Danganronpa 2: Goodbye Despair - Cui Bono? im Test

PSVita

Es ist kaum zu glauben: Anfang des Jahres erst besprach ich für die PS Vita Danganronpa: Trigger Happy Havoc. Und jetzt ist bereits schon der Nachfolger Danganronpa 2: Goodbye Despair draußen. Wie ist das nur möglich?

Danganronpa_2_Goodbye_Despair_neXGam_11Zunächst muss man wissen, dass die Reihe in Japan etwas älter ist. Teil 1 erschien ursprünglich 2010 auf der PSP, Teil 2 folgte zwei Jahre später. Insofern war es für Entwickler Spike Chunsoft kein großes Problem, die PS Vita-Adaptionen schnell aufeinander folgen zu lassen.

Das eigentliche Spielprinzip von Danganronpa 2 ist unverändert geblieben. Noch immer ist es deine Aufgabe, einen Mord aufzuklären und zu verhindern, dass der Mörder frei davonkommt. Noch immer ist die Optik »mangaesk« und noch immer ist dein Charakter Teil einer Gruppe von sogenannten »Ultimativen«, die sich an einem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort befinden. Und erneut sorgt der böse »Teddybär« Monokuma für Ärger.

Danganronpa_2_Goodbye_Despair_neXGam_2Allerdings wäre es falsch, jetzt davon auszugehen, dass die Entwickler es sich einfach gemacht haben. Denn auch wenn das ursprüngliche Gameplay unangetastet blieb: Man merkt, dass sie sich Gedanken machten und Veränderungen einbauten. Manche von denen gut, andere hingegen eher weniger.

Der vielleicht größte Unterschied ist die Besetzung. Und damit meine ich nicht, dass man es hier mit anderen Protagonisten zu tun hat. Vielmehr empfinde ich die diversen, neuen Figuren im Vergleich zum ersten Teil abwechslungsreicher, vielfältiger. Man hat Personen wie Gundam Tanaka, der sogenannte »ultimative Züchter«, der immer seine vier Hamster mit sich herumschleppt. Ebenso hat man die nahe am Wasser gebaute »Ultimative Krankenschwester« Mikan Tsumiki. Oder die langsam denkende Chiaki Nanami, die »Ultimative Spielerin«. Wenn ich diese Protagonisten mit denen des Vorgängerspiels vergleiche, dann fällt mir auf, dass die Charaktere lebendiger wirken, eben auf Grund ihrer diversen Macken. Hier tut es wirklich weh, wenn einer von ihnen stirbt oder als Mörder enttarnt wird. Und natürlich steckt Monokuma erneut hinter allem und sorgt für Ärger. Dieses Mal ist er nicht allein da, sondern hat seine »Schwester« Usami mit dabei, die jedoch nicht auf seiner Seite steht.

Danganronpa_2_Goodbye_Despair_neXGam_9Allerdings hätte ich auf einige Fanservice-Einlagen gut verzichten können. Es gibt Szenen, in denen die weiblichen Figuren so dargestellt werden, wie man aus diversen Ecchi-Mangas her kennt. Zwar schafft es das Spiel, Pantyshots zu verdecken, dennoch stören diese Augenblicke, die hinzu auch noch wiederholt werden, da sie die weiblichen Charaktere auf ihre Körper reduzieren. Was angesichts der packenden Geschichte und ihrer Darstellung einfach nicht notwendig ist.

Der neue Handlungsort ist keine isolierte Schule mehr, sondern eine tropische Insel. Das hat zur Konsequenz, dass die klaustrophobische Atmosphäre des Vorgängerparts fehlt. Machte sich das Fehlen bemerkbar? Nein, da die eben genannte Besetzung das perfekt auffängt. Zunächst ist es vielleicht gewöhnungsbedürftig, doch bereits nach weniger Zeit stört es nicht mehr.

Danganronpa_2_Goodbye_Despair_neXGam_12Hinzu kommen außerdem diverse Tätigkeiten, die man ausüben kann. Es ist möglich und empfehlenswert, die Freundschaften mit anderen zu vertiefen, um am Ende die Hope-Kristalle zu erhalten. Des Weiteren gibt es einen netten Zeitvertreib in Form einer Art Tamagotchi. Jeder Schüler der Insel besitzt eine Art Taschensekretär mit vielen nützlichen Funktionen und Spielereien. Dazu zählt auch ein digitales Haustier, das durch die Schritte, die ihr auf der Insel macht, sich weiterentwickelt. Allerdings muss man regelmäßig nachgucken und saubermachen, will man verhindern, dass es irgendwann eingeht. Zum prinzipiellen Gameplay trägt das natürlich nichts bei, Spaß macht es dennoch.

Wer Teil 1 spielte, wird sich ebenso bei Teil 2 auf jede Menge Dialoge einstellen müssen. Auch hier kann erneut Zeit vergehen, bis man speichern oder mit der Umgebung interagieren kann.  Immerhin kann man jetzt die Texte schnell durchklicken, da es nicht mehr notwendig ist, wirklich genau darauf zu achten, dass man eine anklickbare Textpassage übersehen könnte.

Danganronpa_2_Goodbye_Despair_neXGam_14Am Ende läuft dann natürlich alles auf die Verhandlung hinaus. Noch immer kann man mit Truth-Bullets, die man vorher durch die Untersuchung eines Tatorts eingesammelt hat, gegnerische Argumente abschießen. Auch das Hangman-Spiel ist erneut vorhanden. Neu hinzugekommen sind jedoch die Möglichkeiten, mit einem Truth-Schwert gegnerische Einsprüche abzuwehren, oder in einem Logic-Dive in seine eigene Erinnerung einzutauchen. Allerdings ist letzteres Minispiel ein dicker Minuspunkt, da es sich längst nicht so elegant steuert, wie man es gerne hätte.

Trotzdem ist unterm Strich Danganronpa 2: Goodbye Despair erneut ein ordentliches Spiel, das mindestens genauso gut wie der Vorgänger, wenn nicht sogar besser ist. Und am Ende kann man sich eine der wichtigsten Fragen überhaupt stellen: »Cui Bono«?




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  • von aldi404:

    Freu dich schon mal auf das Ende ...

  • von 108 Sterne:

    Bin gerade mitten drin, und wieder schwer begeistert. Die Charaktere sind noch abgefahrener, und die Morde komplexer. Manchmal habe ich einen Verdacht, oder komme selbst hinter einige Geheimnisse bevor das Spiel es mir erklärt. Aber oft werde ich auch überrascht, die Auflösung macht dabei immer...

  • von Nognir:

    japp genau ...

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