Tearaway - Der Kaufgrund für eine PS Vita? im Test

PSVita

Ich mag meine Vita, nur liegt sie die meiste Zeit im Schrank und vegetiert vor sich hin. Viel zu wenige, wirkliche Pflichttitel bekam der Handheld spendiert, wodurch ihm das Leben auf dem Markt schwer gemacht wurde. Die Vita hat Potential, man muss es nur einmal ausschöpfen. Dass dies möglich ist, zeigen die Jungs und Mädels vom Mediamolecule immer wieder, wie jetzt auch mit Tearaway. Warum vor allem dieses Spiel ein Kaufgrund für die Vita ist, erfahrt ihr in den nächsten paar Minuten.

Tearaway_PSVita-nexgam_11Die PS Vita wurde bei Release mit großen Spezifikationen angepriesen, welche rein technisch eindrucksvoll sind. Eine 1,4 GHz Quad-Core CPU, ein OLED-Touchscreen und ein Rückseitentouchpad. Das alles klang auf dem Papier nach einer Menge Innovation und Spaß. Nur abgesehen von der grafischen Präsentation nutzte es in den meisten Titeln nichts und war mehr sekundäres Gimmick, denn ein neues Gameplayelement.

Mit weniger exklusiven Spielen, wie sie beispielsweise auf dem Nintendo 3DS vorhanden sind, versauerte die PS Vita auf dem Handheldmarkt. Nur die wenigsten Entwickler trauten sich etwas, was sich in einer Vielzahl von irgendwelchen Ports auf das junge Handheldsystem widerspiegelte.

Mediamolecule war also meine Hoffnung, die PS Vita für die breitere Masse schmackhaft zu machen. Als ich das erste mal von Tearaway hörte, dachte ich mir: »Das könnte den Karren aus dem Dreck ziehen!«, und ich kann schon einmal sagen, meine Erwartungen von dem Spiel wurden nicht enttäuscht.

Tearaway_PSVita-nexgam_16Aber worum geht es? Die Geschichte ist schnell und einfach erklärt: Ihr seid die Sonne(!) und sollt eine Nachricht erhalten. Diese wird von einem Kurier ausgeliefert, der im Prinzip der Brief ist. Das Ziel des Spiels ist es also, ihm zu helfen, euch selbst die Nachricht zu übermitteln. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, denn es gibt böse »Schnipsel«, die den armen Kurier daran hindern wollen, die Botschaft zu überbringen. »Schnipsel!?« denkt ihr euch jetzt? Ihr habt schon richtig gehört.

In Tearaway besteht alles aus Papier, so wie es auch in der realen Welt aussehen würde. Die Entwickler steckten viel Arbeit in die Präsentation, denn alles, was ihr in dem Spiel seht, wurde so vorher in der Wirklichkeit gebastelt, um die Papierpolygone und Schnipsel so originalgetreu wie möglich zu implementieren. Das geht sogar so weit, dass ihr einzelne Anleitungen zu Papiereichhörnchen und anderen Wesen aus dem Game im Internet raussuchen und selbst zusammenbauen könnt. Die Darstellung ist gelungen, die Atmosphäre ist stimmig und passt zu dem niedlichen Papierlook.

Aber was muss man denn in Tearaway machen? Das Gameplay besteht zum Großteil aus typischen 3D - Jump‘N‘Run Elementen. Das heißt, euer Kurier kann rennen, springen, rollen und Gegner durch die Luft werfen. Eben genau so, wie man es aus den vielen unterschiedlichen Ablegern kennt. Was ist das Besondere an der ganzen Hüpferei? Ihr könnt an fast jeder Stelle im Spiel mit der Welt interagieren. Als Spieler vor der Vita seid ihr nicht nur stiller Beobachter, der die Figur durch die Level steuert. Ohne eure Hilfe als »Gottheit« käme der Kurier nämlich nicht weit.

Tearaway_PSVita-nexgam_22Wiederholt müsst ihr Papier auf dem Touchscreen rollen, um Wege frei zu machen, oder an markanten Stellen mit dem Rückseitentouchpad Löcher in die Erde reißen, um Gegner zu betäuben oder Steine aus dem Weg zu räumen. Die Möglichkeiten der Vita werden also endlich einmal sinnvoll eingesetzt und sind ein Grundelement des Gameplays. Illustriert wird das Geschehen durch die Frontkamera, da diese euch die gesamte Zeit im Fokus hat und ihr als Kopf die Sonne in dem Spiel darstellt (Das Baby der Teletubbies lässt Grüßen). Falls ihr die Erde mit dem Rückseitentouchpad einreißt, erscheinen auf dem Bildschirm an genau der Stelle die Finger, wenn ihr in das Mikro pustet, wütet ein starker Windzug durch die Spielwelt. Allesamt zwar einfache, aber kreative Mittel, die euch in die Spielerealität eintauchen lassen und euch jederzeit das Gefühl geben, ein Teil von Ihr zu sein. Ihr möchtet diesem kleinen Kurier helfen, und vor allem möchtet ihr wissen, was es mit der Nachricht auf sich hat und was das alles soll. Sehr motivierend!

Wenn wir von kreativen Mitteln sprechen, die werden von euch auch eingefordert. Ihr könnt zu jeder Zeit im Spiel eigene Formen und Dinge mit einer Vielzahl von Papieren ausschneiden und zusammensetzen. Und könnt so die verrücktesten Dinge produzieren, um diese anschließend in der Spielwelt und vor allem an eurem Kurier zu testen und diesen zu dekorieren.

Tearaway_PSVita-nexgam_5Mit einer spielinternen Kamera könnt ihr zudem Bilder schießen, um farblose Papierschnipsel in der Welt wieder Farbe zu geben und so weitere Schablonen und Anleitungen zum zu Hause selber basteln freizuschalten. Der Schwierigkeitsgrad ist zu Beginn eher bescheiden, zumal ihr nicht sterben könnt, sondern bei einem plötzlichen Tod direkt an die nett gesetzten Checkpoints wiederbelebt werdet, wobei schon besiegte Gegner auch Tod bleiben. Die Hüpf- und kleineren Knobelpassagen werden aber von Mal zu Mal schwieriger und fordernder.

Das Gesamte Game ist einfach ein Meisterwerk, in dem viel Liebe ins Detail gesteckt wurde. Wer eine Vita besitzt, sollte sich dieses Spiel unbedingt(!) kaufen, wer noch keine hat, der sollte jetzt einen Grund gefunden haben, sich eine zuzulegen. Denn Tearaway wird euch nicht so schnell los lassen!




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  • von Prop4in:

    Crewmate schrieb: Platzt dein Bote in der Luft? Ohne irgendetwas zu berühren? Ja, genau das ist/war das Problem. Hab die Levelauswahl gefunden und es diesmal ohne Tod geschafft. War wohl ein fieser, mieser Bug . So, habe es jetzt...

  • von Crewmate:

    Platzt dein Bote in der Luft? Ohne irgendetwas zu berühren? Oh und wo ich schon mal dabei war, hab ich die Wendigo Kluft Trophäe abgestaubt. Der Level ist nicht so schwer, nur wird man wohl durch die actionreiche Inszenierung etwas durch gehetzt....

  • von Prop4in:

    Ja genau. Der Sprung aus dem Bus. Schaffe es nur durch zwei Ringe. Vor dem dritten gehe ich irgendwie immer kaputt. Scheint wohl wirklich ein Bug zu sein. Danke Crewmate...

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