Verpackt in die wunderschöne CryEngine 3 lässt euch das von THQ gepublishte Spiel in 4-vs-4 Matches gegen andere Gegenspieler weltweit antreten. Dass das Spielprinzip, die Maps und die Waffen dabei gravierend an Unreal Tournament oder Quake 3 Arena erinnern, ist auf den ersten Blick gar nicht schlimm. Wie heißt es so schön? "Lieber gut geklaut, als schlecht selbstgemacht!" ;-)
Dabei hat Nexuiz bereits sieben Jahre auf dem Ego-Shooter Buckel. 2005 als Open-Souce Spiel für den PC entwickelt, schaarte das auf einer Quake Mod basierte Arena Geballer eine ordentliche Fanbase um sich. Kostenlos war das Ganze natürlich auch. Wer mehr erfahren möchte, kann sich hier einen umfangreichen Artikel von Kollege Christian anschauen. Im heutigen HD Zeitalter, dass von DLC überflutet wird, sah THQ sich in der Pflicht, dem Spiel neues Leben einzuhauchen - für 800 MS Punkte, versteht sich.
Für umgerechnet 10 Euro bekommt ihr neun Maps, die ihr in nur zwei mageren Modi angehen könnt: Team Deathmatch und Team Capture the Flag. Dabei treten auch nur die bereits angesprochenen 8 Gegenspieler in 4 Mann Gruppen gegeneinandern an. Solisten bleibt da nur, vom Titel abzusehen oder sich in Trainingsmatches gegen Bots zu versuchen, was aber die Langzeitmotivation schnell gegen Null tendieren lässt. Mehr Umfang hätte hier keineswegs geschadet.
Zumindest spielt sich der Arena Shooter mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde und erinnert daran, wieso frühere Vertreter des Genres so erfolgreich waren. Und wirft zeitgleich die Frage auf, wieso es heutzutage nur so wenige davon gibt? Ohne nötige Reflexe und sehr viel schneller Koordination zwischen Auge, Zeigefinger und Controller werdet ihr nicht so bald Land sehen.
Nun möchte ich Nexuiz nicht nur als gelungene, wenn auch dreiste, Kopie alter Klassiker abtun. Dafür sorgen die Mutatoren. Diese kleinen Power-Ups, von denen ihr übrigens unzählige verschiedene Variantionen freispielen könnt, tragen eine leichte Brise Mario Kart Feeling in die knallharten Arena-Action. Quer auf den Maps verteilt, verleihen euch die Mutatoren positive Statuseffekte, wie etwa Unverwundbarkeit, oder aber manimulieren das Schlachfeld oder die Gegner. So kann es passieren, dass ihr durch ein Power-Up alle Waffen im laufenden Spiel eine Zeitlang verschwinden oder aber eure Gegner konstant in der Luft umherspringen lasst. Der gezielte und vor allem taktische Einsatz der Mutatoren bringt frischen Wind ins Spiel und sorgt für die nötige Abwechslung in den Matches.
Technisch gibt sich Nexuiz äußerst solide, ohne aber "ground-breaking" zu sein, wie die Amerikaner sagen würden. Schöne und flüssige Grafik, gepaart mit netter Levelarchitektur lassen das Spiel dank CryEngine 3 sehr gut aussehen. Die Waffenmodelle sind fantasiereich designt, verfehlen ihren Zweck aber zu keiner Minute. Mit Schrotflinten, Maschinen- und Snipergewehren und anderem Arsenal könnt ihr euch gegen die leider recht ähnlich aussehenden Gegner verteidigen.
Musikalisch erlebt ihr nichts Weltbewegendes auf die Ohren. Alle Melodien passen sich dem Spielgeschehen an, bleiben auf dauer aber nicht in eurem Musikgedächtnis. Waffensounds sind ebenfalls gut gelungen. Zu meckern gibt es diesbezüglich so gut wie nichts.
Ein beliebtes Sub-Genre der Ego-Shooter findet mit Nexuiz den Weg auf die Konsolen. Noch in diesem Frühjahr soll der Arena-Shooter neben der Xbox 360 auch auf PS3 und PC verfügbar sein. Fans von Unreal Tournament und Quake 3 Arena werden mit Nexuiz ihre helle Freude haben. Leider happert es am Umfang. Zwei Modi und neun Maps sind definitiv zu wenig, THQ!