htoL#NiQ Firefly‘s Diary – Geboren, um zu sterben im Test

PSVita

Bislang entzückte NIS America den Spieler vor allem mit JRPGs. So manch Kleinod oder Nichtkleinod hat den Weg aus Nippon nach Europa gefunden. Doch mit htoL#NiQ Firefly‘s Diary präsentieren sie jetzt ein Puzzle-Spiel und zwar eines, in dem man sterben wird. Und zwar oft!

htol_niq_The_Firefly_Diary_neXGam_11Schon auf dem ersten Blick wirkt der Titel ungewöhnlich. Man steuert ein Mädchen, das aus einem tiefen Schlummer erwacht. Sie befindet sich an einem unbekannten Ort, anscheinend weit in der Zukunft. Alles wirkt zerfallen, wie nach einer Apokalypse. Ein Eindruck, der noch durch die Körper der toten Kinder verstärkt wird, die man im Laufe des Spielens finden wird.

Es ist ein starker Kontrast: hier das kleine, unbeholfene Mädchen, das ein Geweih trägt. Ähnlichkeiten mit Ico sind vermutlich eher unbeabsichtigt. Dort eine Welt, in der alles untergegangen ist. Was ist geschehen? Was ist das Geheimnis dieses Kindes?

Das aufzuklären ist eure Aufgabe. Der besondere Clou ist dabei, dass man das Mädchen, das auf den Namen Mion hört, nicht direkt steuert. Vielmehr folgt es stur dem Weg, den ihr das Glühwürmchen Lumen vorgibt.
 
htol_niq_The_Firefly_Diary_neXGam_4Wie ein Lemming folgt es der Vorgabe dieses Insekts. Notfalls sogar in den Abgrund, wo es dann stirbt.  Daran merkt man, das Mion nicht eben mit Intelligenz gesegnet ist. Es kommt wiederholt vor, dass sie in Situationen gerät, wo man im Grunde hätte meinen können, dass sie genügend eigenen Verstand besitzen würde, um nicht zu sterben. Ein anderes Beispiel hierfür: Man lenkt sie aus Versehen zu nahe an einen Abgrund, wo sie mit dem Gleichgewicht kämpfen muss. Anstatt sich jedoch zurückfallen zu lassen, stürzt sie zu Tode.
 
Gesteuert wird sie wie gesagt via Glühwürmchen. Mit Hilfe von Lumen bewegt sie sich, steigt Leitern hoch oder verschiebt Kisten. Umbra hingegen fühlt sich in der Welt des Schattens daheim. Das heißt, dass sie sich nur von Schatten zu Schatten bewegen kann. Freie Flächen, in denen kein solcher vorhanden ist, können nicht überquert werden.

Beiden Leuchtkäfern ist gemein, dass sie mit bestimmten Objekten interagieren können. Dann lassen sie Plattformen fallen oder schwere Gegenstände auf Feinde. Das Zusammenspiel mit den Zweien macht den Reiz des Spiels aus und sorgt auch dafür, dass man viel grübeln wird, um endlich weiterzukommen.
 
htol_niq_The_Firefly_Diary_neXGam_9Jedoch ist der Schwierigkeitsgrad enorm hoch. Bereits in den ersten Leveln wird man wiederholt auf Gegebenheiten stoßen, in denen man sterben wird. Und zwar oft! Der Tod ist in der Welt von htoL#NiQ Firefly’s Diary ständiger Gast. Ein Fehler und Blut wird über den Bildschirm verspritzt. Ein Fehler und Mion wird von Stacheln aufgespießt. Ein Fehler und sie wird einem rollenden Felsen zermalmt.
 
Jetzt ist es so, dass Puzzle-Spiele herausfordernd sein müssen. Man will, wenn man dieses Genre spielt, seine Gehirnzellen nutzen! Man will herausgefordert werden und nicht so schnell aufgeben. Doch in diesem Game wird es übertrieben. Es motiviert einen nicht, wenn man nach einer halben Stunde die Lösung gefunden hat, weil man einfach weiß, dass das nächste Level ebenfalls unfair schwer sein wird.

Mit Schuld an dieser Schwierigkeit ist die Steuerung. Im Grunde genommen meint NIS America es mit PS Vita-Besitzern gut, in dem es auf eine reguläre Lenkung verzichtet. Stattdessen kommen alle beiden Touchscreens zum Einsatz. Mit dem vorderen wird Lumen gesteuert und mit dem hinteren Umbra.
 
htol_niq_The_Firefly_Diary_neXGam_6Doch beide haben ihre Tücken. Es hat seinen Grund, wieso bei den aktuellen Nintendohandhelds ein Stylus beiliegt. Benutzt man diesen, wird weniger von der Aktion verdeckt. Auf der Vita fehlt diese Möglichkeit. Hier verdecken die Finger das Geschehen und sie sind kein vollwertiger Ersatz für Steuerkreuz und Knöpfe.

Noch schlimmer sieht es mit Umbra aus. Hier ist die Steuerung enorm unpräzise. Sie steuert sich störrisch, schon fast widerwillig. Doch es führt kein Weg daran vorbei, sie zu lenken. Immerhin kann man auch auf Lenkung via Digikreuz und Knöpfe umschalten.

Der Tod ist im Game allgegenwärtig. Die Ursachen dafür mannigfaltig und vermeidbar, wenn vieles besser gemacht werden würde. Da hilft auch die Story nichts, die durch auffindbare Erinnerungsschnipsel weitererzählt wird, denn die Geschichte ist interessant und bietet die Vorgeschichte zum Geschehen. Schade nur, dass am Ende zu wenig daraus wird.



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Forum
  • von Minrod:

    Die Tage intensiv gespielt und bis zum letzten Bosskampf gespielt - bzw. mich durchgequaelt. Was fuer ein Drecksspiel. Es sieht so toll aus, bietet aber nur ganz simple Raetselkost. Der Mordsteil des Spieles stellt wirklich der Kampf gegnen eine dermassen ungenaue Steuerung dar, dass es schon weh...

  • von aldi404:

    Gregott spielt's gerade im Retro Klub twitch.tv/rocketbeanstv...

  • von Civilisation:

    htoL#NiQ Firefly‘s Diary – Geboren, um zu sterben Bislang entzückte NIS America den Spieler vor allem mit JRPGs. So manch Kleinod oder Nichtkleinod hat den Weg aus Nippon nach Europa gefunden. Doch mit htoL#NiQ Firefly‘s Diary präsentieren sie jetzt ein Puzzle-Spiel und...

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