auch an das jüngere Klientel gerichtet. Die werden das Spiel allerdings ebenso nach knapp fünf Stunden beenden.

Während der Levels sammeln die Spieler nicht nur Goldmünzen, deren Einsammeln verschiedene Boni freischalten, sondern auch Bauteile. Mit diesen lassen sich an Werkbänken Chips herstellen, die wiederum in diversen schießwütige Gadgets, wie Baseballwerfer, Antigravitationsstrahler und Ninja-Handschuhe eingesetzt werden, um deren Statuswerte zu erhöhen. Es lohnt sich die gesamte Umgebung in kleine Stücke zu schießen, denn bei den Massen an Gegnern, die teilweise auf die Spieler losstürmen, ist eine aufgemöbelte Waffe Pflicht. Zusätzlich lassen sich in kleinen Minigames zwischen den Levelabschnitten weitere Waffenboni erwerben. Natürlich fehlt auch das Freispielen neuer Charaktere nicht. Vor dem Levelstart hat der Spieler die Möglichkeit eine andere Spielfigur zu wählen. Jeder besitzt eine bevorzugte Waffe sowie einen Fähigkeitsbonus, beispielsweise größere Gesundheitsbalken oder eine höhere Schadenskraft. Leider bemerkt man diese Boni kaum bis gar nicht, so dass es schlussendlich Geschmackssache ist, mit welchen der verrückten Figuren der Spieler durch die Dimensionen reist.

Grafisch zeigt sich Phineas und Ferb – Quer durch die zweite Dimension sehr zweckmäßig, doch wer erwartete etwas anderes? Wichtiger ist, dass das Spiel den Flair der Cartoon-Vorlage einfängt - und das tut es! Alle bekannten Charaktere sind mit von der Partie und mit ihren deutschen Originalstimmen versehen. Auch die optische Vielfalt der Level stellt sich als lobenswert heraus. So schlägt sich der Spieler durch ruhige Vororte, überraschend weitläufig ausgebaute Baumhäuser, dunkle Kanalisationen, eine glitschige Gelatinefabrik, ein von Zwergen besetztes Gartenland und einer Schwebeinsel bestehend aus Luftballons. Besonders positiv hervorheben möchte ich die Musikuntermalung des Titels. Mit seinen spaßigen, teilweise aber auch düsteren Orchesterklängen werden die einzelnen Welten perfekt in Szene gesetzt.